Australian Open: Herbe Enttäuschung für Rumäniens Spitzenspielerin
In der Nacht zum Montag ist das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres angelaufen. Vier der rumänischen Tennisspielerinnen waren bereits ganz früh in Melbourne gefragt. Eine von ihnen erlebte eine herbe Enttäuschung.
Alex Sterescu, 16.01.2017, 22:08
Die Weltranglistenvierte Simona Halep war gleich zum Auftakt der Australian Open gefragt. Und sie war entschlossen, die Enttäuschungen der letzten Jahre bei diesem ersten Grand Slam des Jahres hinter sich zu lassen. Vor allem die Erstrundenniederlage gegen die Chinesin Zhang Shuai vor einem Jahr hatte geschmerzt. Doch auch diesmal hatte Halep mit Shelby Rogers aus den USA in der Rod-Laver-Arena eine stark aufspielende Gegnerin. Anders als bei ihrer bislang einzigen Direktbegegnung 2015 dominierte diesmal Rogers die Partie von Anfang bis Ende. Halep erkämpfte sich eine einzige Breakchance, die sie aber nicht verwerten konnte. Ihre stärkste Waffe, die schnellen Bewegungen auf dem Platz, schien heute eingeschränkt, am Ende schied die Rumänin mit 3:6 und 1:6 aus. Erneut habe sie Schmerzen im linken Knie gespürt, sagte eine sichtlich enttäuschte Halep bei der Pressekonferenz. Also konnte die 25-Jährige Rumänin auch diesmal ihre Bestleistung bei den Australian Open, die Viertelfinalteilnahmen von 2014 und 2015, nicht übertrumpfen. In beiden Fällen sei sie an ihrer Nervenschwäche gescheitert, hatte sie der offiziellen Webseite der WTA im Vorfeld des Turniers verraten. Doch gegen Shuai vor einem Jahr und auch heute sei dies nicht der Fall gewesen, räumte Halep ein.
Zur gleichen Zeit wie Halep gab auch die Weltranglisten-30., Irina Camelia Begu, ihr diesjähriges Debüt bei den Australian Open. Die Partie gegen die Nummer 41. der Rankings, die für Kasachstan spielende Russin Jaroslawa Schwedowa, fand allerdings auf einem Nebenplatz statt. Die beiden hatten sich die Siege bei ihren zwei bisherigen Begegnungen geteilt, jedoch waren diese jeweils auf Sand austragen worden, zuletzt behielt Begu 2015 in Charleston die Oberhand. Auf einem der Hartplätze in Melbourne gewann Schwedowa, die von Ex-Halep-Trainer Victor Ionita gecoacht wird, den ersten Satz mit 7:5. Doch dann drehte Begu die Partie zu ihren Gunsten und gewann die nächsten beiden Sätze mit 6:3 und 6:4. In Runde zwei trifft sie auf die Tschechin Krystina Pliskova.
Ein schweres Los hatte Patricia Maria Ţig erwischt: Die derzeitige Nummer 108 der Welt spielte wie ihre beiden Landsfrauen ebenfalls ab 11 Uhr Lokalzeit, ihre Gegnerin war aber keine andere als die Olympiasiegerin von Rio, die Puertoricanerin Monica Puig. Die 22-jährige Rumänin und die Nummer 46 der Welt waren sich bislang noch nie gegenüber gestanden. Ţig wurde am Ende aber zur bedauernswerten Sparring-Partnerin für Puig und nahm ihr beim 0:6 und 1:6 ein einziges Spiel ab.
Einige Stunden nach dem Erstrundenstart war auch die Weltranglisten-78. Sorana Cîrstea dran. Die French Open-Viertelfinalistin von 2009 versucht nach einer Verletzungsmisäre den Anschluss zu finden. Auch für sie war die Auslosung nicht unbedingt glücklich verlaufen, sie musste gegen die aufstrebende russische Spielerin Irina Chromatschowa ran. Die 21-Jährige befindet sich aktuell zwar nur auf Platz 92. der Rangliste, allerdings kann sie an guten Tagen wohl viele Spitzenspielerinnen schlagen. Heute war es aber Cîrstea, die am Ende jubelte. Mit einer mehr als anständigen Leistung fegte sie die Russin mit 6:2 und 6:1 vom Platz. Es folgt für sie eine richtig harte Nummer: die Spanierin Carla Suarez Navarro, die Favoritin Nummer 10 des Turniers.
Zwei der rumänischen Tennisspielerinnen starten erst am Dienstag ins Turnier. Ana Bogdan, die Nummer 125. der Weltrangliste, trifft auf die Favoritin Nummer 14. und 17. der Welt, die Russin Jelena Wesnina. Die beiden sind sich bislang noch nie auf der Profitour der Damen begegnet. Monica Niculescu ist nach der Finalniederlage in Hobart am Samstag auf Platz 40. der Rankings zu finden. Sie spielt zum Auftakt in Melbourne gegen die 18-jährige Qualifikantin Anna Blinkowa aus Russland.
Im Doppel der Herren können sich die beiden rumänischen Vertreter bereits in Runde Drei treffen. Florin Mergea und der Brite Dominic Inglot gelten bei dem Turnier als Favoritenpaar Nummer 16. und spielen als erstes gegen die Australier Luke Saville und Jordan Thompson. Horia Tecău und der Niederländer Jean Julien Roger sind an Nummer 11. gesetzt, sie treffen zu Beginn auf den Deutschen Philipp Petzschner und den Russen Michail Juschny.