Rumänische Angelegenheit: Halep und Tecău gewinnen jeweils in Madrid
Das Turnier in Madrid darf in diesem Jahr sehr wohl als rumänische Angelegenheit bezeichnet werden: Im Einzel der Damen erreichten gleich vier Rumäninnen das Viertelfinale, im Doppel der Herren standen sich ebenfalls auch rumänische Sportler gegenüber.
Alex Sterescu, 09.05.2016, 11:21
Von den vier Viertelfinalistinnen aus Rumänien erreichte erwartungsgemäß die Sportlerin mit der besten Platzierung das Finale: Die Weltranglistensiebte Simona Halep bezwang im Viertelfinale in einem Dreisatzkrimi ihre Landsfrau Irina Begu (34.WTA) mit 6:3, 0:6 und 6:1. Im Halbfinale machte sie mit der australischen Veteranin Samantha Stosur (23.WTA) kurzen Prozess: Nach nur 50 Minuten und einem überragenden 6:0 und 6:2 stand die 24-Jährige im Endspiel.
Dort traf Halep auf eine ihrer wohl hartnäckigsten Gegnerinnen: die Slowakin Dominika Cibulkova, derzeit nur auf Rang 38. zu finden. Allerdings führte die frühere Australian Open-Finalistin im direkten Vergleich mit Halep mit 3:1. Gleich vom ersten Spiel an lieferten sich die beiden einen harten Kampf, in dem sie die schweren Waffen sofort einsetzten. Die Rumänin holte gleich im ersten Spiel das Break, Cibulkova spielte riskant und sehr oft auf die Außenlinien des Feldes. Überhaupt könne man sich kaum an ein Tennisspiel mit so vielen Linienbällen erinnern, schreibt auch das Tennisblog treizecizero.ro.
Auch Halep suchte im Spiel oft scharfe Winkel und schickte außer den klassischen Rückhand-Schlägen entlang der Linie genügend harte Cross-Bälle mit der Vorhand. Neben einer sehr guten Quote beim ersten Aufschlag von 77%, war die Spielerin aus Constanţa auch sehr solide beim Return. Da war es nur eine Frage der Zeit bis Simona mit einem zweiten Break auf 4:1 erhöhte. Schließlich ging der erste Satz nach einigen Schwierigkeiten bei eigenem Aufschlag mit 6:2 an die letzte große Favoritin des Turniers aus Rumänien.
Im zweiten Durchgang erhöhte Cibulkova ihre Schlagzahl um ein Weiteres. Es resultierten furiose Wechsel, bei denen die Slowakin stets den direkten Punktgewinn suchte und Halep wie besessen lief und verteidigte. Ein Schlüsselmoment für die Partie war wohl das sehr lange Spiel beim Stande von 2:1, als die Rumänin nach fünf Einständen und einem Breakball für die Gegnerin doch ihren Aufschlag durchbrachte. Nach dem 3:1 gelang es Dominika nicht mehr, gegen den Aufschlag von Halep Druck aufzubauen. Mit ihrem letzten von drei Assen verwandelte die Rumänin ihren ersten Matchball und ließ ihren Emotionen freien Lauf.
Es sei der glücklichste Tag in ihrem Leben“, sagte die Sportlerin angesichts des Gewinns ihres zweiten Spitzenturniers der Kategorie Premier Mandatory nach dem Titel in Indian Wells vor einem Jahr. Diese Turniere bieten hinter den Gland-Slams die begehrtesten Trophäen im Profitennis der Damen. Neben dem Preisgeld von gut einer Million US-Dollar darf sich Halep auf einen Sprung um zwei Plätze bis auf Rang Fünf in der Weltrangliste freuen.
Das Turnier in Madrid darf in diesem Jahr sehr wohl als rumänische Angelegenheit bezeichnet werden: Im Einzel der Damen erreichten gleich vier Rumäninnen das Viertelfinale, im Doppel der Herren standen sich die üblichen Verdächtigen erneut im Endspiel gegenüber: Horia Tecău und der Niederländer Jean Julien Rojer trafen auf ihre Freunde Florin Mergea und den Inder Rohan Boppana. In einer knappen Partie hatten erneut Tecău und Rojer wie bereits bei den World Tour Finals in London im Dezember die Nase vorn: sie gewannen mit 6:4 und 7:6. Erst zwei Wochen zuvor hatten Tecău und Mergea noch gemeinsam das Turnier in Bukarest gewonnen. Die beiden haben in diesem Jahr ein großes Ziel vor Augen: eine Medaille für Rumänien bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.