Event auf dem Alba Carolina Food Fest: Das Riesenkochbuch
Anfang Oktober fand das Food-Festival Alba Carolina Food Fest“ in Alba Iulia (dt. Karlsburg) statt. Küchenmeister Cosmin Toma brachte bei dieser Gelegenheit ein Kochbuch im Riesenformat an die Öffentlichkeit.
Ana-Maria Cononovici, 20.10.2016, 17:30
Unter dem Titel Euphoria“ wurde Anfang Oktober das größte Kochbuch in Rumänien an die Öffentlichkeit gebracht. Die Buchpräsentation fand in Alba Iulia (dt. Karlsburg), im Rahmen des Food-Festivals Alba Carolina Food Fest“ statt. Das Kochbuch im Riesenformat ist ein Produkt des Küchenmeisters Cosmin Toma, bekannt unter anderem für die innovativen Rezepte, die er in den letzten Jahren empfiehl und auch konkret umsetzte. Doch wie kam er auf den Gedanken eines Kochbuchs im Riesenformat? Und was steckt eigentlich dahinter? Dazu Küchenchef Toma:
Das Projekt trägt den Namen Euphoria. Konkret handelt es sich um ein drei Meter hohes und 4 Meter breites Kochbuch, das etwa 100 Kilo wiegt. Bislang gab ich 7 Kochbücher heraus. Ich dachte, es sei an der Zeit, etwas Verschiedenes an die Öffentlichkeit zu bringen. Demnach nahm ich mir vor, ein überdimensioniertes Kochbuch zu schaffen. Es ist das größte Kochbuch europaweit. Es umfasst unter anderem 4 rumänische traditionelle Rezepte, allerdings in einer umgedeuteten Form. Ich komme aus Alba Iulia (dt. Karlsburg), einer Kleinstadt in Rumänien. Ich war schon immer der Meinung, rumänische Speisen seien auch in hochklassige Restaurants am richtigen Platz. Allerdings sind rumänische traditionelle Gerichte in den Speisekarten hochklassiger Restaurants nicht zu finden. Doch wir können jederzeit mit der französischen oder italienischen Küche rivalisieren. Daher kam ich auf den Gedanken, unsere traditionellen Speisen in einer unterschiedlichen, besonderen Form zu präsentieren.“
Was für Rezepte schlägt Küchenmeister Toma vor?
Zu Beginn empfehle ich eine Sauersuppe (rum. ciorbă). Dennoch wird die Sauersuppe nicht wie üblich mit dem Löffel gegessen, sondern mit Messer und Gabel. Es ist die klassische Kuttelsuppe, allerdings anders zubereitet. Sie wird in Form einer Pyramide serviert. Bei der Zubereitung der Pyramiden-Kuttelsuppe werden die gleichen Zutaten wie bei der klassischen Kuttelsuppe verwendet. Der Unterschied besteht darin, dass ich noch ein Geliermittel dazu gebe. Das ändert die Konsistenz der Suppe. Sie ist nicht mehr flüssig, sondern ähnelt vielmehr einer Sülze. Der Geschmack bleibt jedoch erhalten. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Suppe kalt gegessen wird. Darüber hinaus kennen erfahrene Köche die Spezialität Schweinekotelett nach Karlsburger Art. Das Rezept war in vielen Kochbüchern zu finden, also wurde es auch in Restaurants in Bukarest, Temeswar oder Iaşi zubereitet. Ich habe auch dieses Rezept neuinterpretiert. Dazu erfand ich ein eigenes Rezept — die sauer eingelegten Rosen. Hauptgerichte kommen gewöhnlich in Begleitung eines Salats. Ich dachte Essiggurken oder eingelegte Paprika seine überholt. Wieso sollte ich nicht Rosen einlegen? Letztes Jahr kochte ich Rosenmarmelade und so kam ich auf den Gedanken, Rosen einzulegen. Ich wollte schauen, was da herauskommt. Demnach legte ich die Rosen ein, ließ sie zwei Monate lang stehen, um zu schauen, wie sie sich verhalten, dann machte ich sie auf und probierte sie. Sie schmeckten einfach köstlich. Ich servierte sie den Kunden in einem Restaurant in Sibiu (dt. Hermannstadt). Sie waren tief beeindruckt. Dazu auch überrascht, sie hätten nie gedacht, dass Rosen in dieser Form verzehrt werden können. Wir bieten auch eine herkömmliche Nachspeise in einer neuen Form an. Es geht um den klassischen Blätterteigkuchen mit Cremefüllung (vielmehr bekannt unter dem französischen Namen Mille-Feuille). Doch ich habe das klassische Rezept neu interpretiert. Sämtliche Zutaten, die beim klassischen Blätterteigkuchen mit Cremefüllung verwendet werden, werden auch bei der Zubereitung des hochklassigen Mille-Feuille eingesetzt. Nur sieht das Endprodukt wie eine futuristische Skulptur aus. Der Geschmack bleibt allerdings erhalten. Nichts hat sich diesbezüglich geändert.“
Die Gäste, die am Food-Festival Alba Carolina Food Fest“ teilnahmen, konnten selbst feststellen, dass Küchenmeister Toma die klassischen Zutaten bei der Zubereitung der von ihm umgedachten Spezialitäten verwendet. Ebenfalls, dass der Geschmack unverändert bleibt. Wir fragten den innovativen Koch Cosmin Toma, wie die Food-Festival-Besucher auf die Rezepte im Riesenformat reagierten. Dazu Cosmin Toma:
Ich nahm nur am Samstag am Food Festival teil. Ich war sehr stolz. Die Leute schauten sich das Buch an und stellten mir Fragen zu den Speisen. Sie erkundigten sich, wieso ich eben die Gerichte ausgewählt habe, wie ich sie zubereitet hatte. Sie zeigten großes Interesse an den Rezepten. Ich war überglücklich, denn die Leute interessierten sich für meine Rezepte.“
Das einzige Rezept, das den festgelegten traditionellen Rahmen sprengt, ist das Rezept für eingelegte Rosen. Das Endprodukt wird unter dem Namen Rose de Toma“ verkauft. Falls Sie sich fragen, wie die eingelegten Rosen wohl schmecken, empfehlen wir Ihnen, dem Rat des Küchenmeisters zu folgen und das Rezept zu Hause selber zu versuchen. Dazu brauchen Sie mehrere Blütenrosen — wohl besser Rosenknospen –, 300 ml Wasser, 3 EL Zucker, Essig, 2-3 Lorbeerblätter, roten und schwarzen Pfeffer, 1 ½ EL Meersalz, Senfkörner, eine Zimtstange, Knoblauch, den Saft von einer frisch gepressten Zitrone und Kren. Die Senfkörner und der Salz werden im Wasser zum Kochen gebracht. Man lässt die Brühe abkühlen, danach werden Zucker, Zimt und Knoblauch hinein gemischt. Dann werden Pfeffer, Essig, Lorbeerblätter, Kren und Zitronensaft dazu gegeben und gemischt. Das Gemisch wird in eine Kasserolle gegeben, die Rosen werden hinein gelegt. Die Kasserolle wird im Kühlschrank gelagert. Nach zwei Wochen können die eingelegten Rosen verzehrt werden. Sie ersetzen mit Erfolg andere Sauerkonserven, so Küchenmeister Toma, der künftig auch ein Kulinarik-Blog erstellen und verfassen will.