Nachrichten 19.01.2022
16.610 neue Fälle von SARS-CoV-2-Infektionen wurden am Mittwoch in Rumänien gemeldet, dazu kommen 58 Todesfälle, von denen zwei vor dem Bezugszeitraum aufgetreten sind. Das teilte die Gruppe für strategische Kommunikation mit. Die Hälfte der rumänischen Landkreise sind in der so genannten roten Zone mit einer hohen Inzidenzrate. Seit Beginn der Pandemie haben sich mehr als 1,9 Millionen Rumänen mit COVID-19 infiziert, und etwa 60.000 sind an dem Virus gestorben. Vor dem Hintergrund der von Teilen der Medien, einer Reihe von Politikern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens angeheizten Anti-Impfkampagne hat Rumänien nach Bulgarien die zweitniedrigste nationale Impfrate auf EU-Ebene.
Newsroom, 19.01.2022, 17:45
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die führenden Politiker der Welt davor gewarnt, dass die Coronavirus-Pandemie noch lange nicht vorbei ist. Er warnte vor der irreführenden Annahme, der Omicron-Stamm sei mild und daher weniger bedrohlich. Ein exponentieller Anstieg der Fälle, unabhängig vom Schweregrad der einzelnen Varianten, führt unweigerlich zu einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle, so Dr. Ghebreyesus. Die Warnung kommt inmitten eines alarmierenden Anstiegs der Zahl der Infektionen in ganz Europa. Heute meldete Bulgarien fast 11 200 neue COVID-19-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Auch die Tschechische Republik meldete 28 000 Neuinfektionen, ein Tagesrekord seit Beginn der Pandemie. Frankreich wiederum meldete gestern fast 500 Tausend Infektionen.
Die Nationale Universität Carol I in Bukarest hat ein Verfahren eingeleitet, um die Einhaltung von Qualitäts- und akademischen Standards im Fall der Doktorarbeit von Premierminister Nicolae Ciucă aus dem Jahr 2003 zu überprüfen. Die Entscheidung folgt auf Enthüllungen und Plagiatsvorwürfe in den Medien. Der Premierminister hat die Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, er habe alle rechtlichen und akademischen Anforderungen erfüllt. Ciucă ist nach den Sozialdemokraten Victor Ponta und Mihai Tudose der dritte Regierungschef, der mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert ist. Im vergangenen Monat war Forschungsminister Florin Roman zurückgetreten, nachdem er mit ähnlichen Vorwürfen bezüglich seiner Magisterarbeit konfrontiert worden war.
Die Bildungsgewerkschaften haben heute einen zweistündigen Warnstreik ausgerufen. In dieser Zeit wurde der gesamte Unterricht ausgesetzt, obwohl die Schüler weiterhin unter der Aufsicht ihrer Lehrer standen. Die Lehrkräfte fordern eine Erhöhung ihrer Grundgehälter, die in einem 2017 verabschiedeten Gesetz festgelegt sind, sowie Zuschläge für besondere Arbeitsbedingungen und die Bezahlung von Überstunden. Die Gewerkschaften fordern die Behörden außerdem auf, 6 % des BIP für Bildungsausgaben bereitzustellen und die Zahl der Stellen für Lehrkräfte zu erhöhen. Ebenfalls heute haben die Gewerkschaften der Strafverfolgungsbehörden und des Nationalen Statistikinstituts gegen die Gehaltspolitik der Regierung protestiert.
Die Behörden haben heute in Anwesenheit von Präsident Klaus Iohannis das Nationale Programm zur Krebsbekämpfung gestartet. Im Februar 2021 lancierte die Europäische Kommission den Plan zur Krebsbekämpfung in Europa, mit dem 4 Milliarden Euro für die Finanzierung von Krebspräventions-, Forschungs- und Behandlungsprogrammen in der gesamten Gemeinschaft bereitgestellt werden. In der Zwischenzeit hat das rumänische Parlament eine spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die den Plan der Kommission in nationales Recht umsetzen soll. Gegenwärtig wird ein Teil der Krebsbehandlungen, Labortests und Präventionsprogramme im Rahmen eines landesweiten Programms finanziert.
US-Außenminister Antony Blinken besucht heute Kiew im Rahmen der neuen Bemühungen um eine Deeskalation der Lage an der russisch-ukrainischen Grenze. Antony Blinken wird mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskij sowie mit Außenminister Dmytro Kuleba zusammenkommen. Nach Angaben des US-Außenministeriums soll der Besuch dazu dienen, das Engagement Washingtons für den Schutz der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine zu bekräftigen. Am Dienstag telefonierte Blinken mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow im Vorfeld ihres Treffens am Freitag in Genf. Russland hat an der ukrainischen Grenze eine beträchtliche Militäreinheit aufgebaut, obwohl es Anschuldigungen über eine geplante Invasion zurückgewiesen hat.