Tierschutzvereine gründen Netztwerk für verletzte Wildtiere
Der Milvus-Verband für den Vogel- und Naturschutz in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş hat in Partnerschaft mit dem Verein Vets4Wild eine nationale Hotline eingerichtet.
România Internațional, 15.02.2016, 17:54
Der Milvus-Verband für den Vogel- und Naturschutz in der siebenbürgischen Stadt Târgu Mureş hat in Partnerschaft mit dem Verein Vets4Wild eine nationale Hotline eingerichtet. Ziel des Projekts ist es, Tierärzte aus dem ganzen Land zur freiwilligen Teilnahme zu überzeugen. Den verletzten Tieren soll ortsnah Erste Hilfe gewährt werden, anschließend sollen die stabilisierten Tiere zum Milvus-Verband in Târgu Mureş oder zu seiner Zweigestelle in der Ortschaft Sânsimion gebracht werden. Bis dato haben sich Tierärzte aus fast allen Landeskreisen in Siebenbürgen angemeldet; verletzte Vögel aus rund 30 Landeskreisen in ganz Rumänien wurden bislang gerettet und im tierärztlichen Zentrum in Sânsimion behandelt.
Die beiden teilnehmenden Vereine haben eine Hotline eingerichtet, wo Bürger rund um die Uhr Vorfälle mit verletzten Tieren melden können. Die Mitarbeiter des Zentrums entscheiden dann, was wirksamer ist — entweder untersucht ein vereinseigenes Team den Vorfall, oder die Zentrale gibt ihn weiter an einen freiwilligen Tierazt in der Nähe. Nach der Untersuchung erfolgt eine Diagnose; sollte das Tier eine langfristige Behandlung erfordern, wird es im Milvus-Rehazentrum behandelt. Robert Zeitz von Milvus erklärt die Hintergründe:
Ziel des Projekts ist es, dass diese Tiere, die von Bürgern verletzt aufgefunden werden, so bald wie möglich zu einem Tierazt kommen, so dass also die Zeit zwischen Verletzung und Behandlung so gering wie möglich ist. Die Hotline hat große Wirkung gezeigt. Die meisten Menschen haben sich informiert und wissen, wen sie anrufen müssen, wenn sie ein verletztes Tier finden. Anrufe bekamen wird nicht nur von Bürgern, sondern auch von der Bergwacht und anderen Organisationen. Wichtig ist zu wissen, um welches Tier es sich handelt, wie schwer dieVerletzung ist und wo das Tier sich befindet. Der Hintergedanke war, Tierärzte zu vernetzen: Unser zentrum liegt in Târgu Mureş, aber wenn ein Tier in Caraş Severin oder Constanţa gefunden wird, muss es die Möglichkeit geben, dass jemand dem Tier hilft.“
Das tiermedizinische Rehazentrum von Milvus betreut seit mehreren Jahren die Behandlung von verletzten Vögeln und ihre Wiedereinführung in die Natur. Im Moment werden dort neun Vögel behandelt — Eulen, Käuze, Donaufalken oder Mäusebussarde. Die meisten kommen wieder frei, einige bleiben aber zeitlebens im Zentrum, da ihre Verletzungen zu schwer sind.
Tausende von Tieren kommen jährlich in Rumänien aufgrund von Verletzungen um — das muss nicht sein. Viele von ihnen hätten gute Überlebenschancen, wenn sie in ein Behandelungszentrum kämen.