Patrouille Null Plastik: WWF Rumänien kämpft gegen Kunststoffabfälle im Donaudelta
In letzter Zeit gab es zahlreiche Bemühungen weltweit, um den Plastikverbrauch zu reduzieren. Denn Plastikmüll und die zusammenhängende Verschmutzung durch Plastikabfälle ist ein großes Problem für uns alle.
România Internațional, 24.02.2020, 18:00
Die Umweltschutzorganisation WWF Rumänien startete vor kurzem eine neue Initiative zur Bekämpfung und Vorbeugung der Verschmutzung durch Plastikabfälle im Donaudelta. Im Rahmen des Vorhabens sollen Maßnahmen zum Management der Plastikabfälle im Donaudelta vorgeschlagen werden. Darüber hinaus will man auch die örtliche Gemeinschaft an der Sammlung und Wiederverwertung dieser Abfälle viel mehr beteiligen. Zum Auftakt des Projekts wurde ein Workshop in Tulcea veranstaltet. Am Workshop beteiligten sich sowohl die örtlichen wie auch die Umweltschutzbehörden. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, die Probleme im Hinblick auf das Management der Plastikabfälle im Donaudelta zu erkennen. Zum gleichen Anlass wurden auch die zu vollstreckenden Aktionen beschlossen. Mehr Informationen zum Projekt lieferte uns Alexandra Damian, Kommunikationszuständige bei WWF Rumänien:
In einem ersten Schritt nahmen wir uns vor, die örtlichen zuständigen Behörden zusammenzubringen. Unter zuständigen Behörden verstehe ich die örtlichen Verwaltungsbehörden, die Umweltbehörden, die für die Sammlung, das Recycling und die Entsorgung von Plastikabfällen zuständigen Stellen sowie die Verwaltungsvertreter des Biosphärenreservats Donaudelta. Wir wollen Sammelstellen für Plastikabfälle im Donaudelta einrichten. Es ist schade, dass es sie bis jetzt nicht gegeben hat. Eigentlich ist das das Hauptziel des Projekts. Es gibt schon solche abgegrenzte Sammelstellen für Plastikabfälle in der Ortschaft Sfântu Gheorghe, allerdings wollen wir sie auch auf Sulina, Tulcea und Mahmudia ausweiten. Und in Sfântu Gheorghe möchten wir mehr Sammelstellen einrichten. Parallel zu diesen Verwaltungsmaßnahmen werden unsere Freiwilligen den ganzen Sommer lang durch die Donaukanäle streifen und Plastikabfälle von der Wasseroberfläche sammeln. Unsere Sammelaktion heißt »Patrouille Null Plastikabfälle«. Die Freiwilligen werden die Abfälle sammeln und sie in die speziell eingerichteten Sammelstellen deponieren. Gleichzeitig werden wir eine Aufklärungskampagne in sämtlichen am Projekt beteiligten Ortschaften durchführen. Die Kampagne zielt darauf ab, die Menschen über die negativen Auswirkungen der Plastikabfälle auf die Umwelt aufzuklären. Wir wollen den Ortsbewohnern erklären, wie wichtig es ist, Recyclingaktionen zu fördern und konkret durchzuführen und darüber zu kommunizieren. Außerdem starten wir auch eine Kampagne zur Mobilisierung der Reiseveranstalter im Hinblick auf einen umweltbewussten Fremdenverkehr. Die Kampagne endet mit einem Preisausschreiben. Die Pension mit dem geringsten ökologischen Abdruck soll gewinnen.“
Fachleute warnen davor, dass die Donau durch Unmengen an Plastikabfällen erstickt wird. Dadurch wird nicht nur die Qualität der Gewässer gefährdet, sondern auch die Artenvielfalt und die Natur. Alle Abfälle, sowohl die, die vom Strom flussabwärts mitgetragen werden, als auch jene, die durch die Nebenflüsse in die Donau gelangen, fließen ins Donaudelta und sammeln sich dort an. Dabei darf nicht vergessen werden, dass das Donaudelta unter Naturschutz steht und schon vor langer Zeit als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde. Allein letztes Jahr sammelten die Freiwilligen — im Rahmen des Umweltprojekts Reine Gewässer“ — mehr als 5 Tonnen schwimmende Plastikabfälle (1200 Müllsäcke) vom Strand in Sfântu Gheorghe und von der Insel Sacalin.