Nachrichten 19.08.2021
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
Newsroom, 19.08.2021, 17:29
Ein rumänischer Staatsbürger, Mitarbeiter einer NATO-Agentur, ist mit einer Maschine der rumänischen Streitkräfte aus Kabul evakuiert worden, so eine Meldung aus dem Außenministerium. Andere rumänische Bürger, die um Evakuierungshilfe gebeten hatten, konnten nicht abgeholt werden, weil sie den Flughafen nicht erreichen konnten. Nach Angaben des Außenministeriums waren zum Zeitpunkt des Einsatzes des rumänischen Militärflugzeugs 33 rumänische Staatsbürger in Afghanistan registriert, davon ersuchten 16 um Unterstützung bei der Evakuierung. Sie sind Mitarbeiter einer NATO-Agentur, eines UN-Programms oder einer in Afghanistan tätigen Sicherheitsfirma. Da sich die meisten von ihnen außerhalb des internationalen Flughafens aufhalten, haben die rumänischen Behörden im Rahmen ihrer Krisenzelle Maßnahmen ergriffen, um ihre Verbringung zum Flughafen zu gewährleisten, teilte das AM mit. Man stehe in ständigem Kontakt mit den betroffenen rumänischen Bürgern an den verschiedenen Standorten in Kabul, so die Behörde.
Alle EU-Länder müssen afghanische Flüchtlinge aufnehmen, die von der Rache der Taliban bedroht sind – das sagt der Präsident des Europäischen Parlaments David Sassoli. Er sagte, sie sollten gleichmäßig auf die EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden und betonte, dass die EU die Pflicht habe, sie aufzunehmen. Die gleiche Aufforderung erging auch von der EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, zum Abschluss einer Videokonferenz der EU-Innenminister. Die Lage in Afghanistan wurde auch im britischen Parlament erörtert. Premierminister Boris Johnson wurde im Plenum für den Verlauf des Abzugs der britischen Truppen aus Afghanistan und den faktischen Zusammenbruch des afghanischen Staates scharf kritisiert. Es sei jedoch eine Illusion zu glauben, dass Großbritannien allein die Rückeroberung des Landes durch die Taliban hätte verhindern können. Unterdessen geht die Evakuierung westlicher Staatsangehöriger und afghanischer Helfer aus Kabul weiter. US-Präsident Joe Biden sagte im Weißen Haus, dass das amerikanische Militär über die Frist von Ende August hinaus in Afghanistan bleiben könnte, wenn mehr Zeit benötigt wird, um alle Amerikaner auszufliegen.
Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Rumänien ist erneut gestiegen und lag am Donnerstag bei knapp 600. nach fast 33.000 Tests. Außerdem wurden 14 Todesfälle gemeldet. Der Druck auf die Intensivstationen, wo seit Donnerstag 153 Patienten liegen, nimmt zu. Die Behörden halten an ihrer Prognose fest, dass Rumänien bis Ende August täglich 1.000 neue Fälle von COVID-19 und bis Mitte September täglich 1.500 Erkrankungen verzeichnen wird. Der Koordinator der Impfkampagne, Valeriu Gheorghiță, erklärte im Fernsehen, dass die Behörden auch mit einem zahlenmäßigen Anstieg der schweren Fälle rechnen. Er sagte auch, dass nach Schätzungen derzeit jeder zweite Rumäne eine gewisse Immunität besitzt, entweder nach einer Erkrankung oder nach einer Impfung, und dass die Impfung das Infektionsrisiko unabhängig von der klinischen Form der Krankheit verringert. Nur etwas mehr als fünf Millionen Menschen in Rumänien sind vollständig geimpft, was weit unter dem Ziel der Behörden liegt.
Die Weltgesundheitsorganisation hat am Mittwoch die Eile einiger Länder kritisiert, die dritte Dosis des COVID-19-Impfstoffs zu verabreichen. Die Datenlage zeige nicht, dass eine Auffrischung notwendig ist und die Menschen in armen Ländern blieben ungeschützt, hieß es von der WHO zu der in Israel bereits eingeleiteten und im nächsten Monat in den USA beginnenden Zusatzimpfungen. Die Zahl der COVID-19-Erkrankungen nimmt jedoch weltweit zu, was vor allem auf ungeimpfte Menschen zurückzuführen ist, die für die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus anfällig sind. Bisher haben sich weltweit mehr als 210 Millionen Menschen infiziert, und etwa 4,4 Millionen sind an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben.