Ökologische Umgestaltung: WWF Rumänien setzt Renaturierungsprojekt im Donaudelta um
Neulich brachte die Umweltorganisation WWF die ökologische Umgestaltung des Gebiets Carasuhat im Donaudelta zu Ende. Die somit wiederhergestellten naturnahen Lebensräume schaffen die perfekten Lebensbedingungen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
România Internațional, 14.12.2015, 17:45
Die Ortschaft Mahmudia im Donaudelta liegt am Donauarm Sfântu Gheorghe und ist für ihre reiche Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Die Donau schafft im Gebiet die Bedingungen für eine reiche Vegetation, insbesondere Schilf und Weide sind hier zu finden, und bietet zahlreichen Fisch- und Vogelarten einen Lebensraum. In den Achtzigern deichte das kommunistische Regime das Gebiet ein und somit wurden weite Teile von Mahmudia in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Die mit der Zeit verlassenen Anbauflächen konnten aber nicht mehr landwirtschaftlich produktiv genutzt werden und wurden somit zur Viehweide. Die ökologische Umgestaltung des Gebietes schien also die einzige Lösung für die Natur und die Einwohner der Region zu sein. Der Lokalrat Mahmudia hat neulich in Partnerschaft mit der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) und der Verwaltungsbehörde Donaudelta: Biosphärenreservat“ ein Projekt zur Renaturierung des Gebietes Carasuhat in Mahmudia erfolgreich zu Ende gebracht. Die Koordinatorin der Süßwasser-Projekte bei WWF Rumänien, Camelia Ionescu, kommt zu Wort mit Einzelheiten:
2014 haben wir die Arbeiten bei der ökologischen Umgestaltung des Gebiets Carasuhat in Mahmudia begonnen, gestartet wurde aber das Projekt einige Jahre zuvor, als wir diese Arbeiten geplant und dabei identifiziert hatten, was für eine Vegetation für das jeweilige Areal überhaupt geeignet wäre. Wir wollten in diesem Donaudelta-Gebiet die Donaudelta-Pflanzen- und –Tierwelt mit allem, was sie mitbringen, wiederherstellen und versuchten zudem, das Gebiet für die Lokalgemeinde zugänglich zu machen. Nicht zuletzt schenkten wir dem Beitrag dieses Gebietes zur Naturbewahrung, zum Schutz der Spezies und der naturnahen Lebensräume im Donaudelta eine besondere Aufmerksamkeit, damit alle Bedingungen für einen Reichtum an Arten bei Tieren und Pflanzen in diesem Areal geschaffen werden, wo vor den achtziger Jahren zahlreiche Spezies existiert hatten. Diese Feuchtgebiete mit einer reichen Biodiversität wurden nicht nur hier in Mahmudia, sondern auch in weiteren Gebieten der Donau entlang und im Donaudelta in Anbauflächen umgewandelt. Das Einzigartige bei diesem Projekt besteht darin, dass es die Lokalgemeinde sehr wünschte und bei seiner Umsetzung mitmachte. Die Einwohner dieser Gebiete haben verstanden, welche Vorteile die Umwandlung einer Anbaufläche in eine naturnahe Fläche mit sich bringt. Es handelt sich um mehrere Touristen, mehr Fisch neben einer intensiv betriebenen Landwirtschaft.“
Durch dieses Projekt wurde das hydrologische System wiederhergestellt, das allen dem Donaudelta spezifischen Pflanzen-, Vogel- und Fischarten einen naturnahen Lebensraum anbietet. 18 Arten von natürlichen Lebensräumen wie Teiche, Bäche und Wasserkanäle wurden wiederhergestellt und diese bieten zahlreichen Pflanzen-, Vogel- und Tierarten einen lebensnotwendigen Raum zur Ernährung und Reproduktion. 10 Hektar Weide und Pappel wurden bereits gepflanzt, das Areal wurde umzäunt, 20 Plakate eingebaut, die über das richtige Umsetzen der Konservierungsmaßnahmen informieren und auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Gebiet aufmerksam machen. Die ökologische Umgestaltung soll laut Initiatoren des Projektes zu einer Wohlstandssteigerung im Donaudelta führen, denn es wird in der Region vielfältige Möglichkeiten für wirtschaftliche Tätigkeiten und insbesondere für Tourismus geben.
Das Projekt der Renaturierung des ehemaligen Landwirtschaftsgebiets Carasuhat beziffert sich auf 2,5 Millionen Euro und wird durch Europäische Fonds für Regionalentwicklung mitfinanziert.