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Die Orchester und Chöre des Rumänischen Rundfunks

Gleichzeitig mit der ersten Übertragung des öffentlich-rechtlichen Radios im Jahr 1928 wurde auch das Sinfonieorchester des Rundfunks gegründet. Die Leitung sollte der Komponist Mihail Jora übernehmen.

Die Orchester und Chöre des Rumänischen Rundfunks
Die Orchester und Chöre des Rumänischen Rundfunks

, 07.09.2013, 00:17

Gleichzeitig mit der ersten Übertragung des öffentlich-rechtlichen Radios im Jahr 1928 wurde auch das Sinfonieorchester des Rundfunks gegründet. Die Leitung sollte der Komponist Mihail Jora übernehmen. Laut Angaben von Universitätsprofessor Dr. Grigore Constantinescu begann sich das Orchester nach mehreren öffentlichen Konzerten ab 1932 zu etablieren. Dazu leisteten mehrere gro‎ße Dirigenten einen wichtigen Beitrag, wie zum Beispiel Ionel Perlea, Alfred Alessandrescu, Constantin Silvestri, Iosif Conta oder Horia Andreescu.



Im Laufe seiner 85-jährigen Existenz arbeitete das Rundfunkorchester mit vielen anderen gro‎ßen Dirigenten wie George Enescu, Sergiu Comissiona oder Kurt Masur. Ferner begleitete es weltweit berühmte Solisten wie Monserrat Caballé, Placido Domingo, Luciano Pavarotti oder die aus Rumänien stammenden Ileana Cotrubaș und Angela Gheorghiu. Die Pianistin Elisabeth Leonskaja und die Geigenvirtuosen Yehudi Menuhin und Dawid Oistrach zählen ihrerseits zu den bekannten Künstlern, die gemeinsam mit dem Rumänischen Rundfunkorchester aufgetreten sind. Fast neun Jahrzehnte lang war das Orchester populär beim Publikum und genoss in der Branche einen konstant guten Ruf. Sein Repertoire umfasst die repräsentativen Genres aller Epochen.



Ab Ende der 1990er Jahre habe ich oft die Konzerte der Rundfunkorchester besucht. Ich ma‎ß dem Konzertsaal des Radios und den Konzerten dort denselben Stellenwert bei wie den Aufführungen im Rumänischen Athenäum. Diese Konzerte bereiteten mir ebenso viel Freude wie jene der Staatsphilharmonie. Heute ist die Auswahl viel grö‎ßer, es finden Konzerte an mehreren Veranstaltungsorten statt, das Ambiente ist immer anders, damals standen viel weniger Möglichkeiten zur Wahl.“



So das Geständnis von Oltea Șerban-Pârâu, der künstlerischen Leiterin der Rundfunkorchester und –chöre und Chefredakteurin des Kultursenders Radio România Cultural. In der Tat gibt es heute mehr Alternativen, deshalb treten die Künstler immer häufiger an unkonvetionellen Veranstaltungsorten auf, sagt Șerban-Pârâu:



Weil es einen starken Wettbewerb gibt, kann die Marketingkomponente, das Image, nicht au‎ßer Acht gelassen werden. Dieser Bereich ist vielleicht nicht ebenso wichtig wie der künstlerische Teil, aber manchmal treten die beiden Komponenten in Wettbewerb miteinander. Es ist bekannt, dass der Rundfunk zurzeit über ein nationales Orchester, das Kammerorchester, den Akademischen Chor, den Kinderchor, das Folkloreorchester und die Jazz-Big-Band verfügt. Mit dem Nationalen Rundfunkorchester waren wir tatsächlich sehr oft im Freien, das ist auch unser repräsentativstes Ensemble und einschlie‎ßlich im September treten wir mit dem Orchester im Freien auf, auf dem Festplatz. Die Idee wurde ständig befolgt, aber in der letzten Zeit haben wir versucht, dasselbe mit dem Kinderchor zu machen, der oft im Bukarester Cișmigiu-Park aufgetreten ist. Dann gibt es die Sonderkonzerte, etwa die Freilichtveranstaltungen mit Andrea Bocelli, der von dem Nationalen Rundfunkorchester und dem Radiochor unterstützt wurde. Das hei‎ßt, das Verlassen des Konzertsaals und die Abwanderung von dem üblichen Konzertprogramm der Saison, mittwochs und freitags, ist sehr wichtig für uns. Und unsere Solisten Horia Mihail, Gabriel Croitoru, Răzvan Suma haben dieses Jahr sehr gut verstanden, dass es unser Wunsch und unser Bedürfnis ist, die Komfortzone des Konzertsaals mit seiner sehr guten Akkustik zu verlassen und die klassische Musik in alle Ecken des Landes zu bringen. Damit wird für das öffentlich-rechtliche Radio geworben und ein Publikum erreicht, das weniger Kontakt mit dieser Art von Musik hatte. Das ist sehr wichtig und ich denke, es gehört zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, au‎ßer Musik auszustrahlen, unter die Leute zu gehen und ihnen einen Lebensbereich, einen Kulturbereich zu zeigen, der existiert und der für sie schwer zugänglich ist.“



