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Rückblick auf die Ereignisse der Woche 21.02.–15.02.2022

Krieg +++ Ukraine +++ Russland +++ NATO +++ Flüchtlinge

Rückblick auf die Ereignisse der Woche 21.02.–15.02.2022
Rückblick auf die Ereignisse der Woche 21.02.–15.02.2022

, 26.02.2022, 13:15

Russland dringt in die Ukraine ein



Alle Krisen der letzten Zeit, die Pandemie, die steigenden Preise und die galoppierende Inflation, verblassten im Vergleich dazu am Donnerstagmorgen, als der Krieg an die Grenzen Rumäniens kam. Die benachbarte Ukraine, in der die Rumänen die zweitgrö‎ßte ethnische Gemeinschaft bilden, wurde von Russland angegriffen. Nach Angaben von Präsident Wladimir Putin ordnete er eine, wie er es nannte, umfangreiche Militärintervention an, um die Bürger vor angeblichen Übergriffen der ukrainischen Regierung in den selbsternannten Republiken Donezk und Lugansk in der ostukrainischen Region Donbas zu schützen, die der Kreml am Montag offiziell als unabhängig anerkannt hatte. Präsident Putin hat eine spezielle Militäroperation eingeleitet, um die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren, wie er es ausdrückte. Russische Streitkräfte haben friedliche ukrainische Städte bombardiert. In der Hauptstadt Kiew kam es zu Explosionen. Der massive Angriff konzentrierte sich auf strategische Infrastrukturen, angefangen bei Flughäfen, Treibstoffdepots und militärischen Kommando- und Kontrollzentren. Die Ukraine hat das Kriegsrecht verhängt und Vergeltung geübt, wobei es auf beiden Seiten zu militärischen Verlusten kam. In der Ukraine wurden zahlreiche zivile Opfer gemeldet.




Politische Reaktion aus Bukarest



Der rumänische Präsident Klaus Iohannis hat die russische Militäraggression gegen die Ukraine, die er als schwere Verletzung des Völkerrechts sowie der Souveränität und Integrität eines europäischen Staates bezeichnete, scharf verurteilt. Nach Ansicht des Staatschefs ist dieser Akt ein weiterer Beweis dafür, dass Moskau nicht an einem Dialog interessiert ist, sondern an Konfrontation und der gewaltsamen Durchsetzung seiner Ansprüche im Rahmen einer veralteten Logik der Einflusssphären. Präsident Iohannis nahm an einem au‎ßerordentlichen Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU teil, das der russisch-ukrainischen Krise gewidmet war, und forderte eine sofortige, umfassende und bedingungslose Beendigung der russischen Militäraggression und den Rückzug aus der Ukraine. Vor seiner Reise nach Brüssel berief Klaus Iohannis eine Sitzung des Obersten Verteidigungsrates Rumäniens ein und sagte am Ende der Sitzung:



„Rumänien verfügt über die grö‎ßtmöglichen Sicherheitsgarantien. Der Status eines NATO- und EU-Mitglieds und die solide strategische Partnerschaft mit den USA sind ein extrem starker Sicherheitsschirm. Niemals in unserer Geschichte waren wir besser vor potenziellen Aggressionen geschützt. Ich möchte deutlich betonen, dass Rumänien nicht in den militärischen Konflikt in der Ukraine hineingezogen werden wird. Darüber hinaus möchte ich allen versichern, dass ich gemeinsam mit der Regierung, dem rumänischen Parlament und unseren internationalen Verbündeten alle erforderlichen Ma‎ßnahmen ergreifen werde, um zu gewährleisten, dass die Sicherheit der rumänischen Bürger in keiner Weise beeinträchtigt wird.“



Premierminister Nicolae Ciucă verurteilte auch entschieden die Invasion in der Ukraine, die er als illegalen Akt der Aggression bezeichnete, der gegen das Völkerrecht verstö‎ßt. Im Namen der rumänischen Exekutive brachte der Premierminister, der selbst General im Ruhestand ist, seine Solidarität mit der ukrainischen Regierung zum Ausdruck und bekräftigte seine Unterstützung für die territoriale Integrität des Nachbarstaates. In einer separaten Botschaft erklärte Au‎ßenminister Bogdan Aurescu, Rumänien stehe an der Seite der Ukraine. Er warnte davor, dass diese schwere Verletzung des Völkerrechts durch Russland einen sehr hohen Preis haben werde.




Die internationalen Gemeinschaften versammeln sich



Unmittelbar nach dem Einmarsch in die Ukraine beriefen die NATO und die EU Sitzungen ein, in denen die beiden Organisationen erklärten, dass der von Russland begonnene Krieg aus Sicht des Westens das gesamte europäische Sicherheitsarrangement und sogar das der Welt au‎ßer Kraft setzt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sagte, dass Russland nicht nur die Ukraine angreift, sondern auch die Stabilität Europas und den internationalen Frieden, und sie wies mit dem Finger auf Wladimir Putin als Hauptschuldigen für die Verursachung des Krieges, als einen Mann, der die Zukunft des russischen Volkes gefährdet. Die EU und die USA haben neue Sanktionen angekündigt, die auf strategische russische Wirtschaftssektoren abzielen und die Interessen Russlands und seine Fähigkeit zum Krieg hart treffen. Was die NATO betrifft, so kündigte die Organisation zusätzliche Ma‎ßnahmen zur Abschreckung und Verteidigung an. Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, dass die Allianz im Falle eines Angriffs auf einen Mitgliedsstaat Artikel 5 zur gemeinsamen Verteidigung aktivieren werde. Am Freitag wurde eine Videokonferenz im Format Bukarest 9 einberufen, um die Reaktion der Verbündeten an der Ostflanke der NATO zu koordinieren. In der Zwischenzeit nimmt Rumänien immer noch militärisches Material für die 1.000 US-Soldaten entgegen, die zur Verstärkung der Ostflanke nach Rumänien entsandt werden, zusätzlich zu den bereits auf rumänischem Gebiet stationierten 900 amerikanischen Soldaten.




Wirtschaftliche und humanitäre Folgen



Die Behörden in Bukarest versicherten der Öffentlichkeit, dass Rumänien bereit ist, sich den wirtschaftlichen und humanitären Folgen eines möglicherweise länger andauernden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine zu stellen. Es wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Reaktion der Regierung koordinieren soll, um die öffentliche Versorgung sicherzustellen. Die Exekutive kündigte an, dass sie den Erdgastransit im ganzen Land prüfe, um die notwendigen Ma‎ßnahmen zur Gewährleistung der Kontinuität der Versorgung zu ergreifen, und erklärte, Rumänien verfüge über ausreichende Speicher, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Gleichzeitig beobachtet das Au‎ßenministerium die Lage der rumänischen Staatsbürger in der Ukraine und hat den interinstitutionellen Krisenstab aktiviert, um konsularische Hilfe anzubieten. Gleichzeitig sind die staatlichen Strukturen bereit, den Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine zu bewältigen. Bukarest erklärte, es sei auf die Aufnahme von einer halben Million Menschen vorbereitet. Sie sollen zunächst in Lagern in vier Bezirken im Norden, Nordosten und Südosten Rumäniens untergebracht werden. Viele weitere Bezirke haben sich bereit erklärt, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen.

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