Vogelkundler setzten sich für Naturschutz ein
Experten der Rumänischen Ornithologie-Gesellschaft melden den Start eines breit angelegten Erhaltungsprojektes. Ziel ist es, Managementpläne für sechs Naturschutzgebiete aus fünf Landkreisen zu erstellen.
România Internațional, 18.09.2017, 17:45
Die Maßnahmen des Projektes umfassen eine Auswertung der Fauna (Vögel, Säugetiere, Insekten, Fische, Reptilien und Amphibien), die Bestandsaufnahme der Lebensräume sowie Maßnahmen für den Artenschutz. Eine Zusammenfassung des Projekts hat Ovidiu Bufnilă, Öffentlichkeitsarbeiter bei der Ornithologie-Gesellschaft.
Es geht um ein Projekt, das in Verwaltungsbezirke aufgeteilt ist. Zurzeit verfügt die Rumänische Ornithologie-Gesellschaft über stolze 17 Bezirke landesweit, das entspricht ungefähr 2,2% der gesamten Naturschutzgebiete in Rumänien und 0,5% der gesamten Landesoberfläche. Es sind Gebiete, für die es momentan keinen Management-Plan gibt. Im Rahmen dieses Projektes werden wir mit Biologen und allerlei Experten vor Ort alles erfassen und einstudieren, was wir vorfinden — die Fauna, die Flora usw. Danach werden wir ein Regelwerk erstellen, das in dem Naturschutzgebiet zur Geltung kommen soll. Die Regeln wollen wir mit allen Interessenvertretern besprechen: den Fischzüchtern, Jägern und Landwirten. Denn schließlich geht es um Natura-2000-Gebiete, in denen menschliche Tätigkeit erlaubt ist und im Einklang mit der Natur stehen sollte. Das Regelwerk wird zum Beispiel vorsehen, dass man keine Abfälle in den See oder die Flussbetten werfen sollte. Es geht um Erhaltungsmaßnahmen, die mit dem Start dieses dreijährigen Projektes getroffen werden. Es ist eines der ehrgeizigsten Projekte, die wir derzeit umsetzen.“
Durch dieses Projekt könnten gefährdete Vogelarten des Landes gute Chancen auf einen Fortbestand haben. Darunter etwa der Krauskopfpelikan, der Würgfalke oder die Rothalsgans. Ovidiu Bufnilă erklärt, in welchen Naturschutzgebieten die Managementpläne wirken sollen.
Es geht um den Berg-See Călăraşi, der vor allem dafür bekannt ist, dass hier auch Krauskopfpelikane überwintern. Zurzeit leben in Rumänien circa 500 Krauskopfpelikane, also ist dieses Gebiet extrem wichtig für diese Art. Dann geht es um die Steppe Săraiu Horea in Constanţa, die sehr wichtig ist als Einzugsgebiet für den Würg- oder Donaufalken. Es leben in Rumänien nur noch 20 Paare von dieser Vogelart, also insgesamt 40 Exemplare. Die Gebiete sind also wichtig für anfällige Vogelarten, die beschützt werden müssen. Dann haben wir noch den Techirghiol-See, der ein wunderbares Gebiet für Vögel ist. Eine der wichtigsten Haltestellen entlang der Migrationsrouten, wenn sie möchten. Jedes Frühjahr und jeden Herbst können hier seltene Vogelarten beobachtet werden. Sogar in den letzten Monaten haben wir hier einen Terekwasserläufer hier gesehen, einen Schnepfenvogel, der sehr selten nach Rumänien kommt. Und schließlich die Seen rund um Fălticeni, ein wunderbares Feuchtgebiet.“
Das Projekt wird durch das Operationelle Programm für Große Infrastruktur abgewickelt und durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung mitfinanziert.