Google Cultural Institute: Rumänien legt mit virtuellen Kollektionen zu
Im virtuellen Museum Google Cultural Institute“ können Sie Ausstellungen und Sammlungen von Museen und Archiven aus der ganzen Welt für sich entdecken. Und Kulturschätze bis ins kleinste Detail erkunden.
Ana-Maria Cononovici, 04.08.2016, 17:56
Rumänien ist nun sichtbarer in der Welt. Ab diesem Jahr gibt es mehr Kunstsammler auf der Plattform Google Cultural Institute. Und es ist wohl bekannt, dass Kunstsammler die besten Botschafter eines Landes im Ausland sind. Google Cultural Institute ist eine digitale Plattform, die Zugang zum historischen und kulturellen Erbe weltweit bietet. Jedermann kann über das Internet verschiedene Gemälde, Bilder, Skulpturen, Fotografien, religiöse Artefakte, Manuskripte aus diversen Museen oder Sammlungen aus allen Ecken der Welt erkunden.
Das Rumänische Bauernmuseum (MNŢR) in Bukarest, der Museumskomplex Astra“ und das Brukenthal-Museum in Hermannstadt, der Rumänische Architektenorden (OAR), die Stiftung Pro Patrimoniu, der Verein Folklore ohne Grenzen“ und die Stiftung Wassertalbahn förderten ihre Sammlungen über die Google-Cultural-Institute-Plattform bereits Ende November 2014. Doch wurde die Kollektion Rumäniens dieses Jahr erweitert. Gabriela Chiorean, Kommunikationsreferentin bei Google, lieferte uns mehr Einzelheiten diesbezüglich:
Letzte Woche sind neue rumänische Sammlungen eingetroffen, die uns weltweit besser repräsentieren. Mittels unserer modernen Technologie, bekannt als Street View, haben wir auch einen Besuch im Parlamentspalast ermöglicht. Jedermann kann jetzt den Bukarester Parlamentspalast besuchen. Dabei braucht man nur eine Internetverbindung. Hinzu kamen neue Sammlungen vom Brukenthal-Museum in Hermannstadt. Das Brukenthal-Museum ist unser Partner schon seit längerer Zeit. Wir verfügen über ultramoderne Technologie, die einem erlaubt, so nahe an ein Gemälde zu treten wie noch nie. Das ist das Besondere daran. Die Details können sehr akkurat betrachtet werden. Man erkennt die Tuschen des Malers, man kann den Entstehungsprozess eines Gemäldes nachvollziehen.“
Sehr nahe am Herzen liegen unserer Gesprächspartnerin die Sammlungen, die das Leben in Siebenbürgen veranschaulichen — das Dorfleben, die Kunst, die Handwerke, die Kirchenburgen. Es ist wie ein Portal zum rumänischen Kulturerbe, der den virtuellen Verbrauchern geboten wird. Wie die Präsenz Rumäniens auf der Google-Plattform zulegte, erfahren wir ebenfalls von Gabriela Chiorean:
Wir haben die rumänischen Kollektionen zu einem für Google Cultural Institute feierlichen Anlass gefördert — wir wurden 5 Jahre alt. Derzeit haben wir mehr als 1000 Partner aus 70 Ländern. Rumänien genoss einen privilegierten Status zu diesem feierlichen Anlass. Der Parlamentspalast war z.B. auf der ersten Seite des Kulturinstituts. Es wurde als ein Ort vorgestellt, der mit Sicherheit einen Besuch wert ist und in den Vordergrund stehen muss. Diese Wahl hat uns besonders gefreut. Wir bemühen uns seit mehreren Jahren um diese Zusammenarbeit. Ursprünglich hatte das Google-Kulturinstitut acht Partner in Rumänien, nun sind es elf. Es freut mich besonders, dass unsere Partner die Kollektionen fortlaufend aktualisieren. Wir bereiten uns auch auf neue Partnerschaften vor. Ein weiterer langjähriger Partner des Google-Kulturinstituts ist die Holzfäller-Dampfbahn Mocăniţa im Wasser-Tal. Sie haben jüngst eine Erneuerung vorgeschlagen — eine App für Smartphones. Es besteht demnach die Möglichkeit, mit der Dampfbahn zu fahren und gleichzeitig auch die App herunterzuladen, um auf diesem Weg mehr Informationen dazu zu erhalten.“
Gibt man bei Google die Begriffe Parlamentspalast“ und Google Cultural Institute“ ein, so wird man automatisch auf die Seite gelenkt, wo die Kollektion vorgestellt wird — so Gabriela Chiorean:
Wir haben es mit einem virtuellen Rundgang zu tun. Er ist benutzerfreundlich, man kann sich mit Hilfe von Pfeilen fortbewegen. Die Besucher können von einem Stockwerk in das andere gehen und sämtliche Räume betreten. Eine Karte zeigt einem genau an, wo er sich im Moment befindet, gleich wie in einem Hotel. Man kann sich bewegen oder das Bild vergrößern, um z.B. zu schauen, was an der Wand hängt oder wie die Decke gebaut wurde. Oder man kann erkennen, dass das Muster auf der Heizung dem Teppichmuster gleicht, wie uns die Vertreter des Parlamentspalastes erklärt haben. Man kann hier viele Stunden verbringen. Es gibt Vieles zu entdecken und zum Schluss kann ein Bezug auch zu anderen Gebäuden hergestellt werden. Zwar ist der Parlamentspalast in Rumänien das einzige Parlamentsgebäude in der Region, das auf der Plattform des Google-Kulturinstituts vorgestellt wird, doch kann auf der Plattform auch das Weiße Haus besichtigt werden. Die Benutzer können von einem Kontinent auf den anderen reisen, Vergleiche ziehen.“
Die Plattform des Google-Kulturinstituts können Sie auch schlicht zum Spaß besuchen. Dazu Gabriela Chiorean:
Ein Benutzer wollte die interessantesten Hüte entdecken, die die Maler in ihren Selbstporträts trugen. Er hat also viele Begriffe bei der Suche eingegeben. Er hat eine persönliche Sammlung aufgestellt, gebildet aus Gemälden, die in Museen aus aller Welt ausgestellt waren. Er hat praktisch sein eigenes Museum eröffnet. Wir sind nur eine technische Plattform, ein Partner, der Technologie anbietet. Die Begegnung zwischen Technologie und Kunst kann aber wunderschöne Ergebnisse heranziehen!“
Eine Einladung, das Schöne über den einfachsten Weg zu entdecken — nur einen Mausklick entfernt!