Nachrichten 22.12.2022
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
Newsroom, 22.12.2022, 17:36
Gedenktag: Die Veranstaltungen zum Gedenken an die antikommunistische Revolution von 1989 werden heute in Rumänien fortgesetzt. In allen größeren Städten Rumäniens werden religiöse Zeremonien abgehalten und Blumen niedergelegt. Der 22. Dezember 1989 war der Tag, an dem Zehntausende von Menschen auf die Straße gingen und den Diktator Nicolae Ceaușescu zwangen, Gebäude des ehemaligen Zentralkomitees mit einem Hubschrauber fluchtartig zu verlassen. Am Tag zuvor hatte das Regime eine große Kundgebung in der Hauptstadt inszeniert, mit der Ceausescu versuchte, die Bevölkerung zu beschwichtigen an der Macht zu bleiben. Die Kundgebung verwandelte sich in einen Protest, der in gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Ordnungshütern des Regimes ausartete, die Schießbefehl erhalten hatten. Wenige Tage zuvor, am 16. Dezember 1989 war es in der westrumänischen Stadt Temeswar zu Protesten gekommen. Die Revolution griff schnell auf Bukarest und andere Städte über. Insgesamt wurden bei den Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften 1 000 Menschen getötet und etwa 3 000 verwundet. Rumänien ist das einzige Land in Osteuropa, in dem der Sturz des Kommunismus zu Blutvergießen führte.
Besuch: Rumänische Regierungsvertreter, darunter Premierminister Nicolae Ciucă und der Präsident des Abgeordnetenhauses, Marcel Ciolacu, setzen ihren Besuch in Südkorea fort. Rumänien ist daran interessiert, gemeinsam mit großen koreanischen Unternehmen wichtige Wirtschaftsprojekte in Schlüsselbereichen wie Transport, Energie, Verteidigung, IT und Halbleiter zu entwickeln. Mehrere koreanische Konzerne sind übrigens auch als Investoren im US-amerikanischen Projekt der modularen Atom-Reaktoren vertreten, die Rumänien in wenigen Jahren in Betrieb nehmen möchte. Die Verteidigungsindustrie wird heute das Hauptthema auf der Tagesordnung sein, während sich die Gespräche mit den Beamten in Seoul am Mittwoch vor allem auf den Energiebereich konzentrierten. Ein Meinungsaustausch im Verteidigungsbereich fand auch während des gestrigen Treffens zwischen den rumänischen Vertretern und dem südkoreanischen Premierminister Han Duck-soo in Seoul statt. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um den Umgang mit der durch die russische Aggression in der Ukraine entstandenen Situation, um die Sicherheit in der Region und um die Zusammenarbeit zwischen der NATO und Südkorea. Am Freitag wird die rumänische Delegation, der auch mehrere Minister angehören, die entmilitarisierte Zone besuchen, die Süd- und Nordkorea voneinander trennt.
Ukraine: Die Unterstützung für die Ukraine ist kein Akt der Nächstenliebe, sondern eine Investition in die globale Sicherheit und Demokratie. Dies hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Rede vor dem US-Kongress gesagt. Der Kiewer Staatschef rief auch dazu auf, die Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten. Washington sei bei weitem der wichtigste Waffenlieferant der Ukraine, und die an die Ukraine gelieferte amerikanische Ausrüstung, wie z.B. Javelin-Panzerabwehrsysteme oder HIMARS-Raketenwerfer, habe entscheidend zur Abwehr russischer Angriffe beigetragen, so der ukrainische Staatschef. Bei dieser Gelegenheit haben die USA ein neues Hilfspaket im Wert von 1,85 Mrd. USD zugesagt, das auch ein Luftabwehrraketensystem umfasst, da Städte und zivile Infrastruktur ständig unter russischem Beschuss stehen. Während seines Treffens mit Präsident Joe Biden sagte Wolodymyr Selenskyj, dass mehr Patriot-Systeme notwendig seien, um russische Angriffe abzuwehren. Selenskyjs überraschender Besuch in Washington fand 300 Tage nach dem Beginn der russischen Invasion statt und war sein erster Auslandsbesuch seit Beginn des Krieges am 24. Februar.
Sicherheitsvorkehrungen: Das rumänische Innenministerium hat am Donnerstag besondere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung an Weihnachten und Neujahr angekündigt. Demnach werden während der diesjährigen Winterfeiertage täglich mehr als 24.500 Polizisten, Gendarmen, Grenzpolizisten, Feuerwehrleute und Mitarbeiter anderer staatlicher Behörden mobilisiert. Die Verkehrspolizei wird im ganzen Land mit 290 Radargeräten und anderer Ausrüstung präsent sein, um den Konsum von Alkohol und verbotenen Substanzen zu überprüfen. Die Behörden rechnen mit einer neuen Welle von Touristen in den Ferienorten des Prahova-Tals an den Ausläufern der Südkarpaten.
Wetter: In Rumänien ist es auch heute etwas wärmer als für diese Jahresperiode üblich. Bewölkter Himmel im Westen, Norden und in der Mitte und vereinzelt leichter Regen gegen Abend. Die Höchsttemperaturen werden zwischen 0 und 10 Grad Celsius liegen.