Die Woche 15.10.-19.10.2018 im Überblick
Rumäniens Staatschef unternimmt Italien- und Brüsselbesuch
Newsroom, 20.10.2018, 17:02
Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis hatte eine volle Woche. Er hat einen viertägigen Italienbesuch unternommen, beteiligte sich in Brüssel an der Herbstsitzung des Europarates sowie am 12. EU-Asien-Gipfel. Der rumänische Staatspräsident hat im Zeitraum 14.-17. Oktober einen offiziellen Besuch in Italien unternommen. Es ist der erste offizielle Besuch eines rumänischen Staatschefs in Italien in den letzten 45 Jahren. Am Sonntag traf Klaus Iohannis mit Vertretern der orthodoxen, griechisch-katholischen und römisch-katholischen Kirchengemeinden, sowie mit Vertretern der rumänischen Gemeinden in Italien zusammen. In Italien leben etwa 1,5 Milliionen Rumänen. Am Montag standen Treffen mit dem italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella und mit den Vorsitzenden des Senats und der Abgeordnetenkammer in Rom auf dem Besuchsprogramm. Der Besuch des rumänischen Staatspräsidenten in Italien erfolgte anlässlich der Hundertjahrefeier seit der Großen Vereinigung Rumäniens und des 10. Jahrestages seit der Erhebung der Beziehungen zwischen Rumänien und Italien zur konsolidierten strategischen Partnerschaft. Am letzten Tag seines Italien-Besuchs hat sich der rumänische Präsident Klaus Iohannis am Mittwoch mit dem Bürgermeister der Stadt Neapel Luigi De Magistris getroffen – hier leben besonders viele Rumänen. Iohannis begrüßte, dass die bedeutsame rumänische Gemeinde in der Region Kampanien immer aktiver und integrierter sei und sich stärker in Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft behaupte. So leiste sie einen immer relevanteren Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft, die sie aufgenommen hat.
Staatschef Klaus Iohannis nahm auch an der Herbstsitzung des EU-Rates teil. Obwohl es mehrere heikle Kapitel wie der Handel oder die Freizügigkeit gibt, ist die irische Grenze das bei weitem komplizierteste Thema auf der Verhandlungsagenda des Brexits, wie auch beim Herbst-Treffen deutlich wurde. Präsident Klaus Iohannis bekräftigte die Unterstützung Bukarests für einen geordneten und berechenbaren Austritt des Vereinigten Königreichs. Das Staatsoberhaupt betonte, dass Bukarest ein umfassendes Abkommen über die künftigen Beziehungen anstrebe und sich neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten wünsche, insbesondere in Bereichen wie der Sicherheit, Verteidigung und Außenpolitik.
Der rumänische Staatschef Klaus Iohannis am Donnerstag und Freitag in Brüssel am 12. EU-Asien-Gipfel teilgenommen. Das Thema lautete Globale Partner für globale Herausforderungen. Klaus Iohannis betonte in seiner Rede, Rumänien werde weiterhin aktiv und verantwortungsvoll die Konsolidierungsprozesse der Zusammenarbeit Europa – Asien besonders während der EU-Ratspräsidentschaft Rumöniens fördern. Er fügte hinzu, die Donau und das Schwarze Meer stellen wesentliche Transportkorridore dar, die im verkehrsnetz Europa-Asien eingeschlossen werden sollen. Das Hauptthema der Debatten war die Konnektivität auf allen Ebenen, politischer, wirtschaftlicher, kultureller, digitaler, institutioneller und intermenschlicher Ebene. Der Gipfel wird alternativ in Asien und Europa alle zwei Jahre organisiert.
Rumänische Premierministerin besucht die Türkei, die Vereinten Arabischen Emirate und Kuwait
Ministerpräsidentin Viorica Dăncilă hat diese Woche eine Nahost-Reise unternommen. Die letzte Etappe war Kuwait. Davor war sie in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu Gast, wo sie mit Amtsträgern und Geschäftsleuten zusammenkam. Am Mittwoch haben die beiden Regierungschefs aus Bukarest und Abu Dhabi die Gemeinsame Erklärung über die Gründung einer strategischen wirtschaftlichen Partnerschaft zwischen Rumänien und den Vereinigten Arabischen Emiraten“ angenommen. Das Dokument betont die wichtige regionale Rolle der Vereinigten Arabischen Emirate, und die EU-Mitgliedschaft Rumäniens, die wichtige Möglichkeiten für die bilaterale Zusammenarbeit in den vorrangigen Bereichen für Bukarest anbieten, und zwar in den Bereichen Handel, Investitionen, Industrie, Landwirtschaft, Banken, Energie, Verkehr und Infrastruktur, IT, Bildung, Kultur, Forschung-Innovation, Tourismus. Die Erklärung betont auch die wichtige Rolle der rumänischen Gemeinden in den Emiraten und die Rolle Rumäniens für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der beiden Länder. Am Mittwoch besuchte die rumänische Premierministerin auch die Moschee Sheikh Zayed, die größte in den Emiraten. Am Dienstag war Viorica Dancila in Dubai mit dem Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum zusammengekommen. Diesem hat er die Investitionsmöglichkeiten in Rumänien vorgestellt. Unter anderem stellte Viorica Dăncilă die legislativen Rahmenbedingungen vor, die in Rumänien ein attraktives Geschäftsumfeld schaffen sollen.
