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Schuljahresbeginn 2021/2022 in Corona-Zeiten

Am 13. September begann ein neues Schuljahr. In diesen soll so viel wie möglich Präsenzunterricht stattfinden.

Schuljahresbeginn 2021/2022 in Corona-Zeiten
Schuljahresbeginn 2021/2022 in Corona-Zeiten

, 22.09.2021, 01:13


Eines der von den Ministerien für Gesundheit und Bildung ausgearbeiteten Szenarien sieht vor, dass der Präsenzunterricht stattfindet, wenn die Corona-Inzidenzrate vor Ort unter oder gleich 6 je 1.000 Einwohner ist. Das zweite Szenario, das der Online-Unterricht in Kraft tritt, wenn die Inzidenzrate die Schwelle von sechs je Tausend Einwohner überschreitet. Begründet wird diese Schwelle mit unbefriedigenden Bildungsergebnissen in letzten Schuljahr, das zum größten Teil online stattfand. Die Behörden wollen nun diesen Beschluss allen Beteiligten erklären. Bildungsminister Sorin Câmpeanu : In jeder Schule ist jemand für den Kontakt zwischen Menschen mit medizinischem Fachwissen und Eltern verantwortlich, um Fragen zum Thema Impfung zu beantworten und natürlich die Verhaltensregeln zu erklären. Wir beginnen mit den absolut notwendigen Maskenschutz in den Innenräumen, fahren fort mit dem Abstand halten, soweit es möglich ist, dem Lüften der Klassenräume und der Einhaltung der Hygienevorschriften. Gleichzeitig müssen wir die Bedeutung und Notwendigkeit der Impfung verdeutlichen, denn nur die Impfung kann diese Krise beenden.“




Zum Impftempo sagte der Minister, dass die Fortschritte sehr langsam sind“. Drei Tage vor Unterrichtsbeginn waren etwas mehr als 15 % der Schüler über 12 Jahren geimpft, während von allen im Unterrichtswesen Beschäftigten 61 % vollständig geimpft waren. Sorin Câmpeanu erklärte auch, wie das Ministerium dieses Problem handhaben will.


In den Unterrichtsszenarien wird nicht zwischen geimpften und ungeimpften Schülern unterschieden. Wenn wir in einem Ministerialerlass diesen Unterschied ohne eine Rechtsgrundlage machen würden, würden wir unter das Gesetz der Diskriminierung fallen. Das verstehe ich. Das bedeutet nicht, dass es nicht möglich wäre, die Impfung voranzubringen. Andererseits setzen wir in einer Klasse mit Corona-Kranken die medizinischen Protokolle um. Dabei wird für Schüler über zwölf Jahren, die geimpft werden können, wohl ein Unterschied gemacht. Diese haben weiterhin die Möglichkeit die Schule zu besuchen. Auch kann die Dauer des Online-Unterrichts im Krankheitsfall verkürzt werden. Wenn sich der zuvor infizierte Schüler nach einer Woche testen lässt und das Ergebnis negativ ausfällt, kann er die Schule ab dem achten Tag wieder besuchen, nicht wie zuvor ab dem 15. Die Isolation-Zeit wurde also verkürzt. Diese Möglichkeit wurde geschaffen, um die Online-Lernzeit zu verkürzen.“




Die schleppende Impfung der Schüler hängt im großen Masse von der Einstellung der Eltern ab, die sich im Laufe der Pandemie verändert hat, wie eine kürzlich durchgeführte Online-Studie zeigt, die der Kinderarzt Mihai Craiu vorstellte. In diesem Jahr haben wir eine prospektive Studie über die Wahrnehmung der Eltern durchgeführt, auf der Grundlage eines Fragebogens, der an drei Tagen verteilt und von mehr als 1.290 rumänischen Eltern, überwiegend Müttern im städtischen Raum mit höherer Bildung, beantwortet wurde. Die Angst vor Corona ist bei den Erwachsenen, die an der Umfrage teilgenommen haben, deutlich zurückgegangen. Die Angst vor einer Ansteckung der Kinder in der Familie ist seit Beginn der Pandemie von 76 % auf fast 50 % gesunken. Der Rückgang der Angst vor der Ansteckung der Kinder ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass viele Erwachsene bereits geimpft sind.“




Es wichtig, die Eltern in Informationsgesprächen über den Corona-Impfstoff so gut wie möglich aufzuklären, sagt Mihai Craiu, PhD. Wir müssen mit den Eltern über die Impfstoff-Sicherheit sprechen. Weltweit wurden fast fünfeinhalb Milliarden Dosen verabreicht. Das ist eine sehr solide Zahl, denn es gibt keinen anderen modernen Impfstoff, der in weniger als einem Jahr seit seiner Einführung in so großem Umfang verabreicht wurde, ohne dass es zu groben Anzeichen von unerwünschten Wirkungen kam. Offensichtlich gibt es Fragen der pädiatrischen Sicherheit. Es besteht die Gefahr einer Myokarditis, insbesondere bei Jungen, aber im Gegensatz zu den Schäden, die durch Corona selbst und später durch das pädiatrische multisystemische Entzündungssyndrom verursacht werden, sind diese viel seltener und nicht so ernst. Bei kaukasischen Kindern, d. h. Kindern wie denen in Rumänien, die vor der Impfung gesund waren, gab es keine Todesfälle.“




Mit dem Wissen, dass jeder das Recht hat, für sich und seine Familie zu entscheiden, vermied der Verband der Elternorganisationen, eine kategorische Empfehlung für oder gegen die Impfung abzugeben, sagt dessen Vorsitzender Iulian Cristache. Das ist viel zu privat, als dass wir als Verband eine Impfung empfehlen könnten. Aber wir können die Eltern durch Informationskampagnen, die wir bereits mit dem Bildungsministerium und der rumänischen Regierung durchgeführt haben, unterstützen. Wir führten Kampagnen in den Schulen durch, organisierten auf Landkreisebene Treffen mit den Schulinspektoren, Schulleitern und Eltern, die Zeit hatten, und sich per Videokonferenz einschalten konnten. Ich möchte die Informationen über die Impfstoffe ausgewogen vermitteln, denn es ist keine leichte Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, die nur in der Familien getroffen werden kann. Wir fordern beide Ministerien auf, mit Fachleuten in die Schulen zu gehen, um die Eltern zu informieren. Dann müssen die Eltern für ihr eigenes Kind entscheiden.“




Iulian Cristache führt das Beispiel seiner eigenen Familie an. Meine Frau und ich haben uns impfen lassen, weil wir uns bewusst waren, dass dies – zumindest nach den uns vorliegenden Informationen – die einzige Möglichkeit ist, uns vor diesem Virus zu schützen. Allerdings hatten wir uns schon infiziert und mussten für 14 Tage zu Hause unter Quarantäne stehen. Wir wissen, dass es nicht leicht ist, wir hatten diese unangenehme Erfahrung erlebt. Aber meine Tochter, die in diesem Jahr 16 wird, wollte sich nicht impfen lassen. Wir haben mit ihr gesprochen, und sie hat beschlossen, noch eine Weile zu warten. Sie sagte nicht, dass sie sich überhaupt nicht impfen lassen will. Jetzt, zumindest für eine kurze Zeit, will sie es nicht, und wenn sie sich entschieden hat, wird sie uns Bescheid sagen, und dann wird sie sich impfen lassen.“




Sowohl der Vertreter der Elternverbände als auch Erziehungsexperten weisen darauf hin, dass einer der Gründe für die Zurückhaltung der Familien bei der Impfung ihrer Kinder die Vielfalt der gegensätzlichen offiziellen und inoffiziellen Informationen ist. In den Medien und in den sozialen Netzwerken werden widersprüchliche Informationen über die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Impfstoffs verbreitet.

(foto: Anqa / pixabay.com)
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