Nachrichten 10.08.2015
BUKAREST: Der ehemalige König von Rumänien, Michael I., hat seinem Enkelkind Nicolae den Titel “Fürst von Rumänien, die Bezeichnung “Königliche Hoheit und die Position in der Erbschaftslinie für die Krone Rumäniens entzogen. Dies wurde am Montag in Bukarest bekanntgegeben. Der ehemalige König Michael I. habe diese Entscheidungen getroffen, weil er an das Rumänien der Zukunft, nach dem Beenden der Herrschaft und des Lebens seiner Tochter Margareta, Kustodin der rumänischen Krone, gedacht habe, steht in einem Communique des Pressebüros des rumänischen Königshauses. Seine königliche Hoheit erklärte, die königliche Familie und die rumänische Gesellschaft bräuchten eine bescheidene, ausgewogene, moralische, respektvolle und selbstlose Führung. Fürst Nicolae wurde am 1. April 1985 in Genf, als Sohn der Fürstin Elena, einer der fünf Töchter des Königs Michael I., und des UN-Officers Robin Leslie Medforth-Mills geboren. 2010 hatte König Michael seinem Enkelkind Nicolae den Titel “Fürst von Rumänien und die Bezeichnung “Königliche Hoheit verliehen. Gemäß der Grundnormen der Königlichen Familie Rumäniens war Fürst Nicolae seit 2007 an dritter Stelle in der Erbschaftslinie für die Krone Rumäniens. Am 30. Dezember 1947 wurde König Michael I. von der herrschenden rumänischen Kommunistischen Partei zur Abdankung und zum Verlassen des Landes gezwungen. Bis zum Sturz des Ceausescu-Regimes lebte Michael im Schweizer Exil. Nach der Wende 1989 kehrten der Ehemalige König Michael I. und Königin Ana nach Rumänien zurück.
Roxana Vasile, 10.08.2015, 19:33
BUKAREST: Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis wünscht, dass Rumänien gemäß seines Potentials als europäischer Staat wahrgenommen wird. Ein starker Staat ist niemals isoliert, sondern er genießt den Respekt und das Vertrauen seiner Partner, seine Vertreter diskutieren ständig mit ihren Gegenübern in anderen Staaten, um gemeinsame Projekte zu verwirklichen, schrieb der rumänische Staatschef am Montag in einer Facebook-Botschaft. Darin erinnerte Klaus Iohannis, er habe in den ersten Monaten seines Mandats Gespräche mit den Präsidenten Frankreichs, Polens, Österreichs, Italiens, Portugals, mit der deutschen Bundeskanzlerin, mit dem Ministerpräsidenten Spaniens und mit dem Premier Großbritanniens geführt. Der rumänische Landespräsident versprach, dass er auch in Zukunft Beratungen mit Staatschefs aus der ganzen Welt führen werde.
BUKAREST: Die Rumänen aus aller Welt müssen die Grundrechte, die die Bewahrung der nationalen Identität sichern, ausüben können. Diese Botschaft schickte Rumäniens Chefdiplomat Bogdan Aurescu den Teilnehmern an der Sommeruniversität im zentralrumänischen Izvoru Muresului. Diese fing am Montag an und wird eine Woche dauern. Die von Rumänien zugunsten der nationalen Minderheiten geförderten Maßnahmen, die den Schutz der ethnischen, kulturellen, religiösen und sprachlichen Identität gewährleisten, müssten auch von den Ländern, in denen rumänische Gemeinden leben, getroffen werden, fügte Bogdan Aurescu hinzu. Vertreter der rumänischen Gemeinden im Ausland, Parlamentarier aus Rumänien und der benachbarten Moldaurepublik, sowie auch Lektoren aus den wichtigsten Universitätszentren des Landes nehmen ab Montag an der neuen Ausgabe der Sommeruniversität teil. Das Rumänische Kulturinstitut unterstützt die Teilnahme von 80 Vorsitzenden rumänischer Verbände, sowie auch von Persönlichkeiten der rumänischen Gemeinden in den Nachbarländern und weiteren Staaten. Thema der diesjährigen Ausgabe ist Rumänien und die Rumänen an der Grenze der EU und der NATO. Diskutiert wird dabei auch über die Rechte der rumänischen Minderheit auf dem Balkan und die Annäherung zwischen Rumänien und der Moldaurepublik. Eingeladen sind dieses Jahr unter anderen, auch Rumäniens Staatschef Klaus Iohannis und Ministerpräsident Victor Ponta.
BUKAREST: In Rumänien hat das Handelsbilanzdefizit in den ersten sechs Monaten des Jahres den Wert von 3,3 Milliarden Euro erreicht. Das sind 441,1 Millionen mehr als in der Vorjahresperiode. Die Daten wurden am Montag vom rumänischen Statistikamt veröffentlicht. Die Exporte sind im Zeitraum Januar-Juni 2015 um 5,9 % gestiegen, die Importe um 6,9 % gegeüber der gleichnahmigen Periode 2014. Einen wichtigen Anteil in der Export-Struktur nehmen die Manufaktur-Produkte und die Maschinen-Produktion ein.
SOFIA: Das bulgarische Innenministerium hat die Behauptungen der bulgarischen Presse, dass die Behörden zwei mutmaßliche Terroristen – einen rumänischen Staatsbürger und eine Franzosin iranischer Herkunft – suchen, widerlegt. Diese stünden in Verbindung mit der Terror-Millitz Islamischer Staat, so die Presse. In einem Communique des Innenministerium hieß es, man suche die Personen wegen Urkundenfälschung, nicht wegen Verbindungen mit der Terror-Organisation. Das rumänische Außenministerium erklärte seinerseits, die Informationen über die beiden Verdächtigen würden nicht der Realität entsprechen. Die bulgarischen Behörden haben bei allen Grenzübergangspunkten zusätzliche Kontrollen eingeführt. Die Wartezeiten bei den Grenzübergängen seien möglicherweise größer, so das rumänische Außenministerium.
WETTER – Infolge der anhaltenden Dürre bleibt der Donau-Pegel sehr niedrig und kann einen negativen Rekordwert erreichen. Auf der Donau ist der Verkehr vom flachen Tiefgang zum Teil stark behindert. Auf bestimmten Abschnitten können Schiffe nur einzeln passieren, weil sich die Fahrrinne zu stark verengt hat. Wegen der Dürre rechnen rumänische Landwirte mit erheblichen Ausfällen in diesem Jahr. Rund 25% der Ernten seien betroffen, in Geld ausgedrückt beläuft sich der Verlust auf rund zwei Milliarden Euro, klagen die Landwirtschaftsverbände. Staatliche Hilfe wurden bisher nur für kleine Landwirte zugesagt. Bei größeren Agrarbetrieben müsse das Landwirtschaftsministerium ein OK von der Europäischen Kommission einholen, weil auch die Beihilfen höher ausfallen. Die Moldau ist am stärksten betroffen, aber auch der Südosten, und der Nordwesten leiden unter Trockenheit. Experten zufolge ist vorläufig keine Besserung der Lage in Sicht. Auch andere europäische Staaten leiden unter der Hitzewelle. Die Temperaturen in Ungarn und Kroatien stiegen in letzter Zeit oft bis auf 40 Grad. In den nächsten 24 Stunden wird Rumänien unter Sommerhitze leiden. Drei Landkreise im Westen des Landes befinden sich bis Mittwoch unter Warnstufe Orange, in den restlichen Regionen gilt die Warnstufe Gelb. Der Himmel ist wechselhaft; die Tageshöchsttemperaturen werden zwischen 28 und 38 Grad C erreichen.