Hörerpostsendung vom 9.06.2013
Hier können Sie die Hörerpostsendung des jeweils vergangenen Sonntags nachlesen bzw. nachhören. Heute mit Zuschriften von Michael Lindner, Bernd Seiser (beide aus Deutschland) und Wolfgang Waldl (aus Österreich).
Sorin Georgescu, 10.06.2013, 11:20
Seit einer Woche sieht und liest man Schreckensmeldungen über die Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa. Besonders schwer betroffen ist Deutschland, allen voran die Bundesländer Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und zum Teil auch Brandenburg. Aber auch Österreich wurde vom Hochwasserstand der Donau betroffen, ab Freitag verlagerte sich das Donau-Hochwasser in die Slowakei und nach Ungarn. Wir haben treue Hörer in all diesen Regionen Deutschlands und Österreichs und hoffen, dass sie es überstanden haben.
So meldete sich Michael Lindner (Gera, Thüringen) am 3. Juni per E-Mail mit folgenden Zeilen:
Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!
Hier einige Infos zur aktuellen Lage:
„The day after“ war nur ein Film, wir erleben aber hier die Realität. Der schlimmste Fall ist eingetreten. Nach der Flutwelle um 03.00 Uhr sieht hier alles anders aus. Es ist die schlimmste Tragödie, die Gera bisher erlebt hat. Es ist Notstand, nichts geht mehr. Heute hatte ich Schwierigkeiten, noch ein Brot zu bekommen. Die meisten Geschäfte waren geschlossen und die, die noch auf hatten, wurden total leer gekauft binnen kürzester Zeit.
Wir selbst sind nicht betroffen. Aber schon wenige Meter Richtung Gera Zwötzen Zentrum steht das Wasser überall. Die meisten Straßen sind gesperrt und überall bilden sich Autostaus. Zustände wie im Krieg. Zum Glück hat der Regen aufgehört und das Wasser scheint sich langsam zurückzuziehen. Aber dann kommt der Müll und der Schlamm…
Von einem Aussichtspunkt habe ich mir heute einen Überblick aus der Vogelperspektive verschafft. Unser Stadtteil gleicht einer Teichlandschaft. Es werden wohl noch bewegende und dramatische Tage folgen. Deutlich wurde uns gezeigt, dass Naturgewalten zu jeder Zeit und überall das Leben in Minuten verändern können. Diesmal hatten wir Glück und blieben verschont, aber beim nächsten Mal?
Aus dem leidgeprüften Gera grüßt ganz herzlich Ihr Hörerfreund
Michael Lindner.“
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Lindner, und wir sind froh, zu hören, dass Sie wohlauf sind. All unseren Hörern, die in den Hochwassergebieten zuhause sind, stehen wir in der deutschen Redaktion in Gedanken bei und hoffen, dass die Folgen dieser Naturkatastrophe bald beseitigt sind.
Mittlerweile hat das Unwetter auch Rumänien erreicht, im Norden und Nordosten regnet es seit Tagen ununterbrochen. Zwei Menschen sind in Rumänien infolge der vom Hochwasser verursachten Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. In mehreren Landkreisen in der Mitte, im Nordosten, im Osten und im Süden des Landes gab es beträchtliche Sachschäden. Dutzende Höfe wurden überflutet, vier Landkreisstraßen sind nicht befahrbar, über 500 Hektar Akerland und rund 200 Hektar Wiese stehen unter Wasser. Und nun bereitet auch die Donau Sorgen: Die rumänischen Behörden überwachen seit Tagen den Donaudurchfluss. Der hohe Wasserpegel der Donau hatte die letzen Tage Auswirkungen in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei. In Budapest wird das Hochwasser am Montag erwartet, mit einem Stand von 885 cm. In Rumänien wird die Flut um den 14. Juni herum erwartet.
Auch für die südlichen Landkreise und Bukarest gibt es keine Entwarnung — in den nächsten Tagen werden heftige Gewitter mit Regen, Hagel und Windböen erwartet.
