Nachrichten 01.03.2020
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Alex Grigorescu, 01.03.2020, 21:11
Der erste bestätigte Coronavirus-Patient Rumäniens, ein 25-jähriger Mann aus dem Kreis Gorj im Südwesten, wurde am Sonntag offiziell für geheilt erklärt und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Die Familie des Mannes befindet sich bis zum Ablauf der 14-tägigen Inkubationszeit noch immer in Isolation zu Hause. Zwei weitere Coronavirus-Fälle wurden in Rumänien bestätigt, wobei der Zustand beider Patienten nach Angaben der Behörden gut ist. 52 Personen befinden sich landesweit in Quarantäne und 8.796 zu Hause in Isolation. Die Gesundheitsbehörden des Kreises Timis im Westen und der Maramures im Nordwesten führen epidemiologische Untersuchungen durch, um festzustellen, mit wem die beiden Personen in Kontakt gekommen sind. Sowohl die Frau als auch der Mann, der am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurde, waren vor kurzem nach Italien gereist. In Europa ist Italien nach wie vor das am stärksten betroffene Land. Inmitten der Ausbreitung des Coronavirus sind die Aktien weltweit in der letzten Woche stark gefallen. Die Finanzmärkte in den USA wurden seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr so stark betroffen.
Die ehemalige sozialdemokratische Gesundheitsministerin Sorina Pintea, die derzeit das Notfallkrankenhaus in Baia Mare im Nordwesten Rumäniens leitet, wurde für 30 Tage in Untersuchungshaft genommen. Das entschied am Samstagabend das Bukarester Landgericht. Ihr wird vorgeworfen, Bestechungsgeld genommen zu haben. Nach Angaben der Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft erhielt Pintea zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 von einem Unternehmen über einen Vermittler 10.000 Euro und den Gegenwert in Lei von rund 25.000 Euro, was 7 % des Wertes eines mit diesem Unternehmen unterzeichneten Vertrags über die Durchführung von Rehabilitationsarbeiten in einer medizinischen Einheit entspricht. Pintea wurde auf frischer Tat ertappt, als sie das Geld am Freitag in ihrem Büro im Krankenhaus von Baia Mare entgegennahm. Sorina Pintea war Gesundheitsministerin im sozialdemokratischen Kabinett von Viorica Dancila, das im vergangenen Oktober entlassen wurde.
Rumänien feiert am 1. März das Märzchen, ein altes Ritual, das den Beginn des Frühlings markiert. Die rumänischen Kulturinstitute im Ausland führen eine Reihe von Veranstaltungen durch, darunter Workshops, Ausstellungen und Konzerte. Das Märzchen, Marţişor auf Rumänisch, ist ein kleiner Gegenstand, der an einem weiß-roten Faden befestigt ist und den die Menschen ihren Freunden und Familien als Geschenk geben. Die Tradition reicht bis in vorchristliche Zeiten zurück und ist spezifisch für die Bevölkerung auf dem Balkan, von der Republik Moldau bis nach Nord-Mazedonien. Obwohl sie heute hauptsächlich an Frauen und Mädchen vergeben wird, wurde sie früher vor Sonnenaufgang an Kinder und Jugendliche, sowohl männliche als auch weibliche, verschenkt. Im Jahr 2017 wurden die mit dem 1. März verbundenen kulturellen Praktiken von Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und der Republik Moldau in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Der rumänische Filmemacher Cristi Puiu hat für seine Produktion Malmkrog den Preis für die beste Regie in der Sektion Encounters der Internationalen Filmfestspiele Berlin gewonnen. Der Film basiert auf einem Buch des russischen Philosophen Vladimir Solovyov aus dem 18. Jh. Er wurde am Drehort im Apafi-Gastshaus im Dorf Mălâncrav/ Malmkrog im Kreis Hermannstadt gedreht. Dies ist nach dem Goldenen Bären in der Kurzfilmsektion im Jahr 2004 bereits die zweite Auszeichnung für Puiu in Berlin. Encounters ist die brandneue Wettbewerbssektion des Festivals. Eine weitere rumänische Produktionen wurden dieses Jahr in Berlin gezeigt, von Radu Jude und Adrian Cioflâncă. Der Goldene Bär ging an den iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof und seinen Film There Is No Evil. Der Filmemacher konnte seinen Preis nicht abholen, da er den Iran, wo zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, nicht verlassen durfte.