I’Velo – das Fahrradverleihsystem in Bukarest
Der Radverkehr ist ein wichtiger Faktor für die Belebung der Städte und eine vernünftige Verkehrspolitik. Der Bukarester Verein Green Revolution hat die Vorteile des Radverkehrs erkannt und mehrere Fahrrad-Verleihstationen in Bukarest aufgestellt.
România Internațional, 07.11.2016, 17:43
Radfahren ist ideal, um fit zu werden und gesund zu bleiben. Außerdem ist es eine gute Alternative zum Auto- oder Busfahren. Vor allem in überfüllten Stadt-Gebieten scheint das Fahrrad das ideale Mittel zur Fortbewegung — es schont die Umwelt und entlastet den Straßenverkehr. Der Verein Green Revolution baute aus eben diesem Grund mehrere automatisierte Fahrrad-Mietstationen in Bukarest auf. Demnach folgt auch die rumänische Hauptstadt dem Beispiel anderer europäischer Großstädte, die bereits über ein Bike-Sharing-System verfügten. Corneliu Belciug ist Programmdirektor beim Verein Green Revolution. Er lieferte uns mehrere Einzelheiten zum Bike-Sharing-System:
Das Fahrrad-Verleih-System in Bukarest läuft genauso wie alle Bike-Sharing-Programme in Europa. Es stellt eine ergänzende Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln dar. Wir haben mehrere Fahrrad-Mietstationen aufgebaut. Fahrräder können demnach an den bedeutendsten Bukarester Plätzen gemietet werden, wie z.B. in Piaţa Victoriei, Piaţa Revoluţiei, Piaţa Universităţii, Piaţa Romană sowie in der Straße Barbu Văcărescu. Eine weitere Fahrradstation soll am Charles-de-Gaulle-Platz aufgebaut werden. Wir richteten insgesamt 6 Fahrradstationen ein. Es ist ein Projektpilot, das wir erstmals in Bukarest umsetzen. Wir haben die Fahrrad-Mietstationen an 6 Kontenpunkten in Bukarest aufgebaut, wo es auch Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel gibt. Denn Radfahrer fahren gewöhnlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Fahrrad ist demnach ein alternatives Mittel zur Fortbewegung in der Innenstadt.“
Um ein Fahrrad zu mieten, müssen die Benutzer eine von einer Verleihstation ausgestellte spezielle Benutzerkarte besitzen. Sie können sich selber das Fahrrad im Fahrradgestell aussuchen. Die 210 Fahrräder können rund um die Uhr zu jeder Jahreszeit von einer der 6 automatisierten Verleihstationen gemietet werden. Und können an der nächstliegenden Verleihstation abgestellt werden. Dazu Corneliu Belciug:
Jeder Benutzer muss sich eine Benutzerkarte ausstellen lassen. Die Benutzerkarte sieht wie eine normale Bankkarte aus. Sie wird von den Verleihstationen IVelo in den Parks Herăstrău oder Tineretului gegen Vorzeigen des Personalausweises ausgestellt. Mit der Benutzerkarte kann dann ein Fahrrad im automatisierten Verleih-System gemietet werden. Derzeit bieten wir drei Arten von Karten an: eine Tages-, eine Monats- oder eine Jahreskarte. Jugendliche und Senioren genießen eine 25%-ige Preisermäßigung. Mit der Benutzerkarte und einer gültigen Tages-, Monats- oder Jahreskarte können die Fahrräder dann gemietet werden. Die Verleihstationen sind mit einem Lesegerät ausgestattet. Die Benutzerkarte muss vor dem Gerät gehalten werden, dann verlangt das Gerät, dass der Benutzer die von ihn gewählte Geheimzahl eintippt, und, wenn alles stimmt, kann ein Fahrrad gemietet werden. Das Fahrrad muss nicht unbedingt dort abgestellt werden, wo es gemietet wurde. Es kann an einer beliebigen Verleihstation abgegeben werden. Da es sich um ein Mittel zur Fortbewegung handelt, haben wir das System folgendermaßen eingestellt: Ein Benutzer kann ein Fahrrad mieten, es für 30 Minuten verwenden, dann muss er es an eine andere Station abstellen. Erst nach weiteren 30 Minuten kann ein weiteres Fahrrad gemietet werden. Das bedeutet, ein Fahrrad kann 30 Minuten verwendet werden, dann folgt eine Auszeit von einer halben Stunde. Das kann rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr gemacht werden.“
Der Preis für eine Tageskarte ist von 10 Lei (umgerechnet 2,20 Euro). Eine Monatskarte kostet 35 Lei (umgerechnet 7,80 Euro), wobei für eine Jahreskarte etwa 100 Lei (umgerechnet 22 Euro) gezahlt werden müssen. Jugendliche im Alter zwischen 16 und 25 Jahren können die Fahrräder zu ermäßigten Preisen mieten. Falls die zugeschriebenen 30 Minuten überzogen werden, müssen zusätzliche 4 Lei (umgerechnet 0,90 Euro) für die nächste halbe Stunde bezahlt werden.