Wochenspiegel mit dem Rückblick vom 11.09. – 17.09.2021
Corona-Fallzahlen+++Schuljahresbeginn+++Unterstützung für Energieverbraucher+++Rumänien - USA - Partnerschaft+++Gedenken an den 11. September
Corina Cristea, 17.09.2021, 00:29
Bedrohlich steigende Corona-Fallzahlen
Die Zahl der in Rumänien registrierten Coronavirus-Fälle hat in den letzten
Tagen alarmierend zugenommen. Das medizinische System steht erneut unter Druck.
Viele Corona-Intensivstationen sind bereits voll belegt. Die Zahl der Betten
ist begrenzt. Tausende von infizierten Patienten, darunter auch Minderjährige,
sind in Krankenhäusern untergebracht, einige von ihnen mit schweren Formen.
Auch Ausbrüche des Coronavirus sind zu verzeichnen, und in vielen Orten wurden
zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen. Laut Statistik ist derzeit jede/r zweite
Rumäne/Rumänin überhaupt nicht vor COVID-19 geschützt, da er/sie entweder nicht
geimpft ist oder nicht erkrankt war. Die Behörden ermahnen, dass Impfung, dass
Maskenschutz und das Abstandhalten nach wie vor die Mittel zum Schutz vor der
Krankheit sind. Trotz wiederholter Aufforderungen von Fachleuten kommt die
Impfkampagne in Rumänien jedoch nur schleppend voran. Bislang wurden nur etwas
mehr als 5,3 Millionen Rumänen vollständig gegen Corona geimpft, was etwa einem
Drittel der infrage kommenden Bevölkerung entspricht. Premierminister Florin
Cîțu kündigte an, dass er die Wirtschaft nicht schließen wolle. Daher ergreifen
die Behörden neue Maßnahmen, um die Übertragung des Coronavirus einzuschränken,
darunter die Einführung des grünen Passes für den Zutritt zu Restaurants,
Fitnessstudios oder Schwimmbädern, aber auch für die Teilnahme an öffentlichen
und privaten Veranstaltungen, wenn die Infektionsrate über drei Fälle je tausend
Einwohner liegt.
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Zweiter Schuljahresbeginn unter Corona
Das neue Schuljahr hat am Montag in den meisten rumänischen
Bildungseinrichtungen mit dem Präsenzunterricht begonnen, allerdings unter
gesundheitlichen Schutzmaßnahmen. Es ist das zweite Jahr, in dem Kinder und
Jugendliche unter Pandemiebedingungen eingeschult werden, und die Behörden
erklären, dass die Schulen geöffnet bleiben werden, bis zu einer Infektionsrate
von 6 je tausend Einwohner. Gleichzeitig hoffen die Behörden mit mobilen Teams
bei der Impfung der Schüler deutliche Fortschritte zu erzielt. Von den mehr als 300.000 Beschäftigten im
Bildungswesen sind etwas mehr als 60 % gegen Corona geimpft, während der
Prozentsatz der Geimpften unter den Schülern über 12 Jahren bei 15 % liegt.
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Unterstützung für von den steigenden Energiepreisen betroffenen Verbraucher
Die Erdgasnotierungen und die Preise für grüne Zertifikate haben die
Energiepreise auf dem Markt in die Höhe getrieben. Vor diesem Hintergrund
beabsichtigen die Entscheidungsträger in Bukarest, die privaten Verbrauchern
bei der Bezahlung ihrer Strom- und Gasrechnungen zu unterstützen. Einerseits
hat Staatspräsident Klaus Iohannis am Donnerstag das zuvor vom Parlament
verabschiedete Gesetz für bedürftige Verbraucher verkündet, durch das in diesem
Winter mehr als 500.000 bedürftigen Familien staatliche Beihilfen für Heizung
und Strom erhalten sollen. Nach dem von der Regierung am Mittwoch in erster
Lesung geprüften Entwurf einer Dringlichkeitsverordnung würde der Staat den
Strompreis mit 18 Bani (3,6 Eurocent) pro kWh und die Erdgasrechnung zu 25 %
kompensieren. Haushalte, die zwischen 30 und 200 Kilowattstunden Strom pro
Monat und zwischen 100 und 1.200 Kubikmeter Erdgas pro Jahr verbrauchen, werden
von der Unterstützung profitieren. Die Regierung hat auch die Möglichkeit einer
Deckelung des Erdgaspreises in Betracht gezogen. Premierminister Florin Cîţu
sagte jedoch, diese dürfe die Investitionen in der Wirtschaft nicht
beeinträchtigen, und die Maßnahme müsse mit dem Wettbewerbsrat und der
Europäischen Kommission besprochen werden. Vonseiten der Opposition kritisierte
die PSD die Mitte-Rechts-Regierung, die den Energiemarkt zum denkbar
schlechtesten Zeitpunkt liberalisiert habe.
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Rumänien – USA, 10 Jahre strategische Partnerschaft für das 21. Jahrhundert
Rumänien und die Vereinigten Staaten werden weiterhin Vorposten der euro -
atlantischen Werte sein und sich den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam
stellen, als Freunde und Verbündete, unterstrichen das rumänische
Außenministerium und das US-Außenministerium in einer gemeinsamen Erklärung.
Das Dokument wurde anlässlich des 10. Jahrestages der Verabschiedung der
gemeinsamen Erklärung über die strategische Partnerschaft für das 21.
Jahrhundert zwischen Rumänien und den USA und der Unterzeichnung des Abkommens
zwischen Bukarest und Washington über den Standort des Raketenabwehrsystems am
13. September veröffentlicht. Das Außenministerium erklärte, das Abkommen
verdeutliche das Engagement der Vereinigten Staaten für die europäische
Sicherheit und stelle einen gemeinsamen Beitrag Rumäniens und der Vereinigten
Staaten zur kollektiven Verteidigung innerhalb der NATO dar. Das
Raketenabwehrsystem im südrumänischen Deveselu ist ausschließlich defensiv und
richtet sich gegen Bedrohungen von außerhalb des euro – atlantischen Raums.
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20 Jahre seit den Anschlägen vom 11. September
Am 11. September wurde der fast dreitausend Opfer der Terroranschläge in
den USA vor 20 Jahren gedacht, darunter auch Rumänen. Politiker in vielen
Ländern haben den Familien der Vermissten, Botschaften der Solidarität und des
Mitgefühls übermittelt und ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Freiheit zu
verteidigen und terroristische Bedrohungen zu bekämpfen. Präsident Klaus
Iohannis betonte in einem Schreiben an seinen amerikanischen Amtskollegen Joe
Biden, dass Rumänien an der Seite des amerikanischen Volkes steht und sich im
Kampf gegen den Terrorismus und für die Stärkung der gemeinsamen Werte -
Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit -
einsetzt. Der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu wies in seinen Schreiben
an US-Außenminister Antony Blinken, auf die feste und langjährige Verpflichtung
Bukarests zur Teilnahme an den gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung von
Terrorismus und gewalttätigem Extremismus hervorhob. Auch in Bukarest brachte die
Regierung ihre volle Solidarität mit dem amerikanischen Volk zum Ausdruck, und
in Washington gedachte die rumänische Botschaft der Vermissten. Die
Anschläge vom 11. September richtete sich nicht nur gegen die Vereinigten
Staaten, sondern gegen alle Menschen, schrieb der stellvertretende
NATO-Generalsekretär Mircea Geoana auf Facebook.