Nachrichten 14.09.2021
In Rumänien wurden am Montag fast 1.900 Coronavirus-Neuinfektionen mit dem neuen Coronavirus gemeldet. Im gleichen Zeitraum starben 46 Patienten an Covid-19, während 633 Patienten auf der Intensivstation behandelt werden. 162 Neuinfektionen wurden bei Kindern gelemdet, 10 von ihnen befinden sich in einem ernsten Zustand. Nach Angaben des Leiters der nationalen Impfkampagne Valeriu Gheorghita liegt die Durchimpfungsrate bei Jugendlichen über 12 Jahren bei 15 %, was jedoch eindeutig unzureichend ist. Gheorghita warnte im Anschluss, dass die Zahl der Kinder, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, auch auf der Intensivstation, steigen wird. Der medizinische Leiter des Bukarester Instituts Matei Bals Adrian Marinescu erklärte seinerseits am Montag gegenüber Radio Rumänien, dass bei der vierten Welle der Pandemie, mit der das Land derzeit konfrontiert ist, weniger die Zahl der Ansteckungsfälle als vielmehr deren Schwere ausschlaggebend sei. Rumänien verfügt über 860 Intensivbetten für Covid-Patienten. 5,2 Millionen Rumänen sind vollständig geimpft, also nur ein Drittel der Bevölkerung.
Newsroom, 14.09.2021, 18:28
Der Vorsitzende der Gruppe Renew Europe im Europäischen Parlament, der Rumäne Dacian Ciolos, ist am Montag in Straßburg mit der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen zu Gesprächen zusammengekommen. Sie bestätigte, dass der Nationale Plan für den Wiederaufbau und die Widerstandsfähigkeit Rumäniens in Kürze verabschiedet werden soll. Im Gegenzug versicherte Dacian Ciolos dem EU-Kommissar, dass das Bündnis zwischen der Union für die Rettung Rumäniens und seiner Partei namens PLUS nicht aufhören werde, die versprochenen und auf der Ebene der Regierungskoalition in Rumänien beschlossenen Reformen zu verteidigen, Reformen, von denen er hofft, dass sie an der Seite derselben Koalition durchgeführt werden können (dies vor dem Hintergrund der politischen Krise in Bukarest, die sich gegen das genannte Bündnis und die PNL, beide in der Regierung, richtet).
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis empfing am Dienstag in Bukarest eine Delegation der italienischen Enel-Gruppe unter der Leitung von Francesco Starace. Iohannis betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Anstrengung der Unternehmen des Energiesektors und staatlichen Behörden zur Identifizierung die am besten geeigneten Maßnahmen zum Schutz schutzbedürftiger Verbraucher, aber auch der Unternehmen des produktiven Sektors, die stark vom aktuellen Preisanstieg in diesem Bereich betroffen sind. Gleichzeitig betonte das Staatsoberhaupt die Notwendigkeit einer konsequenten Erhöhung der Investitionen und der Entwicklung neuer Produktionseinheiten im Energiesektor, die zur Konsolidierung der rumänischen Energiesicherheit beitragen würden, aber auch im Regionalplan. Ebenfalls am Dienstag traf Ministerpräsident Florin Cîţu mit Vertretern von Enel zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen unter anderem Investitionen in erneuerbare Energieerzeugung, Netze und Digitalisierung. Der Rumänien-Besuch der italienischen Konzernleitung findet statt in einer Zeit steigender Energie- und Gaspreise auf den Großhandelsmärkten mit der Aussicht auf deutliche Anhebungen der Versorgungstarife für Letztverbraucher im Winter. Enel kontrolliert in Rumänien zwei große Strom- und Erdgaslieferanten, drei Stromverteilungsbetreiber, einen Entwickler und Betreiber von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien sowie das Unternehmen für Elektromobilitätsdienstleistungen und fortschrittliche Energiedienstleistungen Enel X Romania.
