Behörden stellen Anstieg der illegalen Baumfällungen fest
Laut einem Bericht des Verbands Greenpeace România ist die Zahl der illegalen Baumfällungen gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden demnach knapp 35.000 illegale Baumfällungen registriert.
România Internațional, 27.06.2016, 18:09
Laut einem Bericht des Verbands Greenpeace România ist die Zahl der illegalen Baumfällungen gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden demnach knapp 35.000 illegale Baumfällungen registriert. Von den 2005 verzeichneten Fällen wurden 32% als Straftaten eingestuft und hierzu die entsprechenden Ermittlungen eingeleitet, während 68% als Ordnungswidrigkeiten galten — die Bußgelder beliefen sich auf etwa 6,6 Millionen Euro. Valentin Sălăgeanu leitet die Kampagnen für Greenpeace România.
Ab 2012, seitdem Greenpeace România die Berichte erstellt, ist die Anzahl der illegalen Baumfällungen konstant gestiegen. Hatten wir für den Zeitraum 2009-2011 noch 30 Fälle, so waren es 2012 bereits 50 Fälle und in den Jahren 2013-2014 62 Fälle. Und 2015 hatten wir es mit fast 96 Fällen pro Tag zu tun, was einen alarmierenden Anstieg darstellt. Es ist schwer zu sagen, welche Ursachen dazu geführt haben. Es ist gut möglich, dass die illegalen Baumfällungen zugenommen haben, ebenso könnten die Maßnahmen zur Bekämpfung des Phänomens ineffizient gewesen sein. Das heißt, dass die Gendarmerie wieder zuständig für die Kontrollen auf dem Waldgebiet ist, dass Forstdirektionen im Rahmen der Polizeistellen gegründet wurden und dass die sogenannten Forstwachen gegründet wurden. Diese sind noch nicht operativ, aber ihre Tätigkeit müsste nützlich sein, solange sie sich auf eine solide Grundlage stützt und anhand von Leistungsindikatoren wie im Gesetz beschrieben bewertet wird.“
Die höchste Anzahl an illegalen Baumfällungen wurde im Landkreis Argeș festgestellt — über 3000 Fälle und damit knapp 9% aller Fälle landesweit, es folgen die Landkreise Vrancea — 2.893 (8,30%), Bacău — 1.882(5,40%), Suceava und Mureş. Der Landkreis Argeş war auch in den Jahren 2013-2014 sowie 2009-2011 unrühmlicher Spitzenreiter gewesen.
In den letzten Jahren sind auch die Regenwälder stark geschrumpft und sind vom vollständigen Verschwinden bedroht, vor allem in Argentinien, Bolivien, Brasilien oder Indonesien. Aus diesem Grund ist die Baumfällung in Norwegen untersagt. Alle Importe und die in der norwegischen Holzindustrie unterzeichneten Handelsverträge müssen sehr strikte Auflagen erfüllen. In Rumänien käme dies allerdings nicht in Frage, sagt Valentin Sălăgeanu.
Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass das Holz oder die Wälder eine natürliche Ressource darstellen, die zur verantwortungsbewussten Entwicklung eines Landes beitragen muss. Sie soll als Wirtschaftsressource, als Naturressource, sowie als soziale und kulturelle Ressource angesehen werden. Aus all diesen Gesichtspunkten ist das Holz wichtig. Die Holzgewinnung vollständig zu verbieten, würde bedeuten, dass man die verantwortungsbewusste Entwicklung Rumäniens behindert. Denken sie nur daran, wie viele Menschen in Rumänien vom Holz leben! Es reicht die gut 3 Millionen Haushalte zu nennen, die mit Holz heizen — in der Branche gibt es gut 100.000 Arbeitsplätze und es sind so viele Menschen, die von den Waldprodukten abhängen. Es wäre also kontraproduktiv und es kann nicht sein, dass wir das Holz nicht nutzen, aber das muss möglichst verantwortungsbewusst geschehen.“
Die Waldfläche hat in Rumänien derzeit einen Anteil von nur 27% an der gesamten Landesoberfläche — weit unter dem EU-Schnitt von 33%. Der private Sektor verfügt über 600.000 Hektar unbewachter und unverwalteter Wälder.