Nachrichten 13.05.2018
Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick
Newsroom, 13.05.2018, 14:56
Tausende Rumänen sind am Samstag in der Hauptstadt Bukarest und in mehreren rumänischen Großstädten auf die Straße gegangen, um an der großangelegten Demonstration mit dem Motto Ja zu Europa, Nein zur Diktatur“ teilzunehmen. Die Demonstranten protestierten gegen die Regierungskoalition der Sozialdemokratischen Partei und der Allianz der Liberalen und Demokraten (PSD-ALDE). Die Regierungskoalition habe seine Wahlversprechen nicht eingehalten, habe Rumänien der europäischen und demokratischen Standards ferngehalten und würde das Land in Richtung eines politischen Regimes führen, in dem nur das Interesse der politischen Machthaber regiert, klagten die protestierenden Bürger. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Premierministerin und der Vorsitzenden der zwei Kammer des rumänischen Parlaments. Zu den antidemokratischen Aktionen der Regierungskoalition gehören die Änderung des Strafgesetzbuches und der Strafprozeßordnung, die willkürlichen Geldstrafen, die von der Gendarmerie verhängt werden und die Änderung der Gesetze ohne öffentlichen Besprechungen, so die Organisatoren der Protestdemonstration. Die im Ausland lebenden rumänischen Bürger erklärten sich solidarisch mit den in der Heimat lebenden Rumänen, die auf der Straße protestierten.
Bei ihrem Vatikan-Besuch führte Rumäniens Premierministerin, Viorica Dăncilă, ein Telefongespräch mit seiner Heiligkeit Siluan, dem Bischof des Rumänischen Orthodoxen Bistums in Italien, der sich zur Zeit auf einem Besuch in Paris befindet. Dabei erwähnte Premierministerin Dăncilă Aspekte ihres Vatikan-Besuches und hob die exzellenten bilateralen Beziehungen hervor. Viorica Dăncilă würdigte die Unterstützung der orthodoxen Kirche für die rumänischen Gemeinden im Ausland, vor allem in Italien, und sprach auch über die Bedeutung der Kirche im Leben der Rumänen, die im Ausland leben. Die Bukarester Behörden respektieren die Rechte der rumänischen Gemeinden und die Rolle der religiösen Kulten bei der Bewahrung der spirituellen und sprachlichen Identität, sagte noch die rumänische Premierministerin. Am Samstag ist Viorica Dăncilă mit rumänischen Studenten, die an den päpstlichen Universitäten studieren, zusammengekommen. Am Freitag wurde Viorica Dăncilă vom Papst Franziskus empfangen. Laut einer Mitteilung der Bukarester Regierung habe sich die rumänische Premierministerin bei seiner Heiligkeit für die besondere Aufmerksamkeit bedankt, die Papst Franziskus ständig den Beziehungen zu Rumänien geschenkt hat. Im Anschluß drückte die rumänische Premierministerin ihre Hoffnung aus, dass der Papst einen Rumänien-Besuch unternehmen wird. Der Vatikan-Besuch der rumänischen Premierministerin findet vor dem Hintergrund der sehr guten bilateralen Beziehungen, im Jubiläumsjahr der Großen Vereinigung Rumäniens statt. Zu diesem Anlaß werden am Heiligen Stuhl mehrere kulturelle und akademische Veranstaltungen organisiert.
Bei der 71. Auflage des Filmfestivals in Cannes kämpfen 21 Streifen um den Großen Preis Palme d’Or, der am 19. Mai verliehen wird. In der offiziellen Auswahl wird Rumänien dieses Jahr in der Sektion Cinefondation mit dem Kurzfilm “Albastru şi roşu, în proporţii egale” (Blau und Rot, im gleichen Verhältnis), der Regisseurin Georgiana Moldoveanu, vertreten. Die aus Rumänien abstammende Regisseurin Marta Bergmann beteiligt sich in der parallellen Sektion ACID mit ihrem ersten abendfüllnden Spielfilm Seule a mon mariage“, einer französisch-belgischen Koproduktion. Im Rahmen des Programms “Romanian Short Waves”, das seit 2008 in Cannes 120 Minuten mit rumänischen Kurzfilmen präsentiert, werden dieses Jahr 14 Produktionen vorgeführt. Weitere drei rumänische Kurzfilme laufen in der Sektion Short Film Corner”. Der bekannte rumänische Regisseur Cristian Mungiu leitet das Programm La Fabrique Cinéma”, das in Zusammenarbeit mit dem Festival in Cannes die Filmregisseure und Filmproduzenten aus den Schwellenländern unterstützt.
Kunstwerke in Wert von etwa 10 Millionen Euro, die aus wichtigen Privatsammlungen, aus dem Centre Pompidou in Paris und aus der Sammlung des ehemaligen kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu abstammen, können bis zum 20. Mai auf der Bukarester Ausstellung Art Safari” besichtigt werden. Das wertvollste Ausstellungsstück ist ein Werk von Constantin Brancusi, mit einem 7-stelligen Wert, das von einer Privatsammlung ausgeliehen wurde, erklärte die Direktorin der Ausstellung Art Safari Bukarest”, Ioana Ciocan. Die Ausstellung Art Safari”, die auf dem Platz George Enescu, vor dem Bukarester Athäneum, eingerichtet wurde, hat dieses Jahr ihre 5. Auflage erreicht.
In der Stadt Suceava (im Norden Rumäniens) findet bis zum 20. Mai das Theaterfestival Matei Vişniec“ statt. An dem Festival, das mehr als 60 Theateraufführungen für alle Publikumsschichten und alle Altersgruppen bietet, beteiligen sich mehr als 300 Gäste — Schauspieler, Regisseure, Theaterkritiker — aus allen historischen Regionen Rumäniens, aus der Republik Moldau und aus Frankreich. Ehrengast des Theaterfestivals ist, wie jedes Jahr, der in der Ortschaft Rădăuți, in der Nähe von Suceava, geborene Schriftsteller und Dramatiker Matei Vişniec, der in Frankreich lebt. Seine Theaterstücke wurden in vielen Ländern aufgeführt, von Japan bis in die USA, von Brasilien bis in die Türkei. Bis zum Fall des Kommunismus in Dezember 1989 waren die Stücke von Matei Vişniec in Rumänien verboten.