Nachrichten 12.05.2022
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 12.05.2022, 16:24
UMFRAGE: Jeder zweite Rumäne hat erwogen, nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine in ein anderes Land zu ziehen, und die ersten Optionen wären Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Das besagt eine Umfrage, deren Ergebnisse von einer Rekrutierungsplattform veröffentlicht wurden. 12 % der Befragten warten ab, wie sich die Dinge entwickeln, und 11 % glauben, dass der Krieg keine Auswirkungen auf ihr Leben haben wird. Weitere 26 % sagen, dass sie das Land nicht verlassen werden, unabhängig davon, wie es weitergeht. Die Hauptgründe für einen Umzug ins Ausland sind der Wunsch, das Umfeld und das Land, in dem sie arbeiten, zu wechseln (38 %), die persönliche und familiäre Sicherheit zu erhöhen (24 %), die Chance, mehr zu verdienen (21 %), mehr Möglichkeiten für die berufliche Entwicklung (14 %) und der Wunsch, in einer sichereren Umgebung zu arbeiten, die nicht vom Krieg betroffen ist (4 %).
INFLATION: Die rumänische Zentralbank hat ihre Inflationsprognose für Rumänien nach oben korrigiert. Die zu erwartende Inflation werde bis Ende 2022 voraussichtlich 12,5 % betragen und sich bis Ende 2023 auf 6,7 % beziffern, wie Notenbankchef Mugur Isărescu am Donnerstag bekannt gab. Im Februar hatte die Zentralbank die Inflation für Ende 2022 auf 9,6 % und für Ende 2023 auf 3,2 % geschätzt. Es wird erwartet, dass der durch die Produktionskosten ausgelöste Inflationsdruck allmählich nachlässt. Seine Auswirkungen werden jedoch noch etwa 12 Monate lang zu spüren sein. Rumänien verzeichnet die höchste jährliche Inflationsrate der letzten 18 Jahre — fast 14 %, was weit über den bisherigen Schätzungen der Zentralbank liegt.
NATO: Finnlands Präsident Sauli Niinistö und Ministerpräsidentin Sanna Marin haben heute dazu aufgerufen, dass sich das Land unverzüglich“ um die NATO-Mitgliedschaft bewerben soll. Die Kandidatur soll am Sonntag offiziell bekannt gegeben werden, berichtet France Presse. Schweden hat angekündigt, dass es am selben Tag eine ähnliche Entscheidung bekannt geben wird. Die NATO-Mitgliedschaft würde Finnlands Sicherheit stärken. Als Mitglied der NATO würde Finnland das gesamte Verteidigungsbündnis stärken“, erklärten die beiden Spitzenpolitiker in einer gemeinsamen Presseerklärung. Nachdem Finnland während des Kalten Krieges von Moskau zur Neutralität gezwungen worden war, trat es der EU und dem NATO-Kooperationsabkommen Partnerschaft für den Frieden“ bei, blieb aber außerhalb des Bündnisses. Die Entscheidung, der NATO beizutreten, erfolgt vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine. Finnland hat eine 1300 km lange gemeinsame Grenze zu Russland.
JUSTIZ: Das oberste Bukarester Berufungsgericht wird voraussichtlich dieser Tage sein endgültiges Urteil im Fall Colectiv“ verkünden. Dabei geht es um einen Strafprozess um den gleichnamigen Bukarester Nachtclub, in dem vor fast sieben Jahren bei einem während eines Konzerts ausgebrochenen Brand 64 Menschen starben und fast 200 weitere Konzertbesucher schwere Verletzungen erlitten. Die Entscheidung war bereits mehrfach verschoben worden. In erster Instanz waren der Bezirksbürgermeister Cristian Popescu, die drei Clubbesitzer, die Pyrotechniker und die Verwalter der Firma, die das pyrotechnische Material zur Verfügung gestellt hatte, die Feuerwehrleute der Inspektion für Brandschutz und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu Haftstrafen von 4 bis 13 Jahren verurteilt worden.
GESETZESÄNDERUNG: Der rumänische Senat hat die Änderungen des Offshore-Gesetzes angenommen, die der Gasförderung im Schwarzen Meer grünes Licht geben. Vertreter der Regierungskoalition, die den Vorschlag eingebracht hatten, erklärten, das revidierte Gesetz sei wesentlich ausgewogener als das vor vier Jahren verabschiedete. So wurden steuerliche Änderungen zugunsten der involvierten Unternehmen eingeführt; dadurch werde die Abhängigkeit von russischem Gas in einigen Jahren deutlich verringert, hieß es. Schätzungen zufolge befinden sich allein im Areal Neptun Deep“ des Schwarzmeersockels rund 80 Milliarden Kubikmeter Gas. Das staatliche Unternehmen Romgaz — der größte Gasproduzent Rumäniens — und die Österreicher von ÖMV werden in den kommenden Jahren Gas aus dem Schwarzen Meer fördern.