Karlovy Vary: Rumänischer Streifen „Box“ mit Preis der Filmkritiker ausgezeichnet
Die neue rumänische Kinowelle hat wieder mal zugeschlagen, diesmal in Karlovy Vary. Hier erfahren Sie mehr darüber sowie über eine neue Comics-Ausstellung in Bukarest.
Corina Sabău, 16.07.2015, 18:08
Der Film Box“ von Florin Şerban wurde beim 50. Filmfestival in Karlovy Vary mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Die Filme Der Zauberberg“ von Anca Damian und Die Welt gehört mir“ von Nicolae Constantin Tănase haben auch lobende Erwähnungen bekommen. Vor fünf Jahren hatte Florin Şerban den Silbernen Bären in Berlin und die Alfred-Bauer-Auszeichnung für neue Perspektiven in der Kinematografie für seinen Film Wenn ich pfeifen möchte, pfeife ich“ erhalten.
Der Film Box“ präsentiert die Geschichte eines talentierten 19jährigen Boxers und einer geschätzten Theater-Schauspielerin, die zugleich auch Mutter ist und nach der verlorenen Ausgewogenheit sucht. Die internationale Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung FIPRESCI hat Florin Şerban für eine glänzende Regie eines Films über die zeitgenössische rumänische Gesellschaft“ ausgezeichnet.
Bei der Gala des Filmfestivals in Karlovy Vary, die am Samstag stattfand, hat die Regisseurin Anca Damian eine lobende Erwähnung von der Jury für den Film Der Zauberberg“ bekommen. Dieser ist eine gemeinsame Produktion Rumäniens, Frankreichs und Polens. Wie auch der Film Crulic – der Weg ins Jenseits“ ist er Teil einer Trilogie über Heldentum. Der Stil ist postmodernistisch und enthält eine Reihe von visuellen Techniken. Der Film erzählt die wahre Geschichte des Polen Adam Jacek Winkler, politischer Flüchtling in Paris. Die Geschichte ist die eines wandernden Ritters“, eines Don Quijote des 20. Jahrhunderts“. Dieser möchte die Welt verändern, auch wenn ihn das sein Leben kostet. Das Filmfestival in Karlovy Vary ist das größte seiner Art in Tschechien und eines des prestigevollsten in Mittel- und Osteuropa. Jährlich werden auf dem Festival mehr als 200 Filme aus aller Welt gezeigt und berühmte Regisseure werden eingeladen.
Die Bucur-Legende, die Teil der permanenten Ausstellung des Bukarester Geschichte-Museums ist, stellt einen großen Gewinn für die rumänischen Comics dar. Zehn Jahre lang wird sie ausgestellt. In Comics-Form wird die Geschichte Bukarests vorgestellt. So kann man auch junge Leute anlocken, sie werden so viel leichter die Geschichte Bukarests verstehen. Im Rahmen der Ausstellung organisiere ich auch Comics-Workshops für Kinder. Das Interesse ist in den letzten fünf Jahren stark gewachsen. Auch diese Ausstellung und andere Festivals haben dazu beigetragen. Die Kinder sind daran sehr interessiert und diese Workshops fördern die Kinder, die später selbst einmal Comics-Zeichner werden möchten.“
Über 60 Archiv-Bilder wurden jetzt ausgestellt, manche zum ersten Mal. Es handelt sich um klassische Gestalten, erfundene Figuren, lustige Geschichten oder politische Geschehnisse.