Und jetzt zu weniger bedrückenden Ereignissen. Über das RTI-Hörertreffen vom 11. Mai 2013 in Ottenau schickte uns Bernd Seiser per E-Mail seinen Bericht, den ich in leicht gekürzter Form verlesen möchte:
Etwa 30 Freunde von RTI und des weltweiten Rundfunkfernempfangs aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Schleswig- Holstein, Taiwan, Volksrepublik China und Syrien fanden sich am 11. Mai in Ottenau zum 32. überregionalen DX-Treffen ein.
Nach der Begrüßung folgte die Bekanntmachung der Tagesordnung und Übermittlung der Grüße von Hobbyfreunden und Hörerklubmitgliedern, die aus verschiedenen Gründen leider nicht am Ottenauer Hörertreffen teilnehmen konnten. Seit dem letztjährigen Hörertreffen sind mit Werner Wolf, Ilse Hell, Ehrenmitglied Erwin Winter, Engelbert Borkner, Siegfried Lesser, Heinz Fraahs, Klaus Führlich, Roger Kirk, Helmut Kraft, Hans Bickel, Dr. Anton Josef Kuchelmeister, Heinz Bräuer, Alwin Erdmann, Rudi Köhler und Helmut Höhn gleich 15 Radiofreunde verstorben, derer würdevoll gedacht wurde.
Der RTI-Hörerklub Ottenau konnte auch in den letzten Monaten einen weiteren Mitgliederzuwachs verzeichnen und hat derzeit 89 Mitglieder.
Der Ottenauer Hörerklub veranstaltete im Jahr 2012 Contestaktionen mit Radio Taiwan International, der Stimme der Türkei, Radio Rumänien International, RTR 2 in Belgien, Radio 700 und dem Hamburger Lokalradio, an denen Hörerklubsekretär Christoph Preutenborbeck großen Anteil hatte. Besondere Anerkennung erhielt Christoph auch für den Entwurf der Teilnehmerurkunde.
Bedauert wurden die Kurzwellen-Abschaltungen von der Stimme Russlands und von der Stimme Kroatiens, die seither nur noch auf Mittelwelle zu hören sind. Aber auch die Programme auf der Mittelwelle werden immer weniger, so hat auch Ende April der MDR seine Mittelwellenfrequenzen abgeschaltet. Als nächster Sender wird RTL die 1440 außer Betrieb nehmen.
Es folgte ein sehenswerter Power-Point-Vortrag, der uns von Chiu Bihui präsentiert wurde, dabei erhielten wir wieder interessante Einblicke auch in die RTI-Deutschredaktion und die Sendeanlagen von RTI. Da an diesem Hörertreffen auch Wu Shiyun und Zheng An von China Radio International teilnahmen, gab es sehr interessante Vergleiche zwischen den deutschprachigen Redaktionen der Kurzwellenprogramme aus Taiwan und der Volksrepublik China.
In der RTI-Hörerklubversammlung gab es einige Wünsche und Anregungen, darunter auch die Bitte nach wichtigen Argumenten, warum die Kurzwelle bei RTI erhalten bleiben muss. Für Unterhaltung sorgte auch das von Paul Reinersch zusammengestellte Stationsquiz, bei dem die Pausenzeichen verschiedener Programme erkannt wurden.
Überraschend fand sich an diesem Nachmittag auch noch Christa Kuzbari, langjährige Mitarbeiterin und Hörerpostbetreuerin der deutschssprachigen Kurzwellenprogramme aus Damaskus, beim Hörertreffen ein, um ihre Hörer auch mal persönlich kennenzulernen. Sie hält sich derzeit in Deutschland auf und hatte deshalb eine kürzere Anreise. Sie berichtete über die aktuelle Lage bei Radio Damaskus und auch über die derzeit nicht einsatzfähigen Kurzwellensender ihrer Station.
Es gab eine kurze Vorschau auf weitere Hobbyaktivitäten wie die nächste ADDX-Mitgliederversammlung in Remscheid. Geplant wird auch für den 10.05.2014 das dann 33. überregionale DX-Treffen mit RTI-Hörern in Ottenau.“
Das war eine Zusammenfassung von Bernd Seiser, vielen Dank dafür. Einen weiteren Bericht mit vielen Fotos verfasste Reinhard Reese aus Düsseldorf, den Beitrag ließ uns Bernd ebenfalls zukommen. Ich gehe davon aus, dass der Verfasser zustimmt, diesen Bericht hier zum Herunterladen anzubieten.
