Nachrichten 30.01.2021
Die Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 30.01.2021, 15:22
Bukarest: Nach dem Brand vom Freitag, bei dem 5 Patienten ums Leben gekommen sind, wurden am Samstag die Ermittlungen im Krankenhaus für Infektionskrankheiten Matei Balş wieder aufgenommen. Mitglieder des medizinischen Personals des Krankenhauses werden von der Polizei angehört. Mehrere Stationen sind durch Feuer komplett zerstört worden. Über 100 Patienten wurden in andere Krankenhäuser verlegt. Vertreter des Krankenhauses sagen, dass die medizinische Abteilung alle für den Betrieb notwendigen Lizenzen und Genehmigungen hat und dass sie die laufenden Ermittlungen unterstützen werden. Das Gesundheitssystem muss reformiert werden und es muss in die medizinische Infrastruktur investiert werden, damit eine solche Tragödie nie wieder passiert, sagten Präsident Klaus Iohannis und Premierminister Florin Cîţu. Die Sozial-Demokraten in der Opposition sagen, es sei empörend, dass die Regierung nichts getan hat, um solche tragischen Ereignisse zu verhindern, nachdem vor ein paar Monaten infolge eines Brandes auf der Intensivstation des Notfallkrankenhauses in Piatra Neamţ 10 Patienten ums Leben gekommen sind.
Bukarest: Eine zweite Charge von über 21.000 Dosen des Moderna-Impfstoffs soll am Wochenende nach Rumänien geliefert werden, so das Komitee für die Koordination der Aktivitäten zur Impfung gegen Covid-19. Die Dosen werden dann an die Impfzentren im ganzen Land verteilt. Rumänien verwendet derzeit den Impfstoff von Pfizer – BioNTech. Die Behörden sagen, dass die beiden Impfstoffe ähnlich sind und ihre Effizienzrate ziemlich gleich ist, 95% für Pfizer und 94,1% für Moderna. Beide basieren auf der ARN-Messenger-Technologie. Laut Gesundheitsminister Vlad Voiculescu hat Rumänien weniger Dosen als benötigt. Bislang wurden in Rumänien über 550.000 Menschen geimpft. Am Samstag wurden in Rumänien weitere 2.700 Neuinfektionen gemeldet, bei 31.000 durchgeführten Tests, 68 Menschen sind gestorben.
Die Europäische Arzneimittelagentur hat am Freitag den von der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca hergestellten Impfstoff gegen COVID-19 zugelassen, der dritte Impfstoff, der grünes Licht für den Einsatz in der Europäischen Union erhalten hat. Der Impfstoff wurde für Menschen über 18 Jahren zugelassen. Das Unternehmen stand im Mittelpunkt eines Streits über die Geschwindigkeit der Lieferungen, der die nationalen Impfkampagnen in einer Reihe von Ländern unterbrochen hat. Um sicherzustellen, dass die Impfstoffe vertragskonform verteilt werden, hat die EU beschlossen, einen Kontrollmechanismus für die Exporte der auf dem Territorium der Mitgliedsstaaten produzierten Impfstoffe einzuführen. Eine Reihe von europäischen Ländern wie Frankreich, Deutschland und die Tschechische Republik haben andererseits strengere Einschränkungen an ihren Grenzen angekündigt. Deutschland hat ab heute den meisten Besuchern aus Großbritannien, Irland, Portugal, Brasilien und Südafrika den Zugang zu seinem Territorium verboten. Auch die tschechischen Behörden erlauben ab heute, mit wenigen Ausnahmen, keinen unerlässlichen Zugang zu ihrem Boden, während Frankreich seine Grenzen für Nicht-EU-Bürger schließt und die EU-Bürger bei der Einreise einen negativen Covid-Test vorlegen müssen.
Bukarest: Das Justizministerium hat am Freitag sechs Kandidaten für den Posten des delegierten Staatsanwalts der Europäischen Staatsanwaltschaft für Rumänien ausgewählt. Die Kandidaten sind Dana-Manuela Ana, Camelia-Elena Grecu, Constantin Irina und Jean-Nicolae Uncheselu – alle vier von der Nationalen Antikorruptionsbehörde, Dana-Cristina Bunea von der Staatsanwaltschaft beim Obersten Kassations- und Gerichtshof und Florin Bogdan Munteanu vom Gericht in Iasi, im Nordosten des Landes. Die Staatsanwälte werden für die Europäische Staatsanwaltschaft (European Public Prosecutors Office, EPPO) in ihren Heimatländern arbeiten und die gleichen Aufgaben wie die nationalen Staatsanwälte in Bezug auf Ermittlungen, Strafverfahren und Strafverfolgung haben. Die EPPO wird auch gegen Betrug und andere Straftaten zum Nachteil der finanziellen Interessen der EU ermitteln. Die EPPO wird auch Straftaten mit EU-weiten Auswirkungen oder Straftaten, die von Beamten oder Mitgliedern der europäischen Institutionen begangen wurden, untersuchen. Die Rumänin Laura Codruța Kovesi ist die Leiterin der Europäischen Staatsanwaltschaft.