Die Europäische Staatsanwaltschaft gab am Dienstag bekannt, dass sie seit ihrer Eröffnung am 1. Juni rund 300 Ermittlungen begonnen hat. Diese Staatsanwaltschaft mit Sitz in Luxemburg hat den Auftrag, Ermittlungen durchzuführen, aber auch die Täter vor die Gerichte der teilnehmenden Staaten zu bringen. An der Europäischen Staatsanwaltschaft beteiligen sich insgesamt 22 Länder (von 27 EU-Mitgliedstaaten). Unter ihnen hat nur Slowenien noch keine delegierten Staatsanwälte vorgeschlagen, eine Situation, die die Vorsitzende dieses Gerichts, die Rumänin Laura Kövesi, mehrmals angeprangert hat, so AFP. In Frankreich wurden vier von den fünf delegierten Staatsanwälten ernannt, die schließlich ihre Ämter übernehmen sollen. Die europäischen Staatsanwälte hoffen, bis Ende des Jahres erste Anklagen strafrechtlich verfolgen zu können, die bereits im nächsten Jahr zu Klagen vor nationalen Gerichten führen könnten.
Bei einem offiziellen Besuch in der Slowakei reiste Papst Franziskus am Dienstag in die ärmsten Regionen des Landes, wo er Gespräche mit Vertretern der Roma-Gemeinde führte. Der Papst warnte am Montag in Bratislava vor einer übertriebenen Fokussierung auf Individualrechte und Kulturkriegen zum Schaden des Gemeinwohls inmitten des wachsenden Nationalismus und der einwanderungsfeindlichen Stimmung in Osteuropa. Während seines ersten päpstlichen Besuchs in der Slowakei im Jahr 2003 kam der Papst auf ein Thema zurück, das er am Sonntag in Ungarn angesprochen hatte, und sagte, dass die Länder egoistische und defensive Mentalitäten vermeiden sollten, und erinnerte an die kommunistische Geschichte in der Region. Der Papst sprach auch über das Konjunkturprogramm der EU und sagte, dass die Menschen sich auf die wirtschaftliche Erholung freuen, verspricht er. Am Mittwoch, dem letzten Tag seines Besuchs in der Slowakei, kehrt Papst Franziskus nach Bratislava zurück, um einen Gottesdienst in Sastin abzuhalten.
Nach Angaben der Zentralbank hat die rumänische Leistungsbilanz in den ersten sieben Monaten dieses Jahres ein Defizit von mehr als 9 Mrd. EUR gegenüber 5,35 Mrd. EUR im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig hat sich die gesamte Auslandsverschuldung seit Anfang dieses Jahres um mehr als 6 Mrd. EUR auf 132 Mrd. EUR erhöht, wovon 73 % langfristige Auslandsschulden sind. Die Nationalbank gibt zudem bekannt, dass die ausländischen Direktinvestitionen in den ersten sieben Monaten des Jahres auf rund 4 Mrd. EUR gestiegen sind.
Das Europäische Parlament hat in seiner Plenarsitzung in Straßburg eine Entschließung angenommen, in der es die Beseitigung aller Hindernisse fordert, denen sich die LGBTIQ-Gemeinschaft bei der Ausübung ihrer Grundrechte, einschließlich des Rechts auf Freizügigkeit innerhalb der EU, gegenübersieht. Dem Dokument zufolge sollten in einem Mitgliedstaat eingetragene Ehen oder Partnerschaften von allen Mitgliedstaaten einheitlich anerkannt werden, während gleichgeschlechtliche Ehe- und Lebenspartner genauso behandelt werden sollten wie andersgeschlechtliche Partner oder Ehegatten. Nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs in der Rechtssache Coman und Hamilton, in der festgestellt wurde, dass die Bestimmungen der Freizügigkeitsrichtlinie über Ehegatten auch für gleichgeschlechtliche Paare gelten, wird die Europäische Kommission voraussichtlich Sanktionen gegen Rumänien verhängen, wenn die Regierung in Bukarest die nationalen Rechtsvorschriften nicht an diese Entscheidung anpasst. Zur Erinnerung: Im Juni 2018 entschied der Gerichtshof der Europäischen Union, dass EU-Staaten die Aufenthaltsfreiheit eines EU-Bürgers nicht dadurch behindern dürfen, dass sie seinem gleichgeschlechtlichen Ehepartner, der Staatsangehöriger eines Nicht-EU-Staates ist, das Recht auf einen abgeleiteten Aufenthalt in ihrem Hoheitsgebiet verweigern. Der Fall betraf den rumänischen Staatsbürger Relu Adrian Coman und seinen gleichgeschlechtlichen Partner, den US-Bürger Robert Clabourn Hamilton. Die Abgeordneten wiesen auch auf die Diskriminierung von LGBTIQ-Gemeinschaften in Polen und Ungarn hin.