Nachrichten 31.05.2022
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 31.05.2022, 17:17
Embargo: Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat am Rande des EU-Gipfels in Brüssel Gespräche mit dem niederländischen Premierminister Mark Rutte geführt. Anschließend teilte er auf Twitter mit: „Sehr gutes Gespräch mit Mark Rutte über regionale Sicherheit und Maßnahmen zur Stärkung der Ostflanke. Wertschätzung für die Unterstützung durch die ständige Militärpräsenz in Rumänien. Wir haben vereinbart, unsere enge Zusammenarbeit bei der EU-Agenda fortzusetzen, insbesondere bei Themen von gemeinsamem Interesse.“ Die Staats- und Regierungschefs der EU einigten sich in Brüssel darauf, einen großen Teil der russischen Öleinfuhren zu blockieren. Der in letzter Minute gefundene Kompromiss betrifft vorerst nur die Lieferungen auf dem Seeweg, nicht aber jene über Pipelines, gegen die sich Ungarn ausgesprochen hatte. Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, erklärte jedoch, dass mit der Vereinbarung eine wichtige Finanzierungsquelle für die russische Kriegsmaschinerie abgeschnitten werde. Die Maßnahme ist Teil des sechsten Sanktionspakets gegen Russland seit dem Beginn der Invasion der Ukraine.
Ukraine: Die russischen Streitkräfte rücken in der Ostukraine weiter vor, wobei es im Zentrum von Sewerodonezk zu schweren Zusammenstößen mit der ukrainischen Armee kommt. Sewerodonezk ist zusammen mit Lyssytschansk, von dem es nur durch einen Fluss getrennt ist, eine der letzten ukrainischen Hochburgen in der Bergbauregion Donbass, die nach Angaben Russlands derzeit das einzige Ziel seiner so genannten „spezielln Militäroperation“ ist. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj räumte ein, dass die ukrainische Armee in dieser Region in Schwierigkeiten steckt. Die ukrainischen Streitkräfte geben jedoch an, dass sie im Süden, insbesondere in der Region Cherson, in der Nähe der 2014 von Russland annektierten Krim, wieder Boden gewonnen haben. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben sich die russischen Truppen aus dem Dorf Mykolajwka in der Region Cherson zurückgezogen. Die Stadt Cherson wurde bereits Anfang März kurz nach Beginn der russischen Invasion am 24. Februar von den russischen Truppen besetzt. Beobachtern zufolge hätte die Rückeroberung der Stadt sowohl eine symbolische als auch eine strategische Bedeutung.
Zensus: Die rumänische Volks- und Wohnungszählung tritt heute in ihre letzte Phase ein. Bis zum 17. Juli werden die Prüfer Befragungen vor Ort durchführen. Die Volkszählung erfasst alle Personen, ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit, die am 1. Dezember 2021 mit Wohnsitz in Rumänien gemeldet waren, d. h. seit mindestens einem Jahr hier leben. Die Verweigerung der Volkszählung kann zu Geldstrafen zwischen 200 und 600 Euro führen, wobei Personen, die den Zugang der Prüfer zu Wohngebieten verhindern, mit Geldstrafen zwischen 300 und 1000 Euro rechnen müssen. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik wurden während der Online-Selbsterfassungsphase, die am 27. Mai endete, 11 Millionen Formulare erfasst, von denen 8,9 Millionen gültig waren, was 46,8 % der für die Erhebung in Frage kommenden Bevölkerung entspricht.
Kinderarmut: Zwei von zehn Kindern in rumänischen Dörfern haben nicht genug zu essen, und mehr als 33 % der Teenager bleiben der Schule fern, weil sie auf dem Bauernhof der Familie arbeiten müssen. Dies geht aus einem Bericht von World Vision Rumänien über die Situation der rumänischen Kinder auf dem Lande hervor, der im Vorfeld des Internationalen Kindertages am 1. Juni veröffentlicht wurde. Laut dem Bericht gab die Hälfte der rumänischen Mütter an, dass sie ihre Kinder nie einer medizinischen Untersuchung unterzogen haben. Außerdem gaben 73 % der Gymnasiasten in ländlichen Gebieten an, dass sie nie an einem Schulausflug teilgenommen oder ihre Gemeinde verlassen haben.
Wetter: In Rumänien ist es frühsommerlich warm, aber im Allgemeinen unbeständig. In den meisten Teilen des Landes kommt es zu teils heftigen Regenfällen und Gewittern. Fast ganz Rumänien stand in den letzten Tagen aufgrund von Regen, Gewitter und Stürmen unter gelber oder oranger Alarmstufe. Für zwei südliche Bezirke wurde sogar eine Warnung der Stufe Rot ausgesprochen. Es gab beschädigte Autos, umgestürzte Bäume, überflutete Straßen und Haushalte. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 22 und 31 Grad Celsius. In Bukarest wurden zu Mittag 27 Grad gemessen.