The Empty Shop: Kleiderspendenaktion für Bedürftige
Die gemeinnützige Organisation Lets Do It, Romania!“ hat im April eine Kleidersammelaktion veranstaltet. Die gespendeten Kleider werden anschließend an etwa 1000 bedürftige Familien in mehreren Landkreisen verschenkt.
Ana-Maria Cononovici, 03.05.2018, 17:30
Die Ankunft des Frühlings war Grund genug, um die größte Kleidersammlungsinitiative zu starten — 30 Tonnen Klamotten wurden innerhalb von 2 Wochen gesammelt. Hunderte Tausende von Menschen gehen täglich in verschiedene Geschäfte hinein und kaufen neue Klamotten und Schuhe. Die NGO Let’s Do It, Romania!“, zusammen mit anderen gemeinnützigen Organisationen, kam demnach auf den Gedanken, eine Kleidersammlungsaktion in einem großen Einkaufszentrum zu organisieren. Demzufolge wurde The Empty Shop“ (dt. das leere Geschäft“) in einem Bukarester Einkaufszentrum eingerichtet. The Empty Shop wurde mit dem Zweck gegründet, Klamotten, die die Menschen nicht mehr brauchten, entgegenzunehmen, um sie dann benachteiligten Menschen zu verschenken. Sammelpunkte gab es nicht nur in Bukarest, sondern auch in weiteren 12 Einkaufszentren landesweit. Anca Baniţă, Kommunikationsleiterin bei Let’s Do It, Romania!“, erzählte uns, wie das Projekt auf die Beine kam:
»Let’s Do It, Romania!« betreibt seit mehr als einem Jahr das Sammel-Programm »Let’s Share & Care!«. Unsere Organisation sammelt dadurch von verschiedenen Unternehmen sämtliche Ressourcen, die diese nicht mehr verwenden — Kleidung, Schuhe, Büromaterial usw. Die gesammelten Teile werden den Menschen in benachteiligten Regionen verschenkt. Ein wichtiges Ziel unserer Organisation ist, die Bildung zu fördern. Weniger begünstigte Kinder in benachteiligten Regionen gehen nicht in die Schule, weile sie häufig nichts anzuziehen haben, insbesondere im Winter. Unser Programm läuft schon seit einem Jahr. Heuer schlug ein Projektpartner vor, den Empty Shop zu öffnen. Es ist ein internationales Konzept — ein leeres Geschäft in einem Einkaufszentrum, wo Kleider und Schuhe gespendet werden können.“
Zum ersten Mal in Rumänien werden die Gäste eines Geschäfts angeregt, die Regale nicht zu leeren, sondern zu füllen — mit Kleidungsstücken, die ihnen nicht mehr passen oder Neuem weichen müssen. Die hier entsorgte Kleidung soll nach Abschluss der Kampagne bedürftigen Familien gespendet werden. Mehr Einzelheiten dazu bringt Anca Baniţă:
Innerhalb von zwei Wochen hatten die Menschen die Möglichkeit, Kleidungsstücke oder Schuhe im Empty Shop zu entsorgen. Wir wurden von der großen Bereitschaft der Leute, mitzumachen, überrascht. Unsere Initiative war ein Erfolg. Die Kampagne lief kurz vor Ostern, eine günstige Zeit zum Entsorgen und sauber machen. Im Frühjahr gehen wir von den Winterklamotten zur lockeren Frühlings- und Sommerkleidung über. Unsere Kollegen, die im Empty Shop arbeiteten, erzählten uns, sie mussten alle zwei Stunden das Geschäft entleeren, so viele Kleidungsstücke wurden gebracht. Es war ein Riesenerfolg!“
Wir wollten von Anca Baniţă erfahren, was die Besucher des Geschäfts vom Empty Shop hielten:
Manche Leute sagten, sie wären froh, endlich Mal die Altkleider für einen guten Zweck verschenken zu können. Andere freuten sich, ihre Kleider nicht einfach wegschmeißen zu müssen und bedürftigen Familien zu helfen. Unser Projekt beruht auf einen einfachen Grundsatz, nämlich ein einfacheres Leben zu führen und uns nicht mehr unnötig mit unnützem Kram einzudecken. Es war eine gute Gelegenheit für viele Menschen, Ordnung in ihrem Schrank und ihrem Leben zu machen. Denn viel zu oft bewahren wir Dinge, die wir nicht mehr verwenden und an denen wir mit der Zeit ersticken. Sie sind oft ein Stressfaktor.“
Die Kleidersammlungsinitiative ist Teil der Strategie von Let’s Do It, Romania!“ zur Bekämpfung der Verschwendung und zur Förderung der Bildung. Derartige Sammelaktionen setzen einen großen logistischen Aufwand voraus. Dennoch lohnt sich die Mühe, denn damit wird ein breites Publikum erreicht. Diesmal wurde ein zielgerichtetes Geschäft eröffnet und es gab auch noch weitere Sammelpunkte im Land, in verschiedenen Einkaufszentren. Dazu unsere Gesprächspartnerin:
Unsere Volontäre werden bald mit dem Sortieren der eingegangenen Kleidungsstücke beginnen. Und dann müssen wir entscheiden, an wen unsere Spenden gehen. Wir arbeiten mit der Organisation »Teach for Romania« zusammen. Sie haben uns schon mehrere Kontakte zu verschiedenen benachteiligten Gemeinschaften vermittelt.“
50 Volontäre von Let’s Do It, Romania!“ machen beim Sortieren der entsorgten Kleider mit. Innerhalb von zwei Wochen wurden mehrere Tonnen Kleider gesammelt. Bevor sie die Nutznießer erreichen, werden die Kleider gereinigt. Danach werden sie an 1000 Familien in den Kreisen Maramureş, Neamţ, Iaşi, Constanţa, Târgu Jiu, Călăraşi, Ialomiţa verschickt. Anca Baniţă erzählte uns auch über die künftigen Projekte von Let’s Do It, Romania!“:
Wir haben mehrere Projekte am Laufen, unter anderem »Let’s Get Green«, ein Projekt, das auf die Ausbildung in Schulen setzt. Es geht von einem Wettbewerb zwischen mehreren Schulen aus. Der große Preis beträgt 15.000 Euro. Es geht hauptsächlich um eine komplette Umgestaltung der Schule. Der Gewinner soll am 15. Juni bekannt gegeben werden. Die teilnehmenden Schulen bemühen sich, im Rahmen des Projekts ihrer Schule ein neues Gesicht zu geben — sie pflanzen Bäume an, machen Reinigungsarbeiten — all das wird dann bei der Schlussentscheidung angerechnet. Ein zweites wichtiges Projekt, das wir im September starten, nimmt sich eine landesweite Reinigungsaktion vor. Wir planen sogar einen Tag der globalen Reinigung.“
Let’s Do It, Romania!“ ist das größte Projekt mit sozialer Beteiligung, das jemals in Rumänien umgesetzt wurde. Seit 2010 bis heute hat Let’s Do It, Romania!“ mehr als 1.400.000 Freiwillige an verschiedenen Reinigungsaktionen mitbeteiligt. Mehr als 50.000 Schüler und Eltern wurden über verschiedene Projekte zum Thema Umweltschutz ausgebildet. Letztes Jahr sammelte die Organisation im Rahmen des Programms Let’s Share & Care!“ 7 Tonnen Kleidung, Spielzeug, Schulsachen und Möbelstücke. Diese wurden an 850 benachteiligte Familien in 5 Landkreisen verschenkt.