EU-Energielabel für Elektrogeräte: mehr Transparenz, bessere Information
Seit März 2021 gibt es es für einige Elektrogeräte ein neues EU-Energielabel. Ziel der neuen Energieverbrauchskennzeichnung ist es, Stromkosten zu sparen und dabei die Umwelt zu schonen.
Ștefan Baciu, 12.04.2021, 18:00
Für einige Elektrogeräte gibt es seit März 2021 neue EU-Effizienzlabels zum Energieverbrauch. Angewiesen sind Kühl- und Gefriergeräte, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Waschtrockner, Monitore und Fernseher, die ein neues Energieeffizienzlabel erhalten haben. Die neuen Labels haben nur noch die Effizienzklassen A bis G.
Die Angaben zum Stromverbrauch auf den neuen Energielabels sind nicht mit denen der alten Etiketten vergleichbar. Der Grund sind veränderte Messverfahren, die eine alltägliche Nutzung der Geräte besser berücksichtigen. In Geschäften und im Online-Handel müssen die Geräte mit den neuen Effizienzlabels seit dem 1. März 2021 gekennzeichnet werden.
Was die Lampen betrifft, für sie müssen die neuen Energielabels erst ab September 2021 eingeführt werden. Weitere Elektrogeräte wie Wäschetrockner, Staubsauger, Backöfen, kommen in den folgenden Jahren dran.
Die neuen Effizienzlabels haben keine Plus-Klassen mehr wie „A+++“ oder „A++“. Stattdessen reicht ihre Skala immer von A bis G. Damit werden sie aussagekräftiger. Denn zum Beispiel bei Kühlschränken lagen zuletzt fast alle Modelle in den Bestklassen. Eine leichte Einschätzung, welche Typen wirklich weniger Energie benötigen, war dadurch kaum noch möglich. Mit der Umstellung auf die neue Skala steigen auch die Anforderungen an die Sparsamkeit der Geräte. Deshalb werden sich die aktuellen Modelle nun in deutlich schlechteren Klassen wiederfinden. So liegt zum Beispiel ein Großteil der früher „A+++“-Kühlschränke beim neuen Label in der Klasse D. Nur manche der bisherigen Bestplatzierten erreichen die Klasse C, andere sogar nur Klasse E. Die Bedingungen für die neuen Klassen A und B erfüllt voraussichtlich noch gar kein Kühlschrank. Das soll Hersteller motivieren, noch sparsamere Geräte zu entwickeln.
Der Leiter des Pressebüros der Europäischen Kommission in Rumänien, Ştefan Turcu, erläuterte die Vorteile der neuen Klassifizierung:
Die neuen Effizienzlabels verdeutlichen die Energieeffizienzunterschiede viel besser. Das Genehmigungsverfahren wurde einfach gestaltet und ist das Resultat einer minutiös erarbeiteten Studie, die sämtliche Aspekte berücksichtigt hat, sowohl technische, wie auch wirtschaftliche oder umweltbezogene. Derzeit ist alles viel deutlicher. Jeder Verbraucher kann feststellen, wie energieeffizient das Gerät ist, das er kaufen möchte. Die Energieeffizienz wird darüber hinaus auch von der Stromrechnung widerspiegelt.“
Eine weitere Neuigkeit ist der vom Etikett umfasste QR-Code. Über diesen QR-Code können die Verbraucher weitere Produktinformationen erhalten.
Gleichzeitig mit der Verordnung über die neue EU-Effizienzkennzeichnung trat auch die Ökodesign-Richtlinie in Kraft. Dadurch zwingt die EU die Elektrogeräte-Hersteller, Ersatzteile für Reparaturen bereitzustellen und Informationen für die notwendigen Reparaturarbeiten herauszugeben.
Das Energielabel ist eine EU-weit anerkannte Energieverbrauchskennzeichnung, die von allen Haushaltsgeräten seit mehr als 25 Jahren getragen wird und es den Verbrauchern ermöglicht, gut informierte Entscheidungen zu treffen. Laut einer 2019 durchgeführten EU-Umfrage würden 93% der Verbraucher das EU-Energielabel erkennen. Zudem meinten 79% der Befragten, die Energieverbrauchskennzeichnung habe sie bei ihrer Kaufentscheidung beeinflusst.
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