Abkommen zum Schutz rumänischer Wälder unterzeichnet
In Rumänien werden laut Greenpeace jedes Jahr 9 Millionen Kubikmeter Wald abgeholzt. Ein Abkommen zum Schutz rumänischer Wälder wurde neulich zwischen mehreren Umweltschutzorganisationen und dem Bukarester Umweltministerium unterzeichnet.
România Internațional, 07.03.2016, 19:00
Ende Februar haben die Umweltschutzorganisationen Greenpeace Rumänien, World Wide Fund for Nature Rumänien zusammen mit den Stiftungen Eco-Civica und ProPark — Stiftung für Schutzgebiete Das Forum der Wälder — von illegaler Abholzung zum Schutz und vernünftigem Management“ organisiert. Die Organisatoren setzten sich zum Ziel, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Verbände von Waldbesitzern- und Betreuern sowie der im Bereich der Forstwirtschaft tätigen Institutionen zusammenzubringen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Maßnahmen zum Schutz der rumänischen Wälder. Die Umweltschutzorganisationen haben dabei zusammen mit dem Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft eine Erklärung unterzeichnet, die Prioritäten setzt und konkrete Aktionspläne im Bereich der Forstwirtschaft vorsieht.
Der Koordinator der Kampagne Biodiversität im Wald“ der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Valentin Sălăgeanu, kommt zu Wort mit Einzelheiten:
Die Zivilgesellschaft hat infolge eines Gerichtsverfahrens, das vor ein paar Jahren eingeleitet wurde und voriges Jahr im Mai-Juni einen Höhepunkt erreichte, zahlreiche Anforderungen im Bereich Forstwirtschaft gestellt. Viele Menschen waren damals auf die Straße gegangen, um die Änderung des Forstgesetzes und eine nationale Strategie zum Schutz unserer Wälder zu fordern. Einige Umweltschutzorganisationen haben zum Teil auf diese Forderungen reagiert, sie haben sie überprüft und ein Jahr lang dafür gearbeitet, um konkrete Aktionspläne gegen Rodung aufzustellen, damit in Rumänien eine nachhaltige Entwicklung im Bereich der Forstwirtschaft möglich wird. Diese Anforderungen bildeten dann die Basis neuer Prioritäten. Einige davon sind heute im Aktionsplan des Umweltministeriums wieder zu finden. Wir haben diesbezüglich ein Abkommen unterzeichnet, laut dem wir bis Ende des Jahres 2016 Lösungen für wichtige Angelegenheiten finden müssen. Einige sind rückständig, andere hingegen neu. Was unsere Bemühungen angeht, wollen wir uns nicht auf das laufende Jahr begrenzen, sondern planen weitere Schritte bis 2020. Diese Prioritäten betreffen zum Teil die richtige Umsetzung der europäischen Holzregelung (EUTR), einen Katalog der Urwälder zu erstellen, Zuschüsse in diesem Bereich zu zahlen. Die Erklärung enthält zehn Punkte, die wir im laufenden Jahr erledigen müssen. Jeder davon sieht eine Reihe von Maßnahmen vor. Die Liste bleibt offen und wir laden alle Umweltschutzorganisationen dazu ein, sich der Erklärung anzuschließen, uns ihre Gesichtspunkte mitzuteilen, also ihre Beträge zur Prioritätenliste zu bringen und unsere Bemühungen zu unterstützen, die Forstverwaltung in Rumänien durch ein vernünftiges Management umzuorganisieren.“
Eine Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace stellt fest, dass in Rumänien rund 9 Millionen Kubikmeter Wald jedes Jahr abgeholzt werden. Laut Statistik verliert also das Land 3 Hektar Wald pro Stunde. Das qualifizierte Wachspersonal fehlt in den Wäldern Rumäniens und dadurch ist eines der größten Probleme zu erklären. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch härtere Gesetze und strengere Strafen gegen Holzdiebe erforderlich seien, sagen Umweltschützer. Die Umweltschutzorganisationen sind zudem auf der Suche nach Finanzierungen, die ihnen erlauben könnten, die Privatbesitzer zu entschädigen, die das Holz nicht ausnutzen dürfen, weil ihre Wälder in Schutzgebieten liegen. Derzeit fehlt es aber an Finanzierungen. Laut dem Nationalen Forstbestand, der im Vorjahr bekannt gemacht wurde, verfügt Rumänien über 6,9 Millionen Hektar Wald, 51% davon befinden sich im Privatbesitz.