Der europäische Klimapakt: ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität
Bei ihrem Treffen in Brüssel einigten sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten darauf, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 um mindestens 55% zu reduzieren.
Corina Cristea, 18.12.2020, 17:30
Das Abkommen ebnet den Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2050 und bietet Investoren, Unternehmen, Behörden und Bürgern Sicherheit, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Das Abkommen kam, nachdem die Kommission den europäischen Grünen Deal vor einem Jahr als Plan für die Umwandlung der EU in eine faire, gesunde, nachhaltige und wohlhabende Gesellschaft vorgestellt hat. Damit Bürger, Gemeinschaften und Organisationen Teil des Prozesses zum Aufbau eines grüneren Europas werden, hat die Kommission kürzlich den Europäischen Klimapakt ins Leben gerufen, der allen die Möglichkeit bietet, Informationen über die Klimakrise auszutauschen, zu handeln und Teil einer wachsenden europäischen Klimabewegung zu werden.
Universitätsprofessor Doktor Mircea Duţu, Präsident der Ökologischen Universität Bukarest, sprach bei Radio Rumänien über die Bedeutung der gemeinschaftlichen Entscheidungen im Klimabereich und über den Kontext, in dem diese stattfinden:
Am 11. Dezember 2019 entschied sich die EU für eine neue Wachstumsstrategie und versuchte Umweltprioritäten in Entwicklungsmöglichkeiten umzuwandeln. Was bedeutet das? Nun, wir müssen von der Situation in Europa ausgehen — einer an fossilen Brennstoffen arme Region, die davon profitieren möchte, dass kohlenstoffarme Technologien und Techniken entwickelt wurden, um den wirtschaftlichen Nutzen zu gewährleisten. Die Union hat weltweit eine führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und für einen ökologischen Wandel in allen Bereichen übernommen. Sie hat Änderungen in der Produktion, dem Handel und dem Konsum vorgenommen, um den Kampf gegen den Klimawandel mit der ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklung so gut wie möglich in Einklang zu bringen.“
Die Einigung auf eine Reduzierung von mindestens 55% — ein ehrgeizigeres Ziel als das ursprüngliche von 40%, aber unter den vom Europäischen Parlament gewünschten 60% — kam nach langwierigen Diskussionen zustande. In Anbetracht der Tatsache, dass es möglicherweise nicht mit den ehrgeizigen Änderungen schritthalten kann, die von den reicheren EU-Ländern angestrebt werden, hat sich Polen, ein Land mit einem kohleintensiven Energiesystem, zusammen mit anderen mittel- und osteuropäischen Ländern wie Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei, geweigert, das Ziel der Europäischen Kommission, bis 2050 Klimaneutralität in der EU zu erreichen, voll und ganz zu unterstützen. Das Abkommen enthält jetzt mehrere Zugeständnisse, lässt jedoch auch Fragen für künftige Gipfel offen, beispielsweise wie die europäischen Zuwendungen ausfallen werden, damit die Mitgliedstaaten ihre Volkswirtschaften auf die kommende Energiewende vorbereiten können. Die Diskussion über die Festlegung nationaler Ziele zur Reduzierung der Schadstoffemissionen ist noch nicht abgeschlossen.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben bisher entschieden, dass nicht jeder Mitgliedstaat verpflichtet sein wird, seine CO2-Emissionen um 55% zu senken, sondern die EU dieses Ziel insgesamt durch Gerechtigkeit und Solidarität, ohne jemanden zurückzulassen“ verfolgen wird, unter Berücksichtigung der spezifischen nationalen Umstände und des Potenzials zur Reduzierung der Schadstoffemissionen“ eines jeden Landes.
In Rumänien werden wir in den kommenden Jahren eine Reihe von Projekten umsetzen, um diese Ziele zu erreichen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand der Bürger zu fördern, sagte Präsident Klaus Iohannis in einer Botschaft zum fünften Jahrestag der Verabschiedung des Übereinkommens von Paris. Nochmals Professor Mircea Duțu:
Am 10. Dezember 2020 gab Rumänien sein Ziel bekannt, eine führende Rolle auf regionaler, europäischer und internationaler Ebene zu übernehmen. Wohl wissend, dass dies ein starkes Engagement erfordert, hat sich Bukarest dem europäischen Ziel, bis 2050 die CO2-Neutralität zu erreichen, verpflichtet. Es setzt sich auch für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 ein. Hierzu schlägt Rumänien zwei wichtige Leitlinien vor: einen flexiblen europäischen Rahmen, der es jedem Land entsprechend seines wirtschaftlichen Entwicklungsstands ermöglicht, seine mittelfristigen und langfristigen Ziele hinsichtlich der Reduzierung der Emissionen bis 2030 und der Klimaneutralität bis 2050 festzusetzen und zu erreichen sowie die Umsetzung konkreter, mittel- und langfristiger nationaler Strategien und Pläne mit messbaren und tatsächlichen Auswirkungen.“
Im Übereinkommen von Paris wird ein globaler Rahmen festgelegt, mit dem die Welt einem gefährlichen Wandel des Klimas entgegenwirken kann. Dafür soll die Erderwärmung deutlich unter 2° Celsius gehalten werden, und es sollen weitere Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5° Celsius zu begrenzen. Außerdem soll die Fähigkeit der Länder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gestärkt werden, und sie sollen in ihren Bemühungen unterstützt werden.