Hochkarätige Künstlerschmiede – das Bukarester Kunstgymnasium „Nicolae Tonitza“
Im Frühjahr 2015 hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) mit dem Sitz in Brüssel eine besondere Veranstaltung beherbergt. Es ging um die Vernissage der Malereiausstellung der Elft- und Zwölftklässler des Bukarester Kunstlyzeums.
Eugen Cojocariu, 17.10.2015, 18:52
Im Frühjahr 2015 hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) mit dem Sitz in Brüssel eine besondere Veranstaltung beherbergt. Es ging um die Vernissage der Malereiausstellung der Elft- und Zwölftklässler des Bukarester Kunstlyzeums Nicolae Tonitza“. Bei der Ausstellung Il y a si longtemps dans l’avenir. Rêves pour de futures odysséeys“ / So long ago in the futuredreams for future odysseys“ wurden 50 Malereien ausgestellt.
Die Ausstellung war ein Event im Programm der Konferenz, die von der Space and society“ — Gruppe organsiert und von der Kulturstiftung Fildas Art unterstützt wurde. Ioana Lavinia Streinu unterrichtet am Kunstlyzeum Nicolae Tonitza und bringt nun Einzelheiten über die Ausstellung:
Das Thema war großzügig. Unsere Gastgeber wollten Werke, die unsere Sicht der Zukunft ausdrücken sollten. Für mich als Lehrerin war es einfacher. Ich arbeite mit Kindern, die unsere Zukunft sind. Den Kindern fiel es am Anfang schwer. Wenn man ein genaues Thema angibt, dann kann sich der Künstler nicht ganz frei ausdrücken. Die Kinder mussten nur ihre Gedanken auf die Leinwand malen. Der Anfang war schwer, danach aber ging alles wie von sich. Das Publikum war wunderbar. Alle unsere Besucher waren Kunstliebhaber und Kunstkenner, obwohl wir eigentlich keine eigene Galerie hatten. Sie waren von unserer Veranstaltung überrascht, sie haben uns ermutigt. Die Werke der Kinder haben ihnen sehr gut gefallen. Später haben wir auch Gespräche über künftige Projekte geführt. Die Gastgeber waren von unserer Anwesenheit begeistert.“
Ioana Lavinia Streinu erzählt uns weiter, wie sich die Schüler nach der Vernissage gefühlt haben:
Sie haben sich wie Stars gefühlt. Sie waren sich ihrer eigenen Bedeutung und der Bedeutung ihrer Werke bewusst. Sie hatten den Anlass, zu erfahren, wie es ist, Profi-Künstler zu werden. Die Kinder waren sehr glücklich. Die Angestellten des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses stellten 90% des Publikums dar. Es waren auch ein paar EU-Parlamentarier aus Rumänien und anderen Staaten anwesend.“
Das Kunstlyzeum Nicolae Tonitza“ wurde 1949 gegründet und hieß damals Schule für Kunsttechniken, es brachte darstellende mit visuellen Künsten zusammen wie Choreographie, Musik und Design. Die Schule hat entlang der Zeit ihren Namen mehrmals gewechselt, sie ist aber eine Schule geblieben, in der man sich mit den schönen Künsten auseinandersetzt. Das Talent und die Kreativität der Schüler wurden mehrfach mit nationalen und internationalen Auszeichnungen sowie mit Nominierungen bei bedeutenden Ausstellungen im Ausland belohnt. Adrian Curcan, Bildhauereilehrer, Mitglied im Verband Bildender Künstler, bringt nun Einzelheiten über das Angebot der Schule:
Die über 900 Schüler des Lyzeums »Nicolae Tonitza« lernen ihre Fertigkeiten in 12 Werkstätten. Darunter grafische Kunst, Wandmalerei, Textilkunst, Keramik, Zeichentrick, Innenarchitektur, Industrie-Design, Mode-Design, Staffeleimalerei, Restaurierung und religiöse Kunst, Bühnenbild und Bildhauerei. Eltern und Schüler ziehen aber auch den Arbeitsmarkt in Betracht. Man kann sagen, dass heutzutage der Rechner einen wesentlichen Platz in unserem Leben einnimmt. Die Computergrafik ist das beliebteste Fach unter den Schülern, die bildende Künste studieren.“