QSL 8 / 2016: Römisch-katholische Kathedrale in Temeswar
Die Sankt-Georg-Kathedrale in Timişoara (Temeswar) wird auch römisch-katholischer Dom genannt. Das zwischen 1736 und 1774 erbaute Gotteshaus ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Daniel Onea, 01.10.2016, 18:38
Die Sankt-Georg-Kathedrale in Timişoara (Temeswar) wird auch römisch-katholischer Dom genannt. Das zwischen 1736 und 1774 erbaute Gotteshaus ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Die Kathedrale ist im barocken Stil aus Backstein mit Dekorationen aus Stuck und Stein. Die Türme sind auf Grund der Nähe zur Stadtmauer relativ niedrig. Die Innendekoration ist reich und prunkvoll. Hervorzuheben sind zwei Altäre im Barock- bzw. Rokokostil, beide aus der Werkstatt des Wiener Künstlers Johann Müller. Diese sind mit alten Gemälden verziert. Im Innern befindet sich aus eine von Carl Leopold Wegenstein im Jahre 1908 gebaute Orgel. Die römisch-katholische Kathedrale gilt als eines der einheitlichsten und repräsentativsten barocken Bauwerke der westrumänischen Stadt und als eines der wertvollsten des Banats. An den Innendekorationen haben mehrere berühmte Künstler gearbeitet, unter ihnen auch Michael Angelo Unterberger, Direktor der Bildenden Künste in Wien. Er hat den Hauptaltar im Jahre 1754 geschaffen. Der Wiener Bildhauer Johann Joseph Rößler hat die Statuen des Heiligen Karl Borromäus und der Heiligen Theresia an der linken bzw. rechten Seite des Altars sowie das Cherubim-Paar, das den mittleren Teil des Altars schmückt, geschaffen. Dem deutschen Bildhauer Johann Schopf werden die Dekorationen der anderen Altäre aus dem Jahre 1772 zugeschrieben.
Die römisch-katholische Kathedrale in Temeswar hat auch schwere Zeiten erlebt. Während des Türkenkrieges (1788-1790) wurde Salz in der Kathedrale gelagert. Später, während der Belagerung von 1849 im Laufe der ungarischen Revolution, ist das Gebäude stark beschädigt worden.
Gegenwärtig werden an jedem Sonntag und bei wichtigen Feiertagen Gottesdienste in drei Sprachen (Rumänisch, Deutsch und Ungarisch) abgehalten. Die vom Bischof zelebrierten Pontifikalämter enthalten auch Ansprachen in Latein, Bulgarisch, Kroatisch, Tschechisch und Slowakisch.
Das Denkmal kann von Montag bis Sonntag besichtigt werden.