Online-Plattform „Galanton“: Mittelbeschaffung für wohltätige Zwecke
Galantom.ro ist eine Online-Plattform zum Fonds-Sammeln, spezialisiert auf Nichtregierungsorganisationen und Projekte, die Änderungen in der rumänischen Gesellschaft bewirken sollten.
Ana-Maria Cononovici, 25.12.2014, 17:31
Galantom.ro ist eine Online-Plattform zum Fonds-Sammeln, spezialisiert auf Nichtregierungsorganisationen und Projekte, die Änderungen in der rumänischen Gesellschaft bewirken sollten. Das 2013 gestartete Projekt konzentrierte sich anfangs auf den Sportbereich; das bedeutete, dass die Leute, die an Sportereignissen teilnahmen, Fonds für bestimmte Ideen oder Aktionen sammelten, an die sie glaubten. Auf der Plattform www.galantom.ro hatten die Interessenten personalisierte Internetseiten, wo sie über ihre Beteiligung an Sportereignissen, über die Ziele, die sie verfolgten und unterstützten, erzählen konnten. Auf der Plattform finden die Internetnutzer auch ein Online-Formular, das für Online-Schenkungen benutzt werden kann, und der Fundraiser wird zum Vertreter einer guten Sache, für die er sich einsetzt. Es handelt sich um das sog. fund raising peer-to-peer“ — das Modell existiert schon lange, aber die Initiatoren des Projekts Galantom haben es verbessert. Mehr dazu vom Projektleiter Gabriel Solomon:
Nach unseren Änderungen ist die Plattform für die Fundraiser viel zugänglicher geworden. Früher hatten die Interessenten, die mithilfe der Plattform Geld für eine gute Sache sammeln wollten, zwei Möglichkeiten. Einerseits konnte jeder Fundraiser Bargeld sammeln, aber da gab es ein Vertrauensproblem: Die Leute, die man nicht persönlich kannte, hatten schon Bedenken, wenn es darum ging, Bargeld zu schenken. Sie waren sich nicht sicher, ob das Geld wirklich an die Organisation geht, ob vielleicht der Fundraiser ein Honorar für sich behält, und so weiter. Andererseits konnte man das Geld überweisen, der interessierten Person sagen: ‚Da haben Sie das Bankkonto, worauf Sie das Geld überweisen können.‘ Der Nachteil war dabei, dass man mit einem Menschen diskutierte, ihm ein gutes Gefühl vermittelte, aber bis der mögliche Geber wirklich die Überweisung betätigte, konnte viel passieren: Er konnte es vergessen, oder vielleicht hatte er die Kontonummer nicht korrekt aufgeschrieben. Der Fundraiser konnte nie sicher sein, wieviel Geld er tatsächlich durch seine Bemühungen gesammelt hatte.“
Auf der optimierten online-Plattform kann der Fundraiser jetzt sofort sehen, wie viele seiner Gesprächspartner Geld geschenkt haben, und er kann auch Meinungen oder Ermunterungen von Internetnutzern erhalten. Gabriel Solomon erklärte uns auch, warum die Online-Plattform den Namen Galantom trägt (abgeleitet vom französischen Galanthomme“, in etwa Gentleman“ oder Ehrenmann“):
Diese Bezeichnung definiert genau, was wir vorhaben: nämlich eine Gesellschaft der hilfsbereiten Menschen bilden, der Menschen, die eine gute Sache selbst zustande bringen, und nicht darauf warten, dass der Staat oder irgendwelche Nichtregierungsorganisationen oder ein anderer sich darum kümmert. Man sieht etwas, und denkt sich dabei: Das ist nicht so ganz perfekt, ich könnte doch etwas tun, um es besser zu machen. Man könnte sich zum Beispiel nach einer NGO erkundigen, die sich bemüht, diese gewisse Sache oder Situation zu verbessern, und ihr Geld schenken, oder sich als freiwilliger Mitarbeiter melden. Unser Wunsch ist, unsere Mitbürger zu Bürgern von höchster Qualität, zu Galanthommes zu erziehen und in den Vordergrund zu bringen. Die Galanthommes sind immer bereit, sich für eine gute Sache einzusetzen, weiter zu gehen, eine gute Sache zu fördern, Spenden zu sammeln, sie sind bereit, zu zeigen, wie wichtig dieses Ziel ist, und wie man etwas ändern sollte.“
Wir fragten Gabriel Solomon über die Projekte, die zurzeit laufen:
Zu diesem Zeitpunkt wollen wir unsere Online-Plattform ein wenig ändern, so dass sie von einer sportereignisbezogenen Plattform zu einer allgemeinnützigen Plattform wird. Zu diesem Zweck haben wir auch andere Ziele dazu genommen, für die es sich lohnt, Fundraising zu machen. Wir haben zum Beispiel eine Aktion mit dem Namen »Dăruieşte ziua ta«, »Schenke deinen Geburtstag«; das bedeutet, dass die Teilnehmer anstatt Geburtstaggeschenke von ihren Bekannten zu bekommen, die für die Geschenke bestimmten Summen für eine gute Sache spenden, an die sie glauben. Diese Aktion hatte einen Riesenerfolg, und wir hatten auch einige interessante Fälle. Sehr oft sammeln unsere Fundraiser gewisse Summen, aber sie haben keine Ahnung, wie nützlich dieses Geld sein könnte. Da sagt man: ‚Ich habe 1.000 Lei gesammelt. Und was nun? Was für eine Änderung könnte ich mit dieser Summe bewirken?‘ Da hatten wir den Fall eines Kindes von einer bedürftigen Familie. Es war hörgeschädigt, sein Hörgerät funktionierte nicht mehr, und ein Ersatzgerät kostete in etwa 1.000 Lei. Mit diesem Fundraising konnten wir dem Kind ein neues Hörgerät kaufen. Die Summe war nicht besonders hoch, aber der Impakt dieser Spende auf das Leben des hörgeschädigten Kindes war enorm. Darum geht es uns, bei Galantom — um den Impakt der kleinen Summen, die sich zusammenrechnen und die Welt verändern können.“
Die Lektion der online-Plattform www.galantom.ro kann jeder lernen. Andere Projekte, an denen die Interessenten beteiligen können, sind: Dăruieşte talentul tău“, Schenke dein Talent“, oder De la om la Galantom“, Vom Menschen zum Galanthomme“, ein Projekt zur Sensibilisierung und Erziehung unserer Mitmenschen. Durch das Projekt Vom Menschen zum Galanthomme“ sollten die Leute verstehen, dass sie den großen Schritt vom Entdecken zum Lösen eines Problems machen können, dass es in ihrer Kraft steht, unsere Gesellschaft zu ändern.