Nachrichten 09.08.2022
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 09.08.2022, 17:00
Inflation: Die rumänische Nationalbank hat ihre Inflationsprognose für Ende dieses Jahres auf 13,9 % erhöht und erwartet für Ende nächsten Jahres eine Inflationsrate von 7,5 %. Dies geht aus den Zahlen hervor, die der Notenbankchef Mugur Isărescu heute vorgelegt hat. Den Experten der Zentralbank zufolge wird die Inflationsrate bis zum Ende dieses Jahres 12,5 % und bis 2023 6,7 % betragen. Die Zentralbank rechnet damit, dass der deflationäre Trend im zweiten Quartal 2023 vorübergehend unterbrochen wird, nachdem die Maßnahmen zur Deckelung der Strom- und Gaspreise auslaufen. Am vergangenen Freitag hatte der Verwaltungsrat der Zentralbank beschlossen, den Leitzins ab dem 8. August 2022 von 4,75 % auf 5,5 % im Jahr zu erhöhen.
Gasverbrauch: Der Plan der Europäischen Union, den Erdgasverbrauch freiwillig um 15% zu senken, soll heute in Kraft treten. Fast die Hälfte der EU-Staaten ist bereits von der Reduzierung der Gaslieferungen aus Russland betroffen und viele Länder haben bereits Maßnahmen zur Einschränkung des Gasverbrauchs sowie zum Anlegen von Reserven für den Winter ergriffen. In Deutschland, einem Land, das Gas hauptsächlich zum Heizen verwendet, haben die Behörden beschlossen, die Warmwasserversorgung in öffentlichen Gebäuden auszusetzen, und in vielen Städten wurden die Beleuchtung und die öffentlichen Brunnen abgeschaltet. Frankreich schreibt vor, dass die Türen in klimatisierten Räumen geschlossen werden müssen, und Griechenland hat ein 640-Millionen-Euro-Programm angekündigt, um Fenster und Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden zu ersetzen. Rumänien hat keine nationale Strategie zur Senkung des Energieverbrauchs, aber die Behörden empfehlen den Bürgern, zu sparen. Die freiwillige Senkung um 15% sollte bis zum 31. März 2023 erreicht werden. Die Mitgliedstaaten werden angehalten, ihre nationalen Notfallpläne bis September zu aktualisieren und der Kommission alle zwei Monate über die Fortschritte zu berichten.
Protest: Gewerkschafter der rumänischen Polizei und der Gefängniswärter organisieren heute einen Protest vor dem Finanzministerium in Bukarest. Sie fordern vor allem die Anwendung des Lohngesetzes, die Gewährung der gesetzlich vorgesehenen Boni und die Aktualisierung der Rentenberechnung in diesem Sektor. Die Gewerkschaften beklagen, dass aufgrund eines kürzlich vom Arbeitsministerium initiierten Gesetzesvorhabens nur einige wenige Ministerien in den Genuss einer Erhöhung des Grundgehalts um 15 % kommen werden. Sollte es kein Entgegenkommen von der Regierung geben, werde man weitere Protestaktionen veranstalten, so die Gewerkschafter.
Finanzen: Rumäniens Handelsbilanzdefizit ist in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 15,44 Milliarden Euro gestiegen, um 4,74 Milliarden Euro mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies geht aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Nationalen Statistikinstituts hervor. In diesem Zeitraum stiegen die Exporte um 24 % und die Importe um 28,5 %. Maschinen und Transportausrüstungen sowie andere Fertigwaren hatten einen großen Anteil an den Aus- und Einfuhren.
Dürre: Fast 234.000 Hektar in etwa 30 rumänischen Landkreisen sind von der Dürre betroffen, so die neuesten Statistiken, die vom Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zentralisiert wurden. Die betroffene Fläche ist größer als jene des Vorjahres. Am stärksten betroffen waren der Anbau von Weizen und Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, gefolgt von Raps und Mais. In einigen Teilen Rumäniens führte die starke Trockenheit dazu, dass der Wasserspiegel in den Brunnen sank und die Bäche, deren Wasser für die Tierhaltung verwendet wird, weniger Wasser führten.
Wetter: Zwei Warnungen der Stufe Orange und Gelb vor schlechtem Wetter gelten für die Bergregionen Rumäniens, in denen Starkregen und Gewitter erwartet werden. Die Niederschlagmengen werden 30 l pro Quadratmeter überschreiten. Heute herrscht im Süden und Südosten eine Hitzewelle. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 37 Grad. In Bukarest wurden zu Mittag 30 Grad bei heiterem Himnmel gemessen.