Nachrichten 31.01.2022
Die Corona-Fallzahlen sind in Rumänien in letzter Zeit täglich exponentiell angestiegen. Covid-19 wird nun hauptsächlich durch Kinder übertragen. Die Gesamtzahl der erkrankten Kinder – über 35 800 – war in der vergangenen Woche um fast 50 Prozent höher als in der Woche zuvor. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Krankenhäusern wider, wo fast 800 Kinder mit SARS-CoV-2 eingeliefert wurden. In den letzten 24 Stunden wurden knapp über 20.000 Neuansteckungen registriert und 41 Todesfälle gemeldet. In Rumänien sind fast 8 Millionen Menschen vollständig gegen Corona geimpft. Gesundheitsminister Alexandru Rafila rechnet in den kommenden Tagen mit einem weiteren Anstieg der täglichen Erkrankungen, auf bis zu 40.000. Er schätzt jedoch, dass in etwa zwei Wochen die bereits vorherrschende Omikron-Variante die Delta-Variante vollständig ersetzen werde, was zu einem Rückgang der Krankenhauseinweisungen führen wird.
Newsroom, 31.01.2022, 17:31
Personen, die aus dem Ausland nach Rumänien kommen, unterliegen den gleichen Quarantäneregeln, egal aus welchem Land sie kommen. Das Nationale Komitee für Notsituationen hat beschlossen, eine 5-tägige Quarantäne für Personen einzurichten, die in Rumänien ankommen, und legt kein COVID-19-Zertifikat vor, das die Impfung bescheinigt, die Krankheit in den letzten 180 Tagen durchgemacht hat oder einen negativen RT-PCR-Test durchgeführt hat höchstens 72 Stunden vor der Einreise ins Land. Gleichzeitig wird die Farbterminologie zur Differenzierung von Staaten nach epidemiologischem Risiko im Kontext der COVID-19-Pandemie eliminiert. Andererseits erklärte der Leiter der Abteilung für Notsituationen, Raed Arafat, am Montag, Rumänien müsse sich an die Regeln der Europäischen Union bezüglich des digitalen Zertifikats COVID-19 anpassen. Ihm zufolge sollten Personen, die die zweite Dosis des Impfstoffs vor mehr als 9 Monaten erhalten haben, auch ihre Auffrischung erhalten. Raed Arafat fügte hinzu, dass das digitale Zertifikat vorerst bis zu einer neuen gesetzlichen Regelung in Rumänien und für diejenigen, die diesen Zeitraum überschritten haben, gültig ist.
Das Parlament in Bukarest beginnt diese Woche eine neue ordentliche Sitzungsperiode. Auf der Tagesordnung stehen zwei dringenden Themen: die Senkung der Energiekosten und die Abschaffung der staatsanwaltliche Spezialabteilung für Verfahren gegen Richter und Staatsanwälte. Es wird erwartet, dass Senatoren und Abgeordnete die kürzlich von der Regierung erlassene Dringlichkeitsverordnung über die neue Entschädigungsregelung genehmigen. Auch wird auf der Tagesordnung ein Gesetzentwurf stehen, der die Pflicht des grünen Zertifikates am Arbeitsplatz vorsieht. Der Corona-Pass, der von Senat bereits abgelehnt wurde, kommt nun in die Abgeordnetenkammer.
Am Montag hat in Bukarest eine Sondersitzung der Regierung stattgefunden, auf der die Leitlinien für die Volks- und Wohnungszählung festgelegt wurden, die im vergangenen Jahr wegen der Pandemie verschoben wurde. Die Exekutive hat dabei auch die Finanzierung der Volkszählung, die für den Zeitraum Februar-Juli geplant ist, geregelt. Ab Mitte Mai werden die Bürgerinnen und Bürger zum ersten Mal die Möglichkeit haben, sich über ein Selbstregistrierungsverfahren direkt an der Volkszählung zu beteiligen. Dafür wird Arbeitnehmern ein bezahlter freier Arbeitstag in Aussicht gestellt.
Der UN-Sicherheitsrat tagt heute auf Antrag der Vereinigten Staaten zur Ukraine-Krise. Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen erklärte, dass Russland, durch seine an der Grenze zur Ukraine stationierten Streitkräfte und andere destabilisierende Aktionen gegen Kiew, die internationale Sicherheit und die Charta der Vereinten Nationen gefährden. Die Ukraine hat Russland aufgefordert, seine Truppen entlang der gemeinsamen Grenze abzuziehen und den Dialog mit dem Westen fortzusetzen, wenn es tatsächlich an einer Deeskalation der Situation interessiert sei. Der Chef der Moskauer Diplomatie, Sergei Lawrow, sagte, Russland wolle gute und von gegenseitigem Respekt geprägte Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und allen anderen Ländern, aber es könne nicht in einer Situation verharren, in der seine Sicherheit regelmäßig verletzt werde. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien drohten Russland erneut mit Sanktionen, falls es in die Ukraine einmarschieren sollte. US-Abgeordnete ließen durchdringen, dass der US-Kongress kurz vor der Verabschiedung eines Gesetzes über Wirtschaftssanktionen stehe, während Beamte in London drohten, die Interessen des Kremls ins Visier nehmen zu wollen. France Presse wies darauf hin, dass sich die Sanktionen auch auf die strategische Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland und den Zugang Moskaus zu internationalen Transaktionen in Dollar, der wichtigsten Währung im Welthandel, erstrecken könnten.
Die Gasnachfrage in Europa wird in diesem Jahr voraussichtlich zurückgehen. Grund dafür sind die hohen Gas-Preise, durch welche die Kohle für die Stromerzeugung wieder wettbewerbsfähiger wurde. Gleichzeitig könnte sich das Nachfragewachstum in Asien verlangsamen. Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) über den Gasmarkt hervor, schreibt Reuters. Im Jahr 2021 ist der Gasverbrauch in Europa um 5,5 % auf 552 Milliarden Kubikmeter gestiegen. Die Internationale Energieagentur geht jedoch davon aus, dass die Nachfrage bis Ende 2022 um 4,5 % sinken wird. Die Gas-Preise in Europa und Asien sind im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. In Europa haben geringere Lieferungen als üblich durch russische Pipelines sowie die Angst vor Lieferunterbrechungen, im Falle von Sanktionen gegen Russland, die Gas-Preise in diesem Jahr nach oben gedrückt.