Übung “Seism 2018“
Vom 14. bis zum 18. Oktober ist in Rumänien die größte Katastrophenübung in der EU gelaufen. Nach dem Szenario wurde Rumänien von einem starken Erdbeben getroffen. Bei der Übung “SEISM 2018 (“ERDBEBEN 2018), der größten Katastrophenübung in der EU, haben die rumänischen Behörden ihre Reaktionsgeschwindigkeit und ihre Fähigkeit, bei einem starken Erdbeben zu intervenieren und zu kooperieren auf die Probe gestellt. Die Wahl der Übung war nicht zufällig: Neben Spanien, Italien und Griechenland ist Rumänien eines der am meisten erdbebengefährdeten Länder in Europa. Laut dem Nationalen Institut für Physik der Erde gibt es in Rumänien sechs wichtige erdbebengefährdete Zonen; die Region mit den meisten Erdbeben ist Vrancea, im Karpatenbogen. In den letzten 200 Jahren gab es in Rumänien sieben Erdbeben mit einer Stärke von über 7 Grad auf der Richterskala, zuletzt im Jahr 1986. Im Falle eines starken Erdbebens könnten in Bukarest fast 4.000 Häuser abstürzen.
Die fünftägige Übung hat alle staatlichen Strukturen mobilisiert, die im Falle eines Erdbebens der Stärke 7,5 Grad auf der Richterskala eingeschaltet werden – ein solches Erdbeben würde mehrere Nachbeben haben und zahlreiche Todesfälle vor allem in der Hauptstadt Bukarest verursachen. Im Rahmen des Simulationsszenario wurde getestet, wie die Rettungsdienste mit Tausenden von Toten und Verletzten und obdachlose Menschen umgehen.
Am Samstag erklärte Präsident Klaus Iohannis probeweise den Ausnahmezustand. In einem ihrer Stützpunkte richtete die Armee ein Feldkrankenhaus ein. Stadions und Vorstädte beherbergten ihrerseits Flüchtlingszentren. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit errichteten Israel, Italien und Norwegen hochmoderne Feldkrankenhäuser mit Intensivstationen, während Österreich und Ungarn mehrere Krankenwagen bereit stellten. Gemäß dem von den Behörden erlassenen Szenario wurde eine gebührenfreie Krisenhotline eingerichtet, über die Angehörige von Personen, die als vermisst oder verletzt gemeldet sind, weitere Informationen erhalten können.
Staatssekretär Raed Arafat, der Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, sagte, dass die Übung eine Investition in die Vorbereitung für Krisensituationen und auch eine gute Gelegenheit für die Behörden war, Nachholbedarf zu erkennen und die Standardverfahren zu verbessern. Während der Simulation wurden auch Fehlfunktionen identifiziert, die korrigiert werden müssen.
Rumänisches Fußballteam Under 21 qualifiziert sich für das Endturnier der EM
Endlich darf sich der geplagte Fußball-Fan in Rumänien wieder freuen. Nach zwanzig Jahren ist es endlich geschafft: Rumäniens Jugend-Nationalmannschaft hat sich für das Endturnier der Europameisterschaft qualifiziert. Die U21 bezwang im letzten Spiel die Auswahl Liechtensteins. die rumänische U21 gewann die letzte Gruppenbegegnung gegen das punktlose Schlusslicht deutlich mit 4:0 und wird im kommenden Jahr zum Endturnier nach Italien reisen. Insgesamt verbuchten die kleinen Tricolorii sieben Siege und drei Unentschieden – und beendeten die Qualifikation als Gruppensieger mit 24 Punkten, vor Mannschaften wie Portugal, Bosnien, Wales oder der Schweiz.
Es ist die zweite EM-Teilnahme einer rumänischen U21 in der Geschichte – nach der Teilnahme am Turnier in Rumänien 1998. Damals hatte die Mannschaft sämtliche Qualifikationsspiele gewonnen, die Gegner lauteten Island, Irland, Litauen und Mazedonien. Allerdings schied Rumänien nach dem ersten Spiel aus, dem Viertelfinale gegen die Niederlande. Auch die anschließenden Platzierungsspiele um die Ränge 5-8 gegen Deutschland und Russland gingen verloren.