Letzten Sonntag hatte ich versprochen, einen Brief aus Österreich zu verlesen. Wolfgang Waldl (aus Wien) schickte uns einen Postbrief, indem er ebenso wie andere Hörer verwundert ist, dass es uns immer noch auf der Kurzwelle gibt:
Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrte Damen und Herren,
Ihren Beitrag über die 23. Literaturtage in Reschitz heute in der Nachmittagssendung möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen zu schreiben.
Seit Jänner dieses Jahres höre ich ziemlich oft Ihre Nachmittagssendung. Der Empfang ist immer ausgezeichnet (SINPO 5). Da ich seit meiner Jugend regelmäßig Radio höre (vor allem Ausland), erinnere ich mich gerne an die vielen guten deutschsprachigen Dienste Ihrer Nachbarländer, die leider alle von höherer Stelle eingestellt wurden.
So ist es für mich ein kleines Wunder, dass es Sie noch gibt. Mich interessieren vor allem die Nachrichten über Ihr Land, da man ja bei uns kaum etwas erfährt (außer z.B. dem Pferdefleischskandal oder Überschwemmungen und Schneegestöber). Sehr interessieren mich Beiträge über kulturelle Ereignisse, Literatur und Land und Leute. Ihre Beiträge aus der Geschichte (z.B. unlängst über die Bombenangriffe auf Bukarest) sind auch sehr interessant.
Sprecherinnen und Sprecher sprechen ein schönes und gut verständliches Deutsch und die viele Musik (Herr Lungu) höre ich gerne.
Anlässlich einer Schiffsreise zum Donaudelta vor Jahren bin ich auf Ihren Rundfunk aufmerksam geworden, hatte aber abends immer Schwierigkeiten, Ihre Sender zu empfangen.
Für das Preisausschreiben fehlt mir nur noch der Vater des rumänischen Rundfunks, dann hören Sie wieder von mir.“
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Waldl. Falls Sie auch Zugang zum Internet haben, finden Sie die Antwort auf die Frage zum Vater des Rumänischen Rundfunks ziemlich leicht auf unserer Homepage und zwar hier. Wenn nicht, konnte ich leider keine Information finden, ob es auch in deutschen Enzyklopädien in gedruckter Form Angaben zum Leben und zur Leistung dieses rumänischen Physikers und Erfinders gibt. Aber ich helfe Ihnen mal mit den Initialen des Mannes, der 1865-1954 lebte, Hochschulprofessor im nordostrumänischen Jassy und korrespondierendes Mitglied der Rumänischen Akademie und anderer wissenschaftlicher Foren in Rumänien und im Ausland war. Die Anfangsbuchstaben seines Namens lauten D (wie in Dora) und H (wie in Hans). Der Name wird auch in dem bis Ende des Monats Juni von unserem Sender als Audiodatei täglich gesenden Quiz erwähnt, nur sehe ich ein, dass fremde Namen oft schwer zu verstehen sind, vor allen auf der Kurzwelle, wo der Empfang ja nicht immer in Ortssenderqualität klappt.
Liebe Freunde, mit diesem kleinen Tipp für Hörer, die keinen Internetzugang haben, ist es schon Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Postbriefe lasse ich mir erst nächste Woche wieder in die Hand drücken.
E-Mails erhielten wir bis einschließlich Sonntagmittag von: Georg Pleschberger (Österreich), Dmitrij Kutusow (Russland), Frank Kreuzinger, Bernd Seiser, Iris Cox und Michael Dulisch, Siegbert Gerhard, Birgit Denker, Michael Lindner, Hendrik Leuker und Herbert Jörger (alle aus Deutschland).
Unser Internetformular nutzte Paul Gager (Österreich) gleich zweimal in dieser zu Ende gehenden Woche.
Audiobeitrag hören: