Der Klimawandel ist ein globales Problem
Den Klimawandel stellen wenige Entscheidungsträger in Frage, doch wie man dagegen vorgehen kann – darüber scheiden sich die Geister. US-Präsident Trump sorgte auf jeden Fall für Aufsehen, als er sein Land aus dem Pariser Klimaabkommen führte.
Corina Cristea, 08.09.2017, 17:30
Extreme Temperaturunterschiede, weniger kalte Nächte, mehr heiße Tage und Hitzewellen haben die letzten 50 Jahre des Jahrhunderts geprägt. Nach Prognosen von Experten werden in Zukunft extreme Hitzewellen und starke Niederschläge in höheren Breitengraden häufiger sein, in den meisten tropischen Zonen dafür aber selten. Wissenschaftliche Daten zeigen, dass in Abwesenheit von angemessenen Maßnahmen der Meeresspiegel um einen Meter oder mehr bis zum Jahr 2100 steigen wird — in dieser Situation steigen die Risiken, dass Inselstaaten und Länder in tieferen Lagen unter Wasser stehen könnten. Statistiken zeigen auch, dass die Zahl der je nach Region durch Kälte oder Hitze verursachten Todesfälle zugenommen haben. Die Bilanz spricht auch über eine Änderung der Ansteckungsrate bei bestimmten Infektionskrankheiten, die durch Wasser oder Viren übertragen werden. Aufgrund von Klimaveränderungen ist bereits eine Wanderung vieler Wasser- oder Landarten eingetreten. Branchen der Wirtschaft, die auf bestimmte Temperaturen und Niederschläge angewiesen sind, wie Landwirtschaft, Energie, Tourismus und Forstwirtschaft, sind ernsthaft betroffen. Viele arme Länder oder Entwicklungsstaaten sind den Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Das Leben der Bewohner dieser Gebiete hängt weitgehend von der Natur ab, sie haben kaum Ressourcen, um sich an den Klimawandel anzupassen.
Mit der Entscheidung von Präsident Donald Trump, die Vereinigten Staaten aus dem 2015 unterzeichneten Pariser Klimaabkommen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen zu nehmen, stellen sich die USA deshalb auf die falsche Seite der Geschichte, sagte der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Die Entscheidung Donald Trumps stellt die anderen Vertragsstaaten des Abkommens vor neue Herausforderungen. Ziel dieses Aktionsplans, der im Jahr 2020 startet, ist die Begrenzung des Anstiegs der globalen Temperatur auf 2 Grad im Vergleich zu vorindustriellen Zeit. Das Dokument trägt die Unterschrift von 195 Ländern. Konsequent zu Donald Trumps Versprechen im Wahlkampf, die eine Lawine der Kritik von der internationalen Gemeinschaft hervorriefen, hat die neuen US-Führung beschlossen, die Vereinigten Staaten aus dem Vertrag zurückzuziehen — Trumps Meinung nach bringt er keinen Nutzen für die amerikanische Wirtschaft und ist nicht im Interesse der Amerikaner. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, dass es sich um eine Fehlentscheidung handele, die die Zukunft unseres Planeten beeinträchtigt, während China weiterhin am Engagement im Kampf gegen den Klimawandel festhält.
Nach dem Pariser Abkommen über den Klimawandel von 2015 hat die Europäische Union zur Förderung der Klimapolitik einen Investmentfonds für die Mitgliedstaaten vorgesehen, um den Industriewandel bewältigen zu können. Maßnahmen gegen den Klimawandel und zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen sind eine vorrangige Aufgabe der Europäischen Union, daher haben die europäischen Staats- und Regierungschefs vereinbart, Europa in eine energiepolitisch effiziente Wirtschaft zu verwandeln, die bis zum Jahr 2050 ihre Treibhausgasemissionen um 80 bis 95% im Vergleich zum Niveau von 1990 reduziert.
Von Anfang an hat sich Rumänien an dem internationalen politischen Prozess der Begrenzung des Klimawandels beteiligt und die Klimarahmenkonvention und das Kyoto-Protokoll unterzeichnet, stellt der Präsident der Nationalen Umweltschutzbehörde Viorel Toma klar: Rumänien hat seine Emissionsziele im ersten Zeitraum zwischen 2008 und 2012 erfüllt und tut das auch für die zweite Periode zwischen 2013-2020 in Übereinstimmung mit den Doha-Änderung. Unser Land verfügt über eine Strategie für den Klimawandel und für das Wirtschaftswachstum auf Basis von geringeren Kohlendioxid-Emissionen und über einen Aktionsplan für 2016-2020. Die Strategie ist auf zwei Handlungsrichtungen ausgelegt: Zum einen geht es darum, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren, zum anderen um die Anpassung an die Auswirkungen der Klimaveränderungen. Laut Finanzplan für den Zeitraum 2014-2020 ist vorgesehen, dass 27,53% der europäischen Gelder für Projekte mit einer Klimakomponente bereitgestellt werden. Die Umsetzung der Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist eine große Herausforderung für unser Land in der nächsten Zeit“, so Toma.
Rumänien fördert die Erzeugung und Verwendung grüner Energie und die Verringerung der Treibhausgasemissionen, vor allem in den großen Städten. Zur gleichen Zeit würde die emissionsarme Energieversorgung von Schulen, Kinderfreizeitparks und anderen öffentlichen Gebäuden dieser Art zu einer Senkung der Ausgaben der kommunalen Haushalte beitragen.