Rumänien begeht heute seinen Nationalfeiertag. 104 Jahre sind seit der Großen Vereinigung am 1. Dezember 1918 vergangen. Mehr als 1500 Soldaten nahmen an der Militärparade teil, die in der Hauptstadt vom Triumphbogen aus veranstaltet wurde. An der Parade beteiligte sich die größte Anzahl ausländischer Soldaten in ihrer Geschichte: Soldaten aus Belgien, Frankreich, Nordmazedonien, der Republik Moldau, Portugal, den USA und den Niederlanden sowie aus weiteren verbündeten NATO-Ländern. Der Nationalfeiertag wird auch jenseits der Grenzen in den rumänischen Diasporagemeinden gefeiert. Das Rumänische Kulturinstitut organisiert bis zum 10. Dezember 50 Veranstaltungen in 31 Städten im Ausland, um den rumänischen Nationalfeiertag zu begehen. Rumänien rief 1990 nach der antikommunistischen Revolution den 1. Dezember zum Nationalfeiertag aus. An diesem Tag verabschiedete die Nationalversammlung in Alba Iulia 1918 die Entscheidung zur Vereinigung der historischen, von Rumänen bewohnten Provinzen mit Rumänien.
“Mögen wir zeigen, dass der 1. Dezember in der Tat der Tag der nationalen Einheit ist – ein Tag, an dem die Landesfahne Gefühle in den Herzen der Rumänen weckt“, erklärt der Bukarester Regierungschef Nicolae Ciuca in einer Botschaft anlässlich des rumänischen Nationalfeiertags. „Heutzutage wird die politische Agenda, genau wie in der Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, von Themen wie Sicherheit, Stabilität und Modernisierung des Landes beherrscht. Aber im Gegensatz zu 1918 erhalten wir jetzt europäische Mittel, die uns helfen sollen, das Land zu reformieren und zu entwickeln, während wir gleichzeitig von der NATO, dem stärksten Militärbündnis der Geschichte, geschützt werden“, schrieb Nicolae Ciuca auf seinem Facebook-Profil. “Im Namen der Vereinigten Staaten gratuliere ich dem rumänischen Volk und wünsche ihm einen sehr glücklichen Nationalfeiertag“, heißt es in einer Botschaft, die Außenminister Antony Blinken zu diesem Anlass übermittelte. Der US-Außenminister erklärte, dass dieses Jahr ein ganz besonderes Jahr sei, da die USA und Rumänien das 25-jährige Jubiläum ihrer strategischen Partnerschaft begehen. In einer Glückwunschbotschaft an das rumänische Volk rief auch das ukrainische Außenministerium zu Frieden und Solidarität in Europa auf.
Für 9 von 10 Rumänen, die im Ausland leben, ist es wichtig, durch Medieninhalte von zuhause und in rumänischer Sprache mit ihrer Heimat in Verbindung zu bleiben, zeigt eine einschlägige Studie von Google. Mehr als 70 % von ihnen sehen sich häufig rumänische Inhalte an – mindestens 2-3 Mal pro Woche. Der Studie zufolge hören 57% der Rumänen in der Diaspora rumänische Musik, 56% sind in sozialen Netzwerken unterwegs. 53% schauen rumänische Fernsehsender über Kabel oder auf Online-Plattformen und 51 % lesen rumänische Online-Publikationen. Nur 26% hören allerdings rumänische Radioangebote. Die Studie wurde unter rumänischen Frauen und Männern über 18 Jahren durchgeführt, die in Deutschland, Spanien, Italien und dem Vereinigten Königreich leben und das Internet nutzen. Zeitraum der Datenerhebung war vom 11. bis 16. November 2022.
Der rumänische Chefdiplomat Bogdan Aurescu ist im polnischen Lodz für die Sitzung des Ministerrats der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Polen hat derzeit die OSZE-Führung inne. Das Treffen findet vor dem Hintergrund der größten Sicherheitskrise statt, mit der sich Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt und die durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelöst wurde. Aurescu hat die Gelegenheit, die ungerechtfertigte militärische Aggression Russlands erneut in scharfen Worten zu verurteilen. Er wird auch die Unterstützung Rumäniens für die internationalen Bemühungen um eine gerichtliche Verurteilung der Schuldigen hervorheben. Der rumänische Minister hatte bereits beim Treffen der NATO-Chefdiplomaten in Bukarest die Solidarität Rumäniens mit der Ukraine und den Ukrainern bekräftigt. Damals erinnerte Aurescu an die humanitäre Hilfe für die fast 3 Millionen ukrainischen Flüchtlinge, die seit Beginn des Konflikts die rumänischen Grenzen überquert hatten, sowie an die Unterstützung für Getreideexporte aus der Ukraine.
Rumänien verfügt über alle notwendigen Ressourcen, insbesondere Humanressourcen, um neue Technologien einführen zu können, so der Forschungsminister Sebastian Burduja. Um in dieser Richtung gut voranzukommen, brauche das Land eine gute Regulierung in diesem Bereich und eine solide Finanzierung, vor allem in der Anfangsphase. Vielen Start-ups, die Konkurs anmeldet, fehlt es nicht an Ideen, sondern an Kapital. Minister Burduja nahm am Mittwoch in Bukarest am 11. Aspen-Forum teil, das in diesem Jahr von den Themen des Krieges in der Ukraine sowie der Energie- und humanitären Krise dominiert wurde. Die Veranstaltung wurde von der EU und der US-Agentur für internationale Entwicklung kofinanziert und vom Aspen Institut in Rumänien in Zusammenarbeit mit dem German Marshall Fund der USA und mit Unterstützung der NATO organisiert.