QSL 5 / 2015: Peştera Muierilor (Frauenhöhle) in Gorj
Die Frauenhöhle befindet sich in einer Kalksteinformation in der Nähe der Stadt Baia de Fier im Landkreis Gorj.
Ștefan Baciu, 28.05.2015, 13:33
Die Frauenhöhle befindet sich in einer Kalksteinformation in der Nähe der Stadt Baia de Fier im Landkreis Gorj. Die Höhle ist vor rund 4 Mio. Jahren entstanden und ist auf die vom Fluss Galbenu verursachte Erosion zurückzuführen. Der Fluss fließt nach wie vor durch das Innere der Höhle. Die Bezeichnung Frauenhöhle“ stammt aus dem Mittelalter: In Kriegszeiten versteckten sich Frauen, Kinder und Alte in der Höhle, während die Männer in den Kampf zogen. In friedlichen Zeiten versammelten sich die Frauen in einem Raum nahe des Eingangs und flochten Flachs und Leinen.
Die begehbare Länge der Höhle beträgt 940 m. Entlang dieser Strecke kann der Besucher Tropfsteingebilde wie Stalaktiten, Stalagmiten und Säulen bewundern. Die Frauenhöhle ist in mehrere Räume unterteilt, die Bezeichnungen tragen wie Saal der Wunder, Gewölbesaal und Fledermaussaal — im zuletzt genannten lebt tatsächlich eine Fledermauskolonie.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind diverse Karstgebilde wie die sogen. Orgel“ — die Bezeichnung rührt von der Ähnlichkeit mit dem Musikinstrument her. Der Altarsaal hat ein 18 m hohes Gewölbe, das einer Kirchenkuppel ähnelt. Nicht von ungefähr heißt eine andere Formation Kanzel“ — sie ähnelt dem Hochsitz für den Prediger in katholischen Kirchen. Zu erwähnen sind noch der Große Kandelaber“ und der Blutfelsen“ — die rote Farbe dieses Gesteins ist durch die Infiltration mit Eisenoxid zu erklären. Im Altarsaal ist das komplett erhaltene und sich versteinerte Skelett eines Höhlenbären ausgestellt. Insgesamt wurden in der Höhle 183 Knochengerüste von Bären gefunden.
In den Jahren 1951-1955, als die Höhle gründlich erforscht wurde, hat man Spuren der paläolithischen Behausung entdeckt: Werkzeug aus geschliffenem Stein oder Knochen, Keramikfragmente aus unterschiedlichen Kulturen, jedoch überwiegend aus der dakischen Zeit. Der spektakulärste Fund wurde 1952 gemacht: Entdeckt wurde der Schädel einer Frau unserer Gattung Homo Sapiens, die laut Forschern vor 29.000 Jahren gelebt hat.