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Nationalpark Măcin-Gebirge: biologische Vielfalt in Steppengebiet

Das älteste und somit niedrigste Gebirge in Rumänien ist der Măcin-Zug im Südosten, in der Region Dobrudscha. Im Landkreis Tulcea wurde aufgrund der einzigartigen Biosphäre 1998 hier ein Nationalpark eingerichtet, wo ein Besuch sich auf jeden Fall lohnt.

Nationalpark Măcin-Gebirge: biologische Vielfalt in Steppengebiet
Nationalpark Măcin-Gebirge: biologische Vielfalt in Steppengebiet

, 27.07.2018, 17:30

Der Nationalpark des Măcin-Gebirges ist das einzige Gebiet in der EU, wo steppenspezifische Ökosysteme auf Wälder des unteren Mittelmeers und des Balkans aufeinandertreffen. Er ist Teil des Netzwerks Natura 2000 und der einzige Nationalpark in Europa für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt in einem Steppengebiet. Das Gebirge ist das trockenste in Rumänien und ist dennoch eines der vielfältigsten, auch weil es für die Wandervögel an den Flüssen Pruth und Sereth wichtig ist. So kommt es auch, dass 29 Raubvogelarten das Gebirge ihr Revier nennen — die meisten in Europa. Viorel Roşca, Direktor des Nationalparks im Măcin-Gebirge sagt, dass die Natur hier ein echtes Labor eingerichtet hat:



Wir haben hier über 181 Vogelarten, weil die Täler und zerklüfteten Berge für einzigartige Luftströme sorgen — diesen Aufwind nutzen viele Arten gerne, um aus der Höhe Ausschau zu halten. Aus diesem Grund sieht man hier Raubvögel, die in Europa allenfalls noch in Lehrbüchern erscheinen.“




Verschiedene Adler- und Falkenarten sind hier zuhause — so auch der Sakerfalke, der vom Aussterben bedroht ist. Vier Nester gibt es hier, drei davon hatten dieses Jahr Nachwuchs. Und natürlich sind auch kleinere Vögel anzutreffen — japanische Birdwatcher kommen in Scharen und wundern sich, wie viele es hier gibt.


Abgesehen von den Vögeln weist der Ranger auch auf die maurische Landschildkröte, die mit über 4000 Exemplaren das Wahrzeichen des Parks ist. Schlangen und Eidechsen treffen Wanderer auf Schritt und Tritt an — die Smaragdeidechse ist eines der schönsten Tiere überhaupt. Während man naturgemä‎ß mit gro‎ßen Säugetieren wie Wildschweinen oder sogar Hirschen rechnet, ist die starke Verbreitung der Schakale in den letzten Jahren erstaunlich — sie sind zum stärksten Raubtier aufgestiegen.



Die Pflanzenvielfalt ist ebenfalls stark ausgeprägt, selbst wenn im Gebirge kaum Regen fällt: 27 Arten sind nur in der Dobrudscha bekannt, weitere 72 gelten als selten oder bedroht. Unter ihnen sind auch einige, die praktisch direkt dem Felsgestein entsprie‎ßen, weil das magmahaltige Mineral reich an Nährstoffen ist. Viorel Roşca sagt, dass die Pflanzen hier ein einzigartiges Ökosystem bilden:



Über 1900 Pflanzenarten sind hier anzutreffen — mehr als die Hälfte aller Pflanzenarten des Landes. Im Frühling wachsen auch Maiglöckchenarten, die wir nur hier antreffen“.




Auf dem Logo des Parks ist eine nur hier anzutreffende Pflanze zu sehen — die Campanula Romanica, eine andere Glockenblume, die einen einzigartigen Anpassungsmechanismus für die extreme Trockenheit entwickelt hat. Aber auch Tulpen und Pfingstrosengewächse sind zu finden. Ganz interessant ist eine sehr tief wachsende Buche, die Fagus Taurica, während andere Buchenarten erst in 700 Metern gedeihen, fühlt sich diese Buche schon in 155 Metern sehr wohl. Auf 155 Hektar wachsen viele ihrer Exemplare kompakt und dicht aneinander, sie erreichen zwei Meter im Durchmesser und 40 Meter Höhe, sagt Roşca abschlie‎ßend. Mehr Infos zum spektakulären Reservat gibt es in englischer Sprache auf der Homepage www.parcmacin.ro.

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