Die Projekte sind in letzter Zeit sehr zahlreich geworden. Oltea Șerban-Pârâu, künstlerische Leiterin der Rundfunkorchester und –chöre, nennt einige ihrer Lieblingsprojekte:



Au‎ßer den Konzerten, die wir mit dem Rundfunkorchester hatten, viele davon waren ausverkauft, hatte der Kinderchor das Konzert zur ‚Welt von Walt Disney‘, das zu einem echten Erfolgsprojekt wurde und weiterhin an verschiedenen Orten wiederholt wird. Mit dem Nationalen Rundfunkorchester gab es die gro‎ße Kantate ‚Carmina Burana‘ zur Eröffnung, jetzt das ‚Verdi-Requiem‘, das Festival ‚Sammlergeigen‘ im Rundfunksaal, bei dem rumänische und ausländische Virtuosen auf Sammlergeigen spielen. Und schlie‎ßlich die nationalen Projekte des Senders Radio România Cultural, die aber von der gesamten Rundfunkgesellschaft gefördert werden: ‚Das reisende Klavier‘, ‚George Enescus Geige auf dem Dorfe‘, ‚Das Geigenduell‘, ‚Die goldene Flöte‘… Es sind also schon vier Veranstaltungen, die bereits ihre dritte Ausgabe feiern konnten, und darauf sind wir sehr stolz!“



Voicu Popescu ist der Dirigent des Kinderchors, in dieser Eigenschaft wurde er 1996 beim Internationalen Chor-Festival im belgischen Neerpelt mit dem ersten Preis Summa cum laudae“ ausgezeichnet. Der neue Hauptdirigent des Nationalen Rundfunkorchesters ist der junge und charismatische Tiberiu Soare, der während der aktuellen Spielzeit bereits zweimal mit dem Orchester im Ausland war, wie uns Oltea Șerban-Pârâu erzählt:



Ich bin der Ansicht, dass die Auslandstourneen des Rundfunkorchesters sehr wichtig sind. Sicherlich sind das die Projekte, die auch am schwierigsten umzusetzen sind, weil sie Zusatzkosten nach sich ziehen und auch internationale Kontaktpflege benötigen, die nicht von heute auf morgen entstehen kann. Wenn man bei der Planung weniger an die Zukunft denkt, und das ist der Fall, wenn man nur mit Jahresbudgets arbeitet und nicht mit mehrjährigen Finanzplanungen, dann ist es schwierig, Dinge zu lange im Voraus einzuleiten. Dennoch hatte das Rundfunkorchester in dieser Spielzeit die Gelegenheit, in Chișinău, der Hauptstadt der Moldaurepublik, ein Konzert zu geben. Vielleicht klingt das nicht allzu spektakulär, aber es war der erste Auftritt des Rundfunkorchesters dort seit seiner Gründung 1928. In Shanghai waren wir zum bereits zweiten Mal — diesmal beim dortigen Frühjahrs-Festival. Es ist ein sehr wichtiges Festival, das kleinere Pendant zum Enescu-Festival, das aber Tradition und prestigeträchtige Teilnehmer hat. Im Sommer werden wir einen kleinen Ausflug in das Nachbarland Bulgarien unternehmen, zum Glück ist es ein sehr verlockender Veranstaltungsort am Schwarzen Meer in Balcic (Balchik), ein Ort, den die Königin Maria sehr lieb hatte. Dort treten wir bei den ‚Balchik Classic Days‘ auf, ein Konzert mit Horia Mihail, Gabriel Croitoru, Tiberiu Soare und dem Nationalen Rundfunkorchester.“



Zum 200. Geburtstag von Giuseppe Verdi beendete das Rundfunkorchester die Spielzeit im Rundfunksaal am 21. Juni mit dem Verdi-Requiem“. Das Orchester kehrt im September nach Bukarest zurück, wenn die Liebhaber klassischer Musik zum 21. Enescu-Festival eingeladen sind.



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