Nachrichten 12.05.2021
Funkjournal
Newsroom, 12.05.2021, 17:31
Die Corona-Fallzahlen sind in Rumänien rückläufig. In Bukarest und allen Landkreisen werden gegenwärtig Covid -19 Infektionsraten unter 1,5 Fällen je 1.000 Einwohner registriert. In den letzten 24 Stunden wurden über 930 neue Corona-Fälle in Rumänien verzeichnet. 98 Menschen sind im Kontext des Virus gestorben. 874 Corona-Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie haben sich über eine Million Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Gleichfalls über 1.000.000 von ihnen gelten als gesund, mehr als 29.000 Infizierte sind gestorben. Unterdessen wird im ganzen Land weiter gegen Corona geimpft. Der Leiter der nationalen Impfkampagne Militärarzt Valeriu Gheorghiţă führte den Rückgang der Fallzahlen auf die fortschreitende Impfkampagne zurück. Mehr als 3,7 Millionen Menschen haben mindestens eine Impfdosis erhalten, etwa 2,5 Millionen auch die Zweite. Menschen, können sich ohne vorherigen Termin in allen Zentren des Landes impfen lassen. Die südrumänische Großstadt Craiova organisiert derzeit einen Impfmarathon. Zuvor haben die Landeshauptstadt Bukarest und die westrumänischen Stadt Timișoara solche Veranstaltungen durchgeführt. Noch im Lauf dieser Woche sollen andere rumänische Städte folgen.
Premierminister Florin Cîțu ist in Brüssel, um die Projekte, die die rumänische Regierung in den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan aufgenommen hat, zu präsentieren. Heute ist ein Treffen des Premierministers mit der EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean und den Exekutiv-Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Margrethe Vestager und Valdis Dombrovskis angesetzt. Am Dienstag führte Florin Cîțu Gespräche mit der EU-Präsidentin Ursula von der Leyen. Beide bezeichneten diese als konstruktiv.
Das Plenum des Parlaments im Bukarest wurde vom Präsidenten Klaus Iohannis über das Ende der rumänischen Beteiligung an der NATO-Mission Resolute Support in Afghanistan informiert. Die rumänischen Soldaten haben den Rückzug am 1. Mai 2021 angetreten, gemäß dem mit den Verbündeten und strategischen Partnern vereinbarten Zeitplan. Die Mission Resolute Support wurde am 1. Januar 2015 als Nachfolgemission der Mission International Security Force Assistance (ISAF) gestartet. Deren Hauptziel war die Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte.
Die Stärkung der strategischen Partnerschaft mit Polen unterstreicht die besondere Beziehung und das feste Engagement, zur regionalen Sicherheit beizutragen, sagte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis in einer Botschaft, die am Mittwoch auf der Internationalen Konferenz zum 100. Jahrestag des Verteidigungsbündnisses zwischen Rumänien und Polen gesendet wurde: Ein einziges Volk, zwei Fahnen . Die Veranstaltung fand in der rumänischen Botschaft in Polen statt. Das rumänische Staatsoberhaupt erinnert daran, dass die Unterzeichnung des rumänisch-polnischen Verteidigungsbündnisses im Jahr 1921 das erste Projekt der kollektiven Sicherheit auf regionaler Ebene und die erste strategische Partnerschaft mit Polen bedeutete. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass der dynamische politisch-diplomatische Dialog sowie die umfassende wirtschaftliche Zusammenarbeit die Grundlagen der strategischen Partnerschaft bilden. Laut Präsident Iohannis werden die beiden Länder energisch und entschlossen handeln, um den Zusammenhalt und die Solidarität der EU innerhalb der NATO zu stärken und die Nachbarstaaten bei ihren Bemühungen um eine Annäherung an europäische und euro-atlantische Werte und Modelle zu unterstützen.
Das Außenministerium in Bukarest bestätigte, dass die Russische Föderation den stellvertretenden Militärattaché der rumänischen Botschaft in Moskau zur Persona non grata erklärt hat. Damit reagiert die russische Seite auf eine ähnliche Maßnahme der rumänischen Behörden vom 26. April, der nach der Militärattaché der russischen Botschaft in Rumänien, Aleksei Gryseev ausgewiesen wurde. Laut der Website der rumänischen diplomatischen Vertretung in Moskau, die von Nachrichtenagenturen zitiert wird, handelt es sich um den Offizier Alin Iliescu. Das rumänische Außenministerium begründete, Gryseev habe gegen die Bestimmungen des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen von 1961 verstoßen.
Unmittelbar nach der Bekanntmachung der Entscheidung Bukarests kündigte Russland Vergeltungsmaßnahmen an und teilte mit, dass die unfreundliche Geste nicht zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen beitrage. Mit der Ausnahme von Ungarns haben viele ehemaligen Satelliten-Staaten in Mittel- und Osteuropa, die jetzt Mitglieder der Europäischen Union und der NATO sind, in den letzten Wochen russische Diplomaten ausgewiesen. Die drei baltischen Ex-Sowjetstaaten Estland, Lettland und Litauen verdeutlichten, dass sie dies aus Solidarität mit der Tschechischen Republik tun, die sich in einem akuten diplomatischen Konflikt mit Russland befindet.
Der öffentliche Rundfunk und das Fernsehen in Rumänien haben seit Dienstagabend eine neue Interimsleitung. Nach der Abstimmung im Parlament wurde der Journalist Liviu Popescu zum Interims-Intendant des rumänischen Rundfunks ernannt. Liviu Popescu hat zuvor für die BBC und das öffentliche Fernsehen gearbeitete. Ramona Săseanu, Journalistin bei einem regionalen TV-Sender, wurde die Leitung des Fernsehens übertragen. Die Amtszeit der beiden ist auf 6 Monate begrenzt, bis neue Vorstände vom Parlament ernannt werden. Die beiden Ernennungen bei den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten kommen, nachdem der Gesetzgeber am Dienstag die Tätigkeitsberichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens für die Jahre 2017, 2018 und 2019 abgelehnt und die Vorstände entlassen hatte.n