Damentennis: Niculescu im Finale von Seoul / Rumänisches Duell in Wuhan
Monica Niculescu hatte das Finale bei den Korea Open erreicht. Dort traf sie am Sonntag auf die Spanierin Lara Arruabarrena. Wie das Spiel ausgegangen ist und welches rumänische Duell beim nächsten WTA-Turnier in Wuhan anstand erfahren sie im Sport Event.
Alex Sterescu, 25.09.2016, 19:50
Es hat nicht sollen sein: Rumäniens Tennisprofi Monica Niculescu hat den dritten Turniersieg ihrer Karriere verpasst. Sie verlor das Finale des Korea Open in Seoul gegen die Spanierin Lara Arruabarrena in drei Sätzen, mit 0:6, 6:2 und 0:6.
Der kuriose Endstand ist für die Online-Journalisten von trezecizero.ro die logische Folge der wiederholten Strategiewechsel beider Kontrahentinnen. Im ersten Satz spielte Niculescu den klassischen Plan A – sie kombinierte die tödlichen Spins mit unterschiedlichen Balllängen und Geschwindigkeiten. In jedem der sechs Spiele kam die Rumänin mindestens auf zwei Punkte, die Spanierin konnte also kein Spiel zu 0 oder 15 für sich entscheiden. In den ersten zwei Spielen kam es jeweils zu drei Einständen. Für Niculescu, zu deren Hauptstärken die herausragende Geduld gehört, war es Business as usual. Doch auf dem Platz funktionierte Plan A nicht so gut zu Beginn dieses Endspiels.
Arruabarrena schienen die Slice-Bälle am Sonntag nichts auszumachen. Sie stand sehr nah an der Grundlinie, nahm die Bälle schnell an und fügte ihrer Gegnerin mit sehr scharfen und kurzen Winkeln erheblichen Schaden zu. Außerdem schlug Monica zu diesem Zeitpunkt nicht allzu gut auf. Der zweite Aufschlag wurde oft und gerne attackiert.
Nach kurzem Intermezzo mit ihrem Coach, wechselte Niculescu nach dem 0:6 im ersten Satz zu Plan B. Und das bedeutet für die 29-Jährige, die eine exzellente Doppelspielerin ist, der häufige Gang ans Netz. Plötzlich schien die Spanierin wie aus dem Konzept gebracht. Ihre Zweifel verwandelten sich in zusätzliche unerzwungene Fehler. Und gerade jetzt verbesserte die Rumänin auch ihren esten Aufschlag und war selbst aggressiv beim zweiten Aufschlag der Spanierin. Mit einem 6:2 glich Niculescu aus.
Der dritte und entscheidende Satz markierte einen neuen Wendepunkt. Das Finale wurde wahrscheinlich in den ersten zwei Spielen des letzten Durchgangs entschieden. Monica wurde das eigene Aufschlagsspiel rasch abgenommen, anschließend kämpfte sie hart um ein Rebreak. Es folgte ein kompliziertes Spiel mit vier Einständen und zwei verpassten Breakbällen für Niculescu. Arruabarrena erhöhte auf 2:0. Und die Enttäuschung für die verpassten Möglichkeiten war der Rumänin im weiteren Verlauf deutlich anzumerken. Es folgten vier relativ kurze Spiele, in denen sie zusätzlich am Ende ihrer Kräfte schien. Arruabarrena darf sich also auf ihren zweiten Turniersieg freuen, zuletzt war sie im kolumbianischen Bogota vor vier Jahren erfolgreich gewesen. Für Niculescu beudetet das Erreichen des Finales in Seoul ein Sprung von etwa 10 Ranglistenplätzen. Das heißt, sie ist ab Montag erneut unter den ersten 50 Spielerinnen der Welt. Für ihre Gegnerin vom Sonntag ist der Erfolg noch spektakulärer: Arruabarrena klettert von Rang 90. bis auf Rang 58. Hätte sich Niculescu durchsetzen können, wäre es der zweite rumänische Turniersieg bei den Korea Open in Folge gewesen. Letztes Jahr hatte Irina Begu sich hier die Krone aufgesetzt. In diesem Jahr war Begu bereits in Runde zwei an der Tschechin Jana Cepelova gescheitert.
Und für die Nummer 23. der Welt wird es beim nächsten Turnier nicht unbedingt leichter. Beim WTA-Turnier der Kategorie Premier 5 in Wuhan kommt es in Runde zwei am Montag zum rein rumänischen Duell zwischen Begu und der Weltranglistenfünften Simona Halep. Zum Auftakt des Turniers am Sonntag hatte sich Begu einen harten Kampf mit der Russin Elizaveta Kulitschkowa geliefert, der Nummer 125. der Weltrangliste. Nach zweieinhalb Stunden ging sie mit 4:6, 7:6 und 6:2 als Siegerin vom Platz. Im zweiten Satz musste die Rumänin bei Stande von 5:6 einen Matchball ihrer Gegnerin abwehren. Gegen Halep konnte Begu in vier Anläufen bislang noch nie gewinnen. Zuletzt setzte sich die Spielerin aus Constanta beim Sandturnier in Madrid in drei Sätzen durch: 6:3, 0:6 und 6:1.