Nordic Film Festival: Skandinavische Filme in Bukarest gezeigt
Zum ersten Mal wurde in Rumänien ein Filmfestival den nordeuropäischen Produktionen gewidmet. Das Nordic Film Festival deckte ein breites Spektrum skandinavischer Filmproduktionen ab.
Corina Sabău, 21.02.2018, 18:00
Das Nordic Film Festival“ hat zwischen dem 15. und dem 18. Februar das nordeuropäische Kino in vier mit Produktionen aus diesem Teil Europas vollgepackten Tagen gefeiert. Auf dem Programm standen 10 Spielfilme, 4 Dokumentationen und eine Zusammenstellung von Kurzfilmen.
Die Festspiele, die vorige Woche ihre erste Auflage feierten, füllen eine Lücke in der rumänischen Kinolandschaft auf. Das Festival brachte den rumänischen Kinobegeisterten Produktionen aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden näher. Von Dramen, Liebesfilmen oder Dokumentationen bis zu schwarzen Komödien und Kurzfilmen — das Festival deckte das ganze Spektrum des skandinavischen Kinos ab. Die Festspiele präsentierten sowohl Produktionen von renommierten Filmemachern wie Lone Scherfig und Aki Kaurismäki wie auch neue Stimmen des nordeuropäischen Kinos wie Rúnar Rúnarsson und Tora Mårtens.
Die in Bukarest gezeigten Produktionen wurden zum größten Teil bei den internationalen Filmfestivals in Berlin, Chicago und Toronto sowie bei Sundance und Hot Docs preisgekrönt. Wie die Initiative entstand, erläutert der Organisator Vlad Rotaru:
Es gibt die französischen, die deutschen, die russischen Filmtage in Bukarest sowie das Filmfestival Pelicula, das den lateinamerikanischen Produktionen gewidmet wird, aber keine Fachveranstaltung, die dem rumänischen Publikum nordeuropäische Produktionen näherbringt. So bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, eine zu organisieren. Das grundlegende Konzept war: jedes nordeuropäische Land soll durch zwei Spielfilme und eine Dokumentation vertreten werden. Es gibt fünf Länder, also 10 Spielfilme und leider nur vier Dokumentarfilme denn ich konnte keine finnische Dokumentation kriegen. Stattdessen zeigten wir also eine Kompilation von 11 Kurzfilmen aus allen fünf Ländern. Auf dem Programm standen sowohl Komödien als auch Dramen, schwarze Komödien und Animationen, wir haben sogar einen Horror-Kurzfilm gezeigt, und ein Drittel der Produktionen auf dem Programm sind von Regisseurinnen unterzeichnet. Kurzum haben wir ein reiches und vielfältiges Programm zusammengestellt, um das nordeuropäische Kino aus einer breiten Perspektive zu zeigen. Die erste Auflage stand zweifelsohne unter dem Zeichen der Vielfalt.“
Vor jeder Filmvorführung zeigten die Organisatoren eine Fotoausstellung rumänischer Fotografen, die die schönsten Schnappschüsse nordeuropäischer Landschaften geschossen haben. Wir haben im Anschluss Vlad Rotaru gefragt, wie seine Leidenschaft für das nordeuropäische Kino entstanden ist:
Als Student bin ich zum ersten Mal mit den nordeuropäischen Produktionen in Kontakt gekommen. Diese Leidenschaft verdanke ich zum Teil den Produktionen von Ingmar Bergman. Nach Studiumsabschluss verlor ich den Kontakt mit dem skandinavischen Kino, 2015 habe ich dieses Interesse dank der Produktionen »Rams« von Grímur Hákonarson und »Virgin Mountain« von Dagur Kári neu entdeckt. Dann habe ich mir mehrere Produktionen aus diesem Teil Europas angeschaut. Was den Vertrieb angeht, wird Rumänien leider nur mit zwei oder drei nordeuropäische Produktionen beliefert, das Angebot ist also zu gering.“
Das Nordic Film Festival“ wurde mit der Unterstützung des Französischen Kulturinstituts und der Botschaften der skandinavischen Staaten in Bukarest organisiert.