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Der Nationalpark Cozia

Der Nationalpark Cozia liegt in den Südkarpaten, auf beiden Seiten des Flusses Olt (dt. Alt). Er hat eine Fläche von 17.000 Hektar.

Der Nationalpark Cozia
Der Nationalpark Cozia

, 30.08.2013, 16:09

Der Nationalpark Cozia liegt in den Südkarpaten, auf beiden Seiten des Flusses Olt (dt. Alt). Er hat eine Fläche von 17.000 Hektar. Das Reservat ist ein wahres Naturmuseum mit unberührten Ökosystemen. Hier findet man eine der wertvollsten Sammlungen von alpinen, subalpinen, wärmeliebenden, endemischen und seltenen Pflanzen.




Fachleute nennen ihn den Blumenpark“. Der Cozia-Park wurde 1990 Nationalpark und ist damit das jüngste Naturschutzgebiet in Rumänien. Etwa 7000 Hektar dienen wissenschaftlichen Zwecken. Pavel Prundurel, Leiter der Nationalparkverwaltung, erzählt, was uns in dieser geschützten Gegend erwartet:



Ich beginne mit dem Teppich vor unseren Fü‎ßen, eine Vielzahl von phantastischen Blumen, einmalig durch ihre Farben, durch ihren Duft: Edelwei‎ß, Gladiole, Orchidee,Türkenbund, Königs-Seidelbast, Sand-Thymian. Überall im Nationalpark Cozia finden wir diese phantastischen Schätze. Eine phantastische Landschaft. Viele kennen das Olt-Tal, viele fahren mit dem Wagen durch das Tal oder gehen zu Fu‎ß, alle sind von den schönen Felsen beeindruckt. Auch diejenigen, die auf Wanderwege gehen und tiefer und höher in den Park eindringen möchten, finden diese natürliche Schönheit, das Schöne, das von der Natur und von Gott geschaffen wurde. Man kann nicht unbeeindruckt bleiben.“



Die Verwaltung des Nationalparks Cozia wickelt seit ein paar Jahren ein paar Projekte duch das operational-sektorielle Umwelt-Programm ab. Die Karpaten-Ökoregion ist im allgemeinen von Risiken wie exzessives Baumfällen, Dezimierung der gro‎ßen Säugetiere oder die Zerstörung der Habitate aufgrund der Erweiterung der Infrastruktur gefährdet. Eines der Projekte hatte als Ziel den Schutz der Vogelarten. Das Olt-Tal ist ein Migrations-Korridor der Zugvögel zwischen Zentraleuropa und der Ägäis. Über 65 Vogelarten haben hier ein Zuhause gefunden, manche verbringen sogar den Winter hier. Pavel Prundurel:



Ein erstes Projekt beschäftigte sich mit den Wildvögeln im Nationalpark Cozia. Im Zentrum aller Tätigkeiten stand der Wunsch, diese Arten kennen zu lernen. Wir monitorisieren die Arten, die unter Schutz stehen. Wir haben 23 Vogelarten, die laut der EU-Vogel-Richtlinie unter Schutz stehen. Au‎ßer dem Schutz der Wildvögel haben wir unsere Überwachungslogistik vervollständigt. Wir haben auch einige Studien durchgeführt und Reiseführer veröffentlicht, die wir dem breiten Publikum, der wissenschaftlichen Welt, den Museen und Lehranstalten zur Verfügung stellen. Es war ein schönes Projekt und wir wollten, dass daraus ein eher didaktisches Projekt wird, das wir zu Ende bringen.“



Im Nationalpark Cozia finden wir auch wertvolle Tierarten wie die Gemse und den Luchs. Auf den sonnigen Felsen lebt die Hornviper, die wegen ihrer Seltenheit geschützt ist. Im Park finden wir noch den kleinen Skorpion. Es handelt sich um eine termophile Gattung aus dem Mittelmeerraum. Pavel Prundurel:



Ein zweites Projekt hatte als Ziel die Monitorisierung und den Schutz des Luchses. Wir haben es gewagt, ungewöhnlich vorzugehen. Die Monitorisierungs-Deontologie schreibt vor, auf das Leben der Tiere möglichst unaufdringlich einzuwirken. Man darf die Tiere keinem Stress aussetzen, man darf sie nicht provozieren, man darf sie nur vorübergehend zu Forschungszwecken einfangen, ohne sie zu verletzen. Uns gelang das, wir haben sie mit Navi-Geräten versehen. Jetzt verfügen wir über eine reelle Karte ihres Verhaltens und ihrer Wege. Au‎ßerdem konnten wir eine Infrastruktur aufbauen. Wir verfügen auch über ein modernes und interessantes Besucherzentrum.“



Der Braunbär lebt in Rumänien seit langer Zeit. Bis vor 200 Jahren lebte dieses Tier auf dem ganzen Gebiet des heutigen rumänischen Territoriums. Beginnend mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Braunbär in der Ebene ausgerottet. Die Agrarflächen wurden damals erweitert und die Bären haben sich in die Berge zurückgezogen. Seitdem haben sie sich vermehrt und derzeit verfügt Rumänien — nach Russland — über die grö‎ßte Anzahl von Braunbären in Europa. Pavel Prundurel erläutert:



Ein dritttes Projekt hat als Ziel den Schutz und die Monitorisierung des Braunbären in den Karpaten. Wir wissen, dass Rumänien weiterhin ein Fluchtort für die gro‎ßen Fleisch fressenden Säugetiere in Europa darstellt. Um den Blutverwandtschafts-Grad der Bären besser zu eruieren und die eventuellen Konflikte zwischen Touristen und Bären und zwischen Einheimischen und Bären zu vermeiden, sei es angemessen, drei Exemplare zu monitorisieren, so die Gutachter. Das Projekt wird am 31. Dezember 2013 beendet. Wir haben schon zwei Bären mit einem Navi-Halsband versehen und kennen jetzt ihr Bewegungsprofil. Die genetischen Studien werden uns vieles über die Gesundheit und den Verwandtschaftsgrad der Bären sagen.“



Letzte Woche haben 35 National- und Naturparks aus fünf Karpaten-Ländern (Ungarn, Rumänien, Serbien, die Slowakei und die Ukraine) die Naturvielfalt der geschützten Areale in den Karpaten gefeiert. In Rumänien gibt es 28 National- und Naturparks, in denen man die wertvollsten Ökosysteme in Europa findet. Sie weisen auch eine gro‎ße Biodiversität auf.

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