Engagierte Bürger retten den Wald
Greenpeace Rumänien hat unlängst den Jahresbericht der illegalen Abholzungen für 2016 veröffentlicht und kommt darin zum Schluss, dass es viel weniger unrechtmäßigen Holzschlag gab als bisher.
România Internațional, 12.06.2017, 18:25
Aus den Daten von Greenpeace geht hervor, dass das Engagement der Zivilgesellschaft einen extrem positiven Einfluss auf die Lage in den rumänischen Wäldern gehabt hat. Die Bürger meldeten verdächtige Vorfälle und trugen so dazu bei, dass die Straftäter nicht mehr wie bisher straffrei ausgingen. Valentin Sălăgeanu, Vertreter von Greenpeace Rumänien, freute sich verständlicherweise über die Ergebnisse:
Wir stellen erfreulicherweise fest, dass der illegale Holzschlag letztes Jahr massiv abgenommen hat. Im Schnitt wurden am Tag 26 Vorfälle von illegalem Holzschlag gemeldet, während es in 2015 am Tag 96 waren. Die Rechtslage ist besser, ein neuer Vergehenskatalog wurde eingeführt, und das hat wahrscheinlich eine Druckwirkung auf die Leute ausgeübt, die das Gesetz missachten. Beachtenswert ist aber, dass 42% der Straftaten nach einer Anzeige aus der Zivilgesellschaft aufgedeckt wurden.“
Die Menschen also, denen die Zukunft der Wälder nicht egal ist, gaben Hinweise und die Behörden konnten ermitteln. Ohne Transparenz und Mitwirkung der Gesellschaft an diesem Kampf sei die illegale Abholzung sowieso nicht zu stoppen, so Valentin Sălăgeanu von Greenpeace. Nicht überall im Land engagierte sich aber die Zivilgesellschaft gleichermaßen:
Wir haben in 2016 bemerkt, dass die Bürger besonders in den Landeskreisen Argeş, Dâmboviţa und Dolj aktiv waren. Hier gab es die meisten Hinweise. Das sollten alle tun, umso mehr sie auch digitale Instrumente wie die App Forstinspektor oder die Anwendung »Rettet den Wald« von Greenpeace Romania haben, über die man Vorfälle direkt melden kann.“
Am stärksten von illegalem Holzschlag betroffen sind die Landeskreise Mureş, Braşov und Olt — 1057 Fälle gab es beispielswese in Mureş, in Olt waren es 605, sagt der Greenpeace-Aktivist.
Den Gesamtschaden schätzen die Behörde auf 9 Millionen Euro zwischen 2015-2016. Die nationale Forstgesellschaft Romsilva verwaltet 3,14 Millionen Hektar staatliches Waldgebiet und rund eine Million Hektar Waldgebiet in Besitz von Gebietskörperschaften und Privateigentümern.