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Reservat im Ţarcu-Gebirge: Auswilderung von Wisentherden

Der fast ausgestorbene europäische Bison, der Wisent – das größte Landsäugetier Europas –, schafft den Weg zurück in die Wildnis. Die Umweltschutzorganisation WWF setzt schon seit Jahren mehrere Projekte zur Auswilderung von Wisenten um.

Reservat im Ţarcu-Gebirge: Auswilderung von Wisentherden
Reservat im Ţarcu-Gebirge: Auswilderung von Wisentherden

, 16.09.2019, 18:00

Die Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) und Rewilding Europe starteten vor gut 6 Jahren ein weitreichendes Projekt zur Auswilderung von Wisentherden in den Südwestkarpaten. Als Lebensraum für die Wisente wurde das Țarcu-Gebirge ausgewählt, ein Natura-2000-Schutzgebiet mit einer wunderschönen Landschaft und eher hügeligen Bergen mit weichen Hängen. 59.000 Hektar stehen den Wisenten dort zur Verfügung. Die letzten Tiere, die hier in freier Wildbahn lebten, sind vor etwa 200 Jahren ausgestorben. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, die Tierart wiederzubeleben. Auch im Gebirge Poiana Ruscă, in der Nähe der Ortschaft Densuş, sollen Wisente ausgewildert werden. Bis 2020 geht die Finanzierung eines EU-Projekts zur Wiederbesiedlung der zwei Regionen mit Wisenten. Mehr Einzelheiten dazu lieferte Bianca Ştefănuţ, die PR-Beauftragte bei WWF Rumänien:



Die insgesamt 73 Wisente, die hierher gebracht wurden, stammen aus verschiedenen Zuchtstationen, Zoos und Wildparks in Europa. 59 Wisente leben derzeit in der Umgebung vom Ţarcu-Gebirge, weitere 14 fanden einen Lebensraum im Gebirge Poiana Ruscă, in der Nähe der Ortschaft Densuş. In freier Wildbahn leben im Moment etwa 50 Wisente. Dieses Jahr kam ein weiterer Transport an — am 20. Juni. Weitere 7 Wisente wurden nach Armeniş gebracht. Die Rangers, die das Gehege regelmä‎ßig besuchen, sahen bei Armeniş 5 Wisent-Kälber. Vermutlich sind es sogar mehr. Weil sie in freier Wildbahn leben und ihnen eine weite Fläche zur Verfügung steht, ist es schwierig, alle Wisent-Gruppen zu erreichen, um ihren Nachwuchs nachzuzählen.“




WWF-Spezialisten erwähnen die Vorteile der Wiederbelebung der Tierart. In wenigen Jahren sollen hunderte Wisente durch die Berge ziehen und Naturtouristen aus aller Welt anziehen. Natur und Ortsgemeinschaften würden gleicherma‎ßen davon profitieren, wei‎ß unsere Gesprächspartnerin.



Der Wisent ist das grö‎ßte Landsäugetier in Europa. Er spielt eine wichtige Rolle innerhalb des Ökosystems. Wisente legen lange Wege durch die Natur zurück. Dank ihrem Gewicht und ihrer Grö‎ße schlagen sie somit den Weg für kleine Säugetiere frei. Wisente sind Wiederkäuer, sie fressen Baumrinde und Setzlinge, grasen auf Wiesen und Weiden und schaffen somit Waldlichtungen im Wald. Diese sind wesentlich sowohl für Rehe, Wildschweine und andere kleinere Säugetiere wie auch für Vögel, Insekte und Kriechtiere. Denn sie finden in diesen Lichtungen bei Bedarf einfacher Futter und Zuflucht. Der Wisent ist ein Landschaftsgestalter, er schafft günstige Lebensräume für andere Tiere. Wir setzen hohen Wert in unserem Projekt auf die Entwicklung der örtlichen Gemeinschaften. In den mit Wisenten wiederbesiedelten Umgebungen wollen wir ökotouristische Aktivitäten entwickeln. Somit kommen wir der örtlichen Gemeinschaft entgegen. Die Einheimischen bieten den Touristen Unterkunft, Verpflegung und Ortsgeschichten an. Au‎ßerdem starteten wir ein Bildungsprojekt in der Region, an dem wir örtliche Schulen mitbeteiligten. Derzeit sind es 5 Schulen, mit denen wir zusammenarbeiten und gemeinsame naturbezogene Projekte umsetzen. Wir begleiten die Teilnehmer durch den Wald, erzählen ihnen über die Bedeutung der Wisente und über den Naturschutz und seine Relevanz allgemein für unsere Welt.“




In Rumänien gibt es weitere 4 Naturschutzgebiete, in denen Wisente in freier oder halbfreier Wildbahn leben: Bucşani, Dâmboviţa, Valea Zimbrilor in Vama Buzăului, Haţeg und Dragoş Vodă im Kreis Neamţ.

Sturion (Foto: Hans / pixabay.com)

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