QSL 4 / 2016: Orthodoxe Kathedrale in Temeswar
Die orthodoxe Kathedrale in Temeswar ist das durch seine Dimensionen beeindruckendste Gotteshaus in der westrumänischen Stadt am Fluss Bega.
Ștefan Baciu, 03.05.2016, 13:54
Die orthodoxe Kathedrale in Temeswar ist das durch seine Dimensionen beeindruckendste Gotteshaus in der westrumänischen Stadt am Fluss Bega. Mit ihren 90 m Höhe ist sie ein Wahrzeichen der Stadt und Metropolitankirche des Banats, d.h. Hauptkirche der örtlichen orthodoxen Metropolie. Die Kathedrale wurde 1936 bis 1941 nach Plänen des Architekten Ioan Traianescu errichtet und erst nach dem Krieg eingeweiht; der Einweihungmesse am 6. Oktober 1946 wohnte auch der rumänische König Michael I. bei.
Die sieben Glocken der Kirche wurden im Jahr 1938 priesterlich geweiht, das Stimmen des Geläuts ist dem rumänischen Komponisten Sabin Drăgoi zu verdanken, einem Sohn des Banats, der jahrzehntelang in Temeswar als Professor und Dirigent wirkte. Die Innen- und Außenmalerei realisierte Atanasie Demian und sie wurde erst 1956 fertiggestellt.
Die Architektur der Temeswarer Metropolitankathedrale weist Einflüsse aus dem byzantinischen und moldauischen Stil auf. Der offene Vorraum wird von sechs Marmorsäulen gestützt, der Eingang in die Kirche erfolgt durch das Hauptportal aus drei massiven, mit Schnitzereien verzierten Holztoren, aber auch durch die beiden Seitenportale. Bei Gottesdiensten kann die Kathedrale bis zu 5000 Menschen aufnehmen. Der Keller beherbergt eine wertvolle Ikonen-Sammlung sowie eine Kollektion anderer Artefakte der Kirchenkunst.