09.06.2020
Weitere Lockerungsmaßnahmen ab dem 15. Juni, 1345 Menschen sind an Covid-19 gestorben, Rumänien hatte im ersten Quartal 2020 ein Wirtschaftswachstum von 2,7%
Newsroom, 09.06.2020, 17:12
Landespräsident Klaus Iohannis hat am Dienstag mitgeteilt, dass der Warnzustand auch nach dem 15. Juni hinausverlängert wird. Dies sei erforderlich, weil die Zahl der Neuinfizierungen mit dem Sars-CoV-2-Virus nicht deutlich zurückgegangen ist. Der Staatschef kündigt jedoch weitere Lockerungsmaßnahmen an. Unter strikter Einhaltung der geltenden Vorsichtsmaßnahmen, dürfen ab dem 15. Juni Einkaufsmalls, private Kindergärten und Kinderbetreuungen, Fitnesscenter, Außenpools wieder öffnen. Weil die Verlängerung des Warnzustands vom Parlament abgesegnet werden muss, rief Iohannis die Parlamentarier auf, verantwortungsvoll zu handeln. Er fügte hinzu, nu so können die Behörden die Ausweitung des Virus bekämpfen.
Nach den neuesten Daten, die von der Gruppe für strategische Kommunikation veröffentlicht wurden, sind in Rumänien etwa 20.700 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert worden, und 1353 Menschen sind an Covid-19 gestorben. Von den positiv getesteten Personen gelten 14.900 als geheilt und wurden aus dem Krankenhaus entlassen. 152 liegen noch auf der Intensivstation. Von den Rumänen, die im Ausland leben, sind etwa 3.300 positiv getestet worden, vor allem in Italien, Deutschland und Spanien. Von ihnen sind 114 gestorben. Der Leiter der Direktion für Notfallsituationen, Raed Arafat, hat erklärt, dass eine völlige Lockerung der Einschränkungen noch nicht möglich ist.
Weltweit sind 7,2 Millionen Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Von ihnen gelten nach Angaben von worldometers.info ca. 3,5 Millionen als geheilt und 408 Tausend sind daran gestorben. In Europa sind nach wie vor Großbritannien mit mehr als 40.000 Toten, Italien mit etwa 34.000, Frankreich mit 29.000 und Spanien mit 27.000 Toten die am stärksten betroffenen Länder. Die Zahl der Infektionen nimmt in Lateinamerika zu, wo Brasilien 700 Tausend Fälle und 37 Tausend Tote gemeldet hat. Es ist nach den USA mit 2 Millionen Fällen und 113 Tausend Toten das am zweitschwersten betroffene Land der Welt. Gemäss einem kürzlich veröffentlichten Bericht ist die Schweiz das erste sichere Land in Bezug auf Covid-19, gefolgt von Deutschland, Singapur, Japan, Österreich, China und Australien. Die Situation in Europa scheint sich zu verbessern, aber sie verschlechtert sich weltweit, sagte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Seiner Meinung nach liegt die Hauptbedrohung in der Lockerung. Trotz der großen Zahl von Todesfällen, die weltweit gemeldet werden, werden in vielen Ländern Beschränkungen aufgehoben um die Wirtschaft wiederanzukurbeln.
Irland und Rumänien haben im ersten Quartal 2020 das stärkste Wirtschaftswachstum unter den 27 EU-Mitgliedsländern verzeichnet, verglichen mit dem ähnlichen Zeitraum im Jahr 2019, wie die am Dienstag von Eurostat veröffentlichten Daten zeigen. Irland hatte ein Wachstum von 4,5% und Rumänien von 2,7%. Nach vorläufigen Daten, die vom Nationalen Institut für Statistik veröffentlicht wurden, betrug die jährliche Wachstumsrate der rumänischen Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2,4%, was hauptsächlich auf den Konsum zurückzuführen ist, dessen Volumen um 3,8% gestiegen ist. Die Investitionen hatten einen Anteil von 0,9% des BIP und die Exporte den gleichen negativen Betrag von minus 3,2%. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 lag das BIP Rumäniens im ersten Quartal real um 0,3% höher.
Die parlamentarische Woche beginnt in Rumänien am Dienstag, nach den orthodoxen Pfingsten, mit zwei neuen einfachen Anträgen der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei gegen die liberalen Minister für Arbeit und Entwicklung, über die heute debattiert und abgestimmt werden sollen. Die Sozialdemokraten werfen Violeta Alexandru und Ion Stefan Situationen vor bestimmte Situation nicht gut bewältigt zu haben. Auch der Minister für europäische Fonds, Marcel Bolos, nimmt am Dienstag an einer Debatte über die europäische Finanzierung teil, die vom Fachausschuss der Abgeordnetenkammer angesetzt wurde. Der Finanzminister Florin Citu ist eingeladen, am Mittwoch am Wirtschafts- und Haushalts-Finanzausschuss des Senats teilzunehmen, um Erläuterungen zur Entscheidung der Agentur Standard&Poor zu geben, das Rating Rumäniens in der für Investitionen empfohlenen Kategorie beizubehalten.
Der Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, hat einen Reflexionsprozess zur Stärkung des Bündnisses in der Welt nach einer Pandemie eingeleitet. Die Empfehlungen werden den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten auf dem NATO-Gipfel im nächsten Jahr vorgelegt. Er hat alle Bündnispartner nachdrücklich aufgefordert, nicht zu vergessen, dass Sicherheit die Grundlage des Wohlstands ist und dass das Bündnis seine militärische und fähigkeitsbezogene Konsolidierung fortsetzen, aber auch militärische und nichtmilitärische Instrumente, z.B. wirtschaftlicher und politischer Art, einsetzen muss. Jens Stoltenberg hat erklärt, dass die COVID-Pandemie die bestehenden Sicherheitsrisiken verschärft hat. Andererseits verdeutlichte der Generalsekretär des Bündnisses, dass die neue russische Rakete, jede Stadt in Europa treffen kann, und warnte, dass die Vereinigten Staaten und Europa angesichts des Wachstums Chinas zusammenarbeiten müssen. Zugleich wies Jens Stoltenberg darauf hin, dass die gesamte transatlantische Gemeinschaft sicherstellen müsse, dass keine Instabilität in kritische Infrastrukturen und Lieferketten besteht. Obwohl die Pandemie auch die militärischen Manöver beeinträchtigt hat, setzen die Seestreitkräfte von 19 NATO-Staaten und Bündnispartnern derzeit im Rahmen der Baltic Operations (BALTOPS 2020) ihre Übungen im Ostseeraum fort. Bis zum 16. Juni geben die Manöver, an denen etwa 3.000 Teilnehmer aus den baltischen Staaten, den skandinavischen Staaten, den Mittelmeeranrainerstaaten, Kanada, Großbritannien und den Niederlanden teilnehmen, der NATO und ihren Partnern die Möglichkeit zur Zusammenarbeit und demonstrieren damit das anhaltende Engagement der Vereinigten Staaten für die regionale Sicherheit, berichtet Defense News.