Renaturierung: Ackerland in Feuchtgebiete zurückverwandelt
Mit der Rückwandlung von Ackerland in Feuchtgebiete trägt Rumänien zur Umsetzung der Ramsar-Konvention bei. Insbesondere WWF Rumänien setzt sich aktiv dafür ein.
România Internațional, 08.02.2016, 18:04
2016 werden 25 Jahre verzeichnet, seitdem das Biosphärenreservat Donaudelta in die Liste der Ramsar-Konvention mit den weltwichtigsten Feuchtregionen aufgenommen wurde. Rumänien ist seit 1991 eine Vertragspartei der Ramsar-Konvention, wodurch die unterzeichnenden Länder zusammenarbeiten, um Feuchtgebiete zu schützen. Seitdem wurden 19 rumänische Gebiete in die Liste der besagten Konvention aufgenommen. Diese sind die produktivsten Ökosysteme — Sümpfe mit Seen und Kanäle, umgeben von Moorwäldern und Schilf. Hier leben und vermehren sich viele Vogelarten. Rumänien hatte weite Ökosysteme in der flutbaren Feuchtwiese der Donau, die zur Zeit des Kommunismus in landwirtschaftliche Anbauflächen umgewandelt wurden. Umweltschutzorganisationen haben im Laufe der Zeit gemeinsam mit den Lokalbehörden versucht, diese Gebiete wieder auf ihren ursprünglichen Stand zu bringen. Der Schutz der Feuchtgebiete ist eine Priorität für den Verband WWF Rumänien, der seit einigen Jahren Projekte zum ökologischen Wiederaufbau durchführt. Camelia Ionescu, Koordinatorin für Süßwasserprojekte bei WWF Rumänien, hat Einzelheiten:
Diese Feuchtgebiete hat es außerhalb des Donaudeltas auch entlang der Donau gegeben. Während des Kommunismus hat man einen Plan zur Sanierung der flutbaren Feuchtwiese der Donau und zur Umwandlung jener Wiesen in Anbauflächen ins Leben gerufen. Zwischen den 1960ern und den 1980ern wurden 80% der Fläche der Donaufeuchtwiese in Ackerland umgewandelt. Das hat die Landschaft, aber auch die Lebensweise der hiesigen Bewohner stark verändert. Aus Fischern wurden sie Landwirte, und der Zugang zum Wasser und zu den Wasserressourcen wurde eingeschränkt. Unser Verband, WWF Rumänien, hat versucht und versucht weiterhin die Bedeutung dieser Feuchtgebiete zu fördern und die Flächen in der Feuchtwiese der Donau aus Anbauflächen zurück in Feuchtgebiete umzuwandeln. Somit wird man wieder die Vorteile von damals haben und die Möglichkeit, in den betreffenden Gemeinschaften unterschiedliche wirtschaftliche Tätigkeiten zu entwickeln: Fischerei, Tourismus und weitere ökosystembezogene Tätigkeiten. Wir haben begonnen, verschiedene Zonen aufzuarbeiten, wo wir die Möglichkeit eingeschätzt haben, ökologische Wiederherstellungsarbeiten durchzuführen. Wir haben im Donaudelta, in der Ortschaft Mahmudia gearbeitet, wo ein Wiederaufbauprojekt einer Fläche von 1000 Ha zu Ende geführt wurde. Dann haben wird in der Mehedinţi-Gegend eine Reihe von Landflächen zugunsten der Natur und der Gemeinde in Gârla Mare aufbereitet. Genauso im Landkreis Olt, bei Balta Geraiului, da hatten wir einige Projekte, wo wir es geschafft haben, eine Reihe von Feuchtgebiet-Ökosystemen wiederherzustellen.“
Neulich hat in der südrumänischen Hafenstadt Giurgiu ein Seminar über die Vorteile und Dienstleistungen stattgefunden, die der ökologische Wiederaufbau entlang der Donau-Feuchtgebiete bringt. Ziel des Seminars war die Förderung des ökologischen Wiederaufbaus dieser Zonen, um der Naturerhaltung und den Lokalgemeinden an der Donau entgegenzukommen. Eine gute Nachricht ist, dass ab diesem Jahr über eine Milliarde Euro aus europäischen Fonds für den ökologischen Wiederaufbau von Habitaten, für den Ausbau der Infrastruktur, die Erhaltung der Biovielfalt und die Entwicklung des Tourismus im Donaudelta zugewiesen werden.