Nachrichten 16.07.2019
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
Newsroom, 16.07.2019, 20:12
Rumänien hat die fünftgrößte Wirtschaftsmigration aller Länder der Welt, nach Mexiko, Indien, China und Polen. Dies zeigen die Daten eines heute in Paris veröffentlichten Berichts der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Dem Bericht zufolge ist die rumänische Bevölkerung zwischen den Jahren 2000 und 2018 um etwa 3 Millionen Einwohner geschrumpft, wobei 75% dieses Rückgangs auf die Auswanderung der Erwerbsbevölkerung zurückzuführen seien. 90% der im Ausland lebenden Rumänen befinden sich in EU-Ländern, so der Bericht – in Italien über eine Million, in Deutschland 680.000 und in Spanien 570.000. Zahlenmäßig starke Gemeinden von Rumänen leben auch in Großbritannien, Frankreich, Kanada und den USA. Zwei Drittel der Rumänen, die Rumänien in den letzten 20 Jahren verlassen haben, hatten einen gut bezahlten Arbeitsplatz und bessere Arbeitsbedingungen als Motivation. Die Verfasser des Berichts empfehlen den Behörden, die richtigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass qualifizierte und kompetente Menschen Rumänien nicht mehr verlassen wollen, und langfristige Strategien zu entwickeln, um Rumänen im Ausland bei der Rückkehr in ihre Heimat zu helfen.
Rumänien hat den Stand eines vollberechtigten EU-Mitglieds durch seinen Vorsitz im EU-Rat bestätigt – das zeige die Legitimität seines Bestrebens nach dem Abschluss des Kooperations- und Kontrollverfahrens in der Justiz. Die rumänische Premierministerin Viorica Dăncilă sagte am Dienstag im Plenum des Europäischen Parlaments außerdem, dass es ihrer Meinung nach wichtig sei, keine Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten zu haben. Anlässlich des Berichts zur rumänischen EU-Ratspräsidentschaft erklärte sie ferner, dass Bukarest das gemeinsame Ziel der Konsolidierung des europäischen Projekts und der Vollendung der Integration in den Schengen-Raum weiter vefolgen werde. Das Mandat Rumäniens, das erste seit seinem Beitritt zur EU im Jahr 2007 konzentrierte sich auf Zusammenhalt und Bürgernähe und gilt durch seine Ergebnisse als Erfolg. In Brüssel diskutierte Viorica Dăncilă auch mit dem neuen Präsidenten des Europäischen Parlaments, David Maria Sassoli.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Dienstag in Berlin bei einem Treffen mit der moldauischen Ministerpräsidentin Maia Sandu keine Zusagen über eine EU-Beitrittsperspektive gemacht. Sie verstehe den Wunsch des Landes nach einem späteren EU-Beitritt, sage weder Ja noch Nein am heutigen Tag, so Merkel. Sandu stehe vor einer sehr schweren Aufgabe, das Land zu reformieren, erklärte Merkel. Die moldauische Regierungschefin räumte ein, dass ihr Land zunächst die Verpflichtungen des EU-Assoziierungsabkommens umsetzen müsse. So sei die Korruptionsbekämpfung sehr wichtig. Wenn die Moldau deutliche Fortschritte vorweisen könne, sei man gegenüber der EU auch in einer besseren Situation, meinte